Angesagt – Herr Jaenisch und Herr Rohland (MyBoshi)

Bildquelle: myboshi

Sehr geehrter Herr Jaenisch, sehr geehrter Herr Rohland,
Sie sind die Gründer von myboshi und Sie haben mit Ihrer Marke einen Hype angefacht, wieder zu häkeln und zu stricken, also traditionelle Handarbeiten zu machen. Hätten Sie dies jemals gedacht, dass myboshi dies machen kann?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Das können wir ganz klar mit Nein beantworten. Wenn man uns 2006 gesagt hätte, dass wir anstatt als Lehrer oder Wirtschaftsingenieur zu arbeiten, Deutschlands Häkel-Männer werden, wir hätten jeden für verrückt erklärt.

Die Redaktion: Eigentlich sind Männer nicht gerade für Häkeln und Stricken zu begeistern. Wie sind Sie überhaupt dazu gekommen?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Das ist eine ganz lustige Geschichte. Felix und ich waren 2006 in Japan. Wir haben als Studenten an einem Skilehrer-Austausch teilgenommen. Die Abende in dem sehr schönen, aber auch sehr einsamen Skiressort waren nach einiger Zeit doch sehr langweilig.

Eine spanische Kollegin vertrieb sich die Zeit mit Häkeln und fragte uns, ob wir es nicht auch mal versuchen möchten. Erst haben wir lachend abgelehnt, aber dann haben wir aus Spaß angefangen, Mützen zu häkeln.

Die Redaktion: Haben Sie überhaupt noch Zeit, selber zu häkeln?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Wir nehmen uns die Zeit, denn wir haben festgestellt, dass wir dabei einfach abschalten können. Außerdem müssen auch wir uns fit und auf dem neusten Stand halten, um neue Ideen und Designs entwickeln zu können.

Die Redaktion: Stricken und Spielen haben ja Gemeinsamkeiten, es kommt auf das Geschick an. Haben Sie als Kind mit Ihren Eltern gespielt?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Ja natürlich haben wir als Kinder mit unseren Eltern aber auch Geschwistern gespielt.

Bildquelle: myboshi
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Die Redaktion: An was können Sie sich dabei erinnern? Was war Ihnen aus heutiger Sicht dabei wichtig? Und was haben Sie als Kind mit Ihren Eltern gespielt?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Wenn wir alle zusammen gespielt haben, dann waren das immer die klassischen Brettspiele, die es schon seit Generationen gibt. Als Kinder haben wir es genossen, wenn wir alle zusammen am Tisch saßen und gelacht haben. Das ist aus heutiger Sicht wohl das Wertvollste.

Die Redaktion: Wenn Sie Kinder haben, was spielen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern? Was macht das Spielen mit Ihren Kindern aus Ihrer Sicht aus?

Herr Rohland: „Mein Sohn ist erst wenige Monate alt, aber natürlich spiele ich gerne mit ihm. Durch das Spielen kann man meiner Meinung nach auch sehr viele Dinge lernen, wie z.B. Geschicklichkeit, Teilen, Verlieren, etc.

Die Redaktion: Und da man ja nicht nur mit Kindern spielt, stellt sich die Frage, was Sie mit Ihren Freunden spielen?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Richtige Spieleabende haben wir schon lange nicht mehr gemacht und wenn dann waren es immer Spiele, die unser Wissen, Kreativität oder Geschicklichkeit forderte. Lustig sind auch interaktive Spiele über Playstation oder Wii.

Die Redaktion: Heutzutage leiden alle unter Stress und Zeitnot. Dadurch haben oder besser gesagt, nehmen sich Eltern keine Zeit, mit ihren Kindern zu spielen.

Was würden Sie Eltern raten, wie wichtig es wäre, mit ihren Kindern zu spielen?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Wir möchten gar keine gut gemeinten Ratschläge verteilen. Es ist wahrscheinlich einfach nur wichtig in unserer heutigen schnellen und online- orientierten Zeit regelmäßig Auszeiten zu nehmen und sich Zeit für die Familie einzuräumen.

Die Redaktion: Wenn Sie in die Rolle eines Spieleerfinders schlüpfen könnten, welches Spiel würden Sie denn gern einmal erfinden wollen?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Schwierige Frage. Vielleicht ein kreatives Strategiespiel, bei dem man am Ende auch ein Produkt in der Hand hält, oder zumindest eine Anleitung, wie man einen erfundenen Gegenstand bauen kann. Ein Spiel, mit dem man ein kleines Start up gründen kann und einfach ohne Risiko ausprobiert.

Die Redaktion: Was planen Sie für die Zukunft?

Herr Jaenisch/ Herr Rohland: Für uns ist das Thema DYO und Kreativität sehr wichtig. Wir arbeiten sehr stark daran, unsere Ideen-Bereiche weit über das Häkeln auszubauen und Communities zu schaffen, die einen Austausch ermöglichen. Wir möchten, dass man Myboshi mit Handarbeit und Kreativität verbindet, die jeder aus sich herauskitzeln kann.

Wir bedanken uns recht herzlich, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Zu den Personen

Herr Jaenisch und Herr Rohland sind die Gründer der Firma MyBoshi.

MyBoshi Mützen sind innerhalb kürzester Zeit zum Kultlabel geworden. Seit dem Start des Unternehmens 2009 häkeln immer mehr Menschen jeder Altersklasse ihre eigene Mütze. Die MyBoshi Bücher mit Häkelanleitungen gehören zu den meist verkauften Handarbeitsbüchern in Deutschland.

Links: http://www.myboshi.net/
MyBoshi Mützen http://www.noris-spiele.de/de/suche/?s=myboshi

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.