Wie spielte der Osten?

Die meisten Kinder gingen in den Hort oder Kindergarten, schließlich waren viele Mütter in der damaligen DDR berufstätig.

Als die Mauer gefallen war, hatte hier ein bekannter Kriminologe aus Hannover die Töpfchen-Theorie entwickelt, mit welcher er begründete, dass Ostkinder alle fremdenfeindlich wären. Der Grund dafür war, dass man im Kindergarten oder Krippe die Kinder gemeinsam auf das Töpfchen schickte.

Aber nichts desto trotz haben die Kinder in der DDR gespielt. Dabei geht es vielen Museen oder ähnlichen Einrichtungen nicht um Ostalgie, sondern die Bewahrung der Geschichte. Dazu gehörte auch das Spielzeug.

Wer kann sich dabei nicht an diesen riesen Plaste Dackel erinnern. Oder an den Metallbaukasten Construction, die Plastiline oder den Konstruktionsbaustein Pebe, die ostdeutsche Antwort auf LEGO. Kinderspielzeug war in dem Fall keine Mangelware, sondern verfügbar. Und auch hier rollte der Modelleisenbahnzug von Piko durch das Kinderzimmer.

Viele Kinder haben ein Kasperletheater oder Einkaufsmarkt besessen.

Der Renner war….

Aber der Renner schlechthin war die Triola, ein Blasinstrument mit bunten Tasten, anhand deren Farben sollte man schnell das Musikinstrument spielen können.

Vor allem im Kindergarten gab es dieses Musikinstrument. Natürlich gab es auch Brettspiele, nicht so wie in der damaligen BRD, sondern vor allem Klassiker wie Mensch Ärgere dich nicht, Schlangenspiel, Mühle und vieles andere. Monopoly und Co dagegen gab es nicht im Geschäft zu kaufen.

Wer clever war, hat sich das Spiel heimlich schicken lassen oder hat es anhand von Bildern selber nachgebaut. Es fehlte halt nur an der Vielzahl.

Dafür hat man lieber mit der Kinderpost gespielt. Oder man hat mit den bekannten Figuren von Fuchs und Elster die letzte Gute-Nacht-Geschichte aus dem Sandmann nachgespielt.

Diese gab es als Handpuppen oder als Filzfiguren. Für Kinder gab es sogar in den 70er Jahren eine Kindernähmaschine von Piko, mit welcher man für seine Puppen die Kleidung nähen konnte, getreu dem Motto „Klein in ihrer Größe – groß in ihrer Leistung“.

Schließlich gab es ja nicht die Vielfalt und so stand Kreativität im Vordergrund. Jungs dagegen hatten mit dem Trabi oder dem Barkas B 1000 im Kinderzimmer gespielt.

Im Gegensatz zur damaligen BRD war Kriegsspielzeug bis zur Gründung der NVA 1956 in der DDR sprichwörtlich nicht vorhanden, erst danach wurde es wieder produziert.

Viele dieser Dinge kann man sich u.a. in Oschersleben, in der Ostalgie Kantine ansehen. Der Eintritt ist frei und lässt somit Geschichte wieder lebendig werden und man kann einmal zeigen, womit man selber als Kind gespielt hat.

Veranstaltungsort:

http://ostalgie-kantine.de/

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.