Voll verladen

Bild Schmidt

Das Berufsbild des Lastkraftwagenfahrers hat ein deutliches Imageproblem.

Irgendwie auch kein Wunder, Reportagen über Brummi-Fahrer laufen immer mal wieder über die Mattscheibe. Das darin vermittelte Bild wirkt wirklich nicht sehr anziehend. Stress, chronischer Zeitmangel und die logistischen Anforderungen an potentielle Aspiranten des Berufes sind bei weitem nicht so verlockend. Hinzu kommen noch die niedrigen Löhne.

Wer ergreift unter solchen Bedingungen so einen Beruf? Vielleicht jemand, der ein Stück weit vernarrt darin ist…

Inhalt
Jeder, der schon einmal mit der Familie in den Urlaub gefahren ist, wird das Problem kennen. Ein halbes Dutzend Taschen, die Lieblingskuscheltiere der Kinder, sowie nützlicher und unnützer Krimskrams wollen verstaut werden.

Und natürlich ist alles mega-wichtig und muss ganz unbedingt mit! Bei Brummifahrern ist das nicht anders, so viel wie möglich muss in dem Lastkraftwagen untergebracht werden. Schließlich spart man dadurch letztendlich Zeit und Zeit ist Geld, auch bzw. gerade in dieser Branche.

Der Spieler bekommt zu Beginn des Spiels ein Fahrerhaus, an diesem sind dann die Ladungen anzuhängen. Aber Vorsicht, ganz wie im richtigen Leben gelten auch hier Ladevorschriften. So dürfen maximal 10 Güter aufgenommen und hintereinander angelegt werden.

Zu beachten gilt es auch, dass immer nur eine Ware mit einer höheren Zahl als das vorherige Gut angelegt werden darf.

Aber nicht nur das Transportieren ist von enormer Wichtigkeit, sondern auch Werbung spielt eine erhebliche Rolle. All dies fließt am Ende in die Wertung ein. Taktieren und auch ein wenig Glück entscheiden hier über Sieg oder Niederlage.

Gestaltung und Anleitung
Die Anleitung ist kurz und knapp gehalten, vor allem aber leicht nachvollziehbar. Sie ist zwar etwas schmucklos, dafür aber funktional und verständlich. Das Spiel selbst wurde bunt, individuell und alles in allem zielgruppenorientiert gestaltet. Die nicht zu komplizierten Regeln tragen noch zur Kinderfreundlichkeit von „Voll verladen!“ bei.

Weiterhin wichtig zu wissen: Das Spiel erlaubt nicht nur, sondern verlangt strategisches Geschick! Ein kleines Beispiel: Je höher die Anfangszahl, desto weniger potentielle Karten können verwendet werden.

Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass man innerhalb weniger Runden an die Zahl „18“ kommt und dann ist das Spiel für denjenigen beendet. In der Endwertung könnte das heißen, dass man zwar nur hochwertige Güter transportiert hat, jedoch so wenig, dass einen die anderen „überholen“. Man kann sich also „Voll verladen“!

Fazit

Das Spiel kann mit mindestens 2 bis maximal 4 Personen gespielt werden, die Dauer beträgt ca. 10-15 Minuten.

Es macht sehr viel Spaß, jedoch sollte man für die Abrechnung am Ende vorsichtshalber Zettel und Stift parat haben. Das gilt vor allem, wenn man unterwegs ist und die Kinder untereinander spielen (und kein guter Kopfrechner zugegen ist).

Ansonsten ist das Spiel, auf Grund des geforderten taktischen Geschickes, ab einem Alter von ca. 8 Jahren sehr zu empfehlen. Auch Erwachsene vermag das Kartenspiel zu fesseln, jedoch richtet es sich vornehmlich an ein jüngeres Publikum. Vor allem auf längeren Bahn- und Autofahrten kann es einen guten Dienst tun.

Es ist klein, handlich, kurzweilig, regt zum Nachdenken an und kann einen schon einige Runden auf „Trapp“ halten.

Mit anderen Worten: Das Spiel ist die ideale Unterhaltung für zwischendurch und für erschwinglich 3-5€ erhältlich.

Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss, die Anleitung ist auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch verfasst worden und die Spielkarten sind sprachlich neutral gestaltet. Es bietet sich also durchaus auch als Geschenk oder Einkauf für fremdsprachige Haushalte/ Kinder an. (S. Ziegler)

 

  • Autor: Frank Stark
  • Spieler: 2 bis 4
  • Schwierigkeitsgrad: 2 (leicht spielbar)
  • Spieleinteilung: Gelegenheitsspieler
  • Verlag: Schmidtspiele
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.