KNEX Extreme View Video Coaster

Bild Hersteller

K’NEX hat seine „alte“ 60 cm hohe Attraktion, die mit einer bunten Kombination aus 428 Stäben, Verbindungsteilen und Bausteinen inklusive Micro-Teilen bestand, weiterentwickelt.

Nunmehr sind es 739 Teile, die sich zu der über 1 Meter langen Achterbahn zusammenstecken lassen.

Während der alte Aufzugsmechanismus senkrecht auf den Höhepunkt geführt wurde, ist es jetzt eine Schräge von ca. 45 Grad, die den Wagen die erforderliche Energie verleiht. Erst einmal auf Höhe gebracht, wird der Wagen über das Schienensystem in rasanter Fahrt zum Ausgangspunkt zurückgeführt.

Die eingebaute Videokamera dokumentiert das Geschehen. Über ein mitgeliefertes USB-Kabel können die Videos betrachtet oder heruntergeladen werden.

Das vom Hersteller empfohlene Alter liegt bei 9 Jahre, wobei meines Erachtens das Einstiegsalter in die K´NEX-Welt in Einzelfall durchaus 7 Jahre betragen kann.

Mein 9-Jähriger und meine 8-Jährige haben sich das neue Highlight vorgenommen. Die Erfahrungen aus der kleineren K´NEX – Achterbahn, die sie vor über einem Jahr montierten, kam ihnen zu Hilfe.

Zuvor musste der Achterbahnwagen mit eingebauter Videokamera „untersucht“ werden.

Die Bedienung ist denkbar einfach. An der Außenseite des Wagens befindet sich ein kleiner Schiebeschalter (on/off), der das System einschaltet und die Betriebsbereitschaft durch LED anzeigt (Dauerlicht). Dieser musste leider nach dem Betätigen auf „on“ immer leicht zurück, in die richtige Position geschoben werden, um den Kontakt herzustellen. Ein weiterer Einschaltknopf zur Videoaufnahme befindet sich unmittelbar neben dem USB-Anschluss. Bei Betätigung wird die Aufnahme gestartet und die LED blinkt.

In der Hoffnung, dass die cam alles aufnimmt, was vor die Linse kommt, waren wir voller Erwartung auf die Videopräsentation über PC.

Der Achterbahnwagen wurde mit dem PC unter Nutzung des beigefügten 30 cm USB-Kabel verbunden.

Der Wechseldatenträger enthält den Ordner DCIM. Ein Zugriff auf das Video ist problemlos möglich.

Nach erfolgter Videoaufnahme wurde getestet. Das Gerät wurde als Wechseldatenträger erkannt und die Gerätetreibersoftware installiert. Merkwürdigerweise unter folgendem Hinweis:

Davon unbeeindruckt und noch in Unkenntnis über das, was wirklich passierte, führten wir einen Neustart des PC durch. Der „Achterbahnwagen“ wurde als Wechseldatenträger problemlos erkannt.

Die Videoaufzeichnung von ca. 8 Sekunden bescherte uns ein volles Laufwerk des Achterbahnwagens.

Auch hier wurde das Verzeichnis dargestellt. Es konnte problemlos geöffnet und das Video gestartet werden.

Die Bildqualität ist mittelprächtig und von den Lichtverhältnissen abhängig. Die maximale Aufnahmezeit ist extrem kurz und liegt bei ca. 8 Sekunden. Aus diesen Gründen besitzt der Achterbahnwagen einen Schacht zur Aufnahme einer Micro SD Karte. Die zusätzliche Beschaffung einer 2 GB Micro SD Karte, die einschließlich Versand im großen onlineshop für unter 5 Euro erhältlich ist, kann ich nur empfehlen.

Ohne Micro SD Karte wäre der „Extreme View Video Coaster“ nahezu nutzlos. Der Achterbahnwagen wird somit ganz nebenbei zur Videocam, zwar ohne Sucher, aber der Spielspaß wird erweitert, zumal man beim Achterbahneinsatz eh nur die Gleise und das rasante Fortkommen betrachten kann.

Bild Autor

Das Aufstellen der Kamera am Schienenrad ermöglicht Aufnahmen des Zweitwagens beim Befahren der Strecke. Dabei ist zu beachten, dass die cam leicht nach unten geneigt eingebaut wurde, d. h. der gesamte Wagen müsste bei einer Freihandaufnahme leicht über das zu filmende Objekt gerichtet werden. 1 Minute Videoaufzeichnung erfordert ca. 16 MB Speicherkapazität.

Das K´NEX Konstruktions-Stecksystem ist grundsätzlich zu empfehlen, weil es schon den „Nachwuchsingenieuren“, an denen es in Deutschland mangelt, ein Gespür von Statik und Konstruktionslehre eines Fachwerkes spielerisch vermittelt. In dieser Hinsicht ist K´NEX manch anderen Systemen ein Stück voraus.

Sich auf K´NEX zu spezialisieren, hat schon seinen Reiz. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. K´NEX fordert zum Mitdenken auf und ist für Kinder ab 7 Jahren meines Erachtens voll tauglich.

K´NEX ist ein eigenständiges, nicht mit anderen Systemen vergleichbares „Konstruktions-Klicksystem“. Es besteht aus einer bunten Kombination aus Stäben, Verbindungsteilen und Bausteinen.

Wir haben uns die gut strukturierte und anschaulich gestaltete Anleitung vorgenommen und genau nach dieser zunächst das Achterbahngrundgerüst zusammengefügt. Hierzu benötigten wir allerdings an drei Tagen jeweils 1,5 bis 2 Stunden. Mit Spannung, Spielspaß und auf die abschließende Funktionsprobe hoffend, wurde akribisch gebaut.

Bis auf wenige Hilfeleistungen meinerseits ist ihnen das recht gut gelungen. An dieser Stelle ein großes Lob an den Erfinder Joel Glickman und den Entwicklern der Achterbahn. Wer mit dem K´NEX-Konstruktions-Klicksystem einmal begonnen hat, kann trotz „Fummelei“ und gering entwickeltem Konstruktionsverständnis erst nach Fertigstellung des Projektes aufhören.

Nachdem das Grundgerüst und die Motoraufbauten montiert waren, wurde das Schienensystem eingepasst. Das Schienensystem haben wir gemeinsam eingebaut. Schon wie bei der kleineren K´NEX-Achterbahn ist der Einbau nicht ganz so einfach, weil die Schienen für Looping und für die Schleifen gebogen und damit unter Spannung befestigt werden müssen.

Es ist wichtig, sehr genau auf den Verlauf zu achten, um eine freie Fahrt der Bahn zu gewährleisten. Vor der letzten Schienenmontage ist das Fahrgestell des Wagens aufzuschieben. Nun kann bereits getestet werden, ob der Achterbahnwagen das Schienensystem problemlos durchläuft.

Bild Hersteller

Obgleich die Montagebeschreibung an relativ wenigen Stellen die Detailansichten vermissen lässt, ist der Aufbau auch für einen 7-Jährigen machbar.

Hat man den Grundaufbau geschafft, ist die Freude nicht nur bei den Kindern groß. Nunmehr wird das Verlangen auf die automatische Funktion des Hochziehens des Wagens geweckt.

Hierzu müssen dutzende Kleinelemente zur Kette zusammengefügt und nach der Beschreibung über die Zahnradführungen eingebaut werden.

Hat man auch dies gemeistert, darf der Motor eingeschaltet werden. Die Kette sollte danach problemlos über die Führungen gleiten und den Wagen auf die Schräge nach oben ziehen.

Die Endkontrolle und „TÜV“-Abnahme habe ich durchgeführt. Wichtig ist eine korrekte Ausrichtung des Schienensystems. Die Befestigungen müssen ordentlich einrasten. Das Ergebnis:

Die Achterbahn funktioniert tadellos.

Fazit

Trotz der sehr schwachen Konstruktionsstäbe ist die Stabilität ausreichend.

Dass es weltweit sehr viele K´NEX-Fans gibt, belegen die zahlreichen Internetseiten, insbesondere auch zum Thema Achterbahn.

Sich auf K´NEX zu spezialisieren, hat schon seinen Reiz. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. K´NEX fordert zum Mitdenken auf. Allerdings erfordert K´NEX erhebliche Investitionen bei der Beschaffung der erforderlichen Bauelemente, was jedoch bei LEGO, Faller oder Fischertechnik nicht anders ist.

Die „alte“ kleinere Achterbahn kostete ca. 30 Euro.

Avatar-Foto
Über Die Redaktion 13520 Artikel
Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.