Berliner Verlag Schmidt Spiele kauft Selecta AG

Bild Selecta

Nach zähem Ringen um den besten Investor, hat eines der führenden Unternehmen in der deutschen Spiele- und Spielwarenbranche, die Schmidt Spiele GmbH aus Berlin, das Rennen um den insolventen Spielzeughersteller Selecta gemacht.

Insolvenzverwalter Klaus Martin Lutz geht zufrieden aus den Verhandlungen:

„Neben dem bestmöglichen Ausgleich für die Gläubiger ging es uns natürlich darum, dass der Betrieb in Edling bestehen bleibt und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten werden können. Das ist nun gelungen.“

Bis vor kurzem war fraglich, ob die Selecta AG ihr 50-jähriges Unternehmens jubiläum im kommenden Jahr würde feiern können.

Nun aber steht fest: Die hochwertigen Holzspielsachen der Selecta AG werden auch künftig in Edling hergestellt.

Bis auf fünf Stellen im Vertrieb, der ab 1. November 2017 vom Schmidt-Vertriebsteam übernommen wurde, konnten alle 28 Arbeitsplätze am Standort erhalten werden. Das Grundstück wurde an die Holding von Schmidt Spiele, die Good Time-Holding, veräußert.

„Mit dem hochwertigen Holz-Spielzeug von Selecta schließen wir eine Lücke in unserem Produktportfolio. Das Programm ergänzt hervorragend unser Spieleangebot“, freut sich Axel Kaldenhoven, Geschäftsführer Schmidt Spiele.

Für die Rosenheimer Rechtsanwaltskanzlei Kugler & Lutz war es eines der anspruchsvollsten Insolvenzverfahren in diesem Jahr. Bereits sehr rasch nach Insolvenzantragsstellung war klar, dass eine Eigensanierung des Unternehmens auf Grund fehlender, wirtschaftlicher Voraussetzungen nicht in Betracht kommen würde.

Die besondere Herausforderung in der Folge lag darin, schnell einen potenten und vor allem an der Produktion interessierten Käufer zu finden. Anwärter aus dem In- und Ausland gab es, laut Insolvenzverwaltung, zahlreiche.

Nicht alle waren aber an der Beibehaltung des Standorts interessiert.

„Erschwerend kam hinzu, dass die Markenrechte für den traditionsreichen Namen „selecta“ nicht mehr im Unternehmen waren und erst wieder zurückerworben werden mussten.

Dadurch hat sich das Insolvenzverfahren etwas hinausgezögert. Insgesamt bin ich aber nun sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sehe eine positive Zukunft für den Standort Edling und die Arbeitsplätze“, erklärte Lutz.

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