Die Anno-Reihe

vom Computerspiel zum Brettspiel

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Die Macher von Anno 2205 haben diesmal viel Mut bewiesen und das Anno in vielen Fällen, was die Fans kennen, verändert.

Vor allem die Menüsteuerung wurde im Wesentlichen verändert. Damit bewiesen die Macher viel Mut, denn wie kaum ein anderer ist der Spieler ein sprichwörtliches „Gewohnheitstier“ und steht Veränderungen nicht immer gerade offen gegenüber.

Daher sind in der Vergangenheit innovative Spiele gescheitert, weil diese komplett anders waren, als im Genre üblich.

Ein Blick zurück
Die Anno Spiele sind reine Strategiespiele, in denen der Schwerpunkt auf der Errichtung eines ausgeklügelten Wirtschaftsystems liegt. Mittlerweile sind bereits mehrere Titel in der Reihe erschienen und bereits vor über vielen Jahren, wo Anno1602 erschienen ist, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Computer versumpft.

Eigentlich spielten Tag und Nacht dabei keine Rolle, man war von dem Tiefgang des Spieles fasziniert. Und dies ging ungefähr 5 Millionen anderen Spielern genauso.

Im Gegensatz zur Age-of-Empires-Serie stand hierbei nie der kriegerische Aspekt im Vordergrund, sondern das Gleichgewicht in puncto Wirtschaft war entscheidend, ob man verliert oder gewinnt. Angriffe und Eroberungen, wenn überhaupt, waren erst im letzten Drittel des Spiels entscheidend, wenn man besondere Rohstoffe benötigte, um so die Insel in den eigenen Besitz zu nehmen.

Aber man konnte auch mit den Spielern handeln. Das Gute daran, man konnte und kann jetzt auch noch, den Handelsschiffen die entsprechenden Anweisungen geben, was sie ein- und abzuladen haben, so dass man sich zielgerichtet um den Aufbau der Wirtschaft kümmern konnte. Denn je weiter sich das Volk entwickelt, umso höher sind die Ansprüche, so war es immer und ändert sich nicht.

Die Zukunft
Anno spielt im Jahr 2205. Da die Rohstoffreserven der Erde zur Neige gehen, haben die Menschen den Mond als Ressource für sich entdeckt. Aber der Weg dorthin ist lang. Als Einstieg müssen wir auf der Erde eine Siedlung errichten und die Bewohner befriedigen. Gleich danach geht es zum Nordpol. Aber Vorsicht, die Häuser müssen unbedingt neben den Industriegebäuden stehen, um Wärme zu erhalten, sonst erfrieren unsere Mitarbeiter.

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So wohnen unsere Mitarbeiter direkt neben der Konservendosenfabrik. Gut, bei Gestank kann man sich ja waschen, aber die Industriegebäude strahlen Wärme aus, die man anhand der Kreise sehen kann. In anderen Gegenden der Erde muss man aber das Siedeln neben der Industrie vermeiden, sonst streiken unsere Bewohner.

Das Positive an Anno, man muss jetzt nicht Gebäude abreißen, sondern man kann diese versetzen.

Ziel der einzelnen Siedlungserrichtungen ist es, genügend Ressourcen für den Raumhafen zu sammeln, um endlich die Reise zum Mond anzutreten. In vielen Fällen haben die Macher das Ganze auf Tempo gesetzt. So sind nach dem Errichten der Fabriken die Produkte gleich vorrätig, nach wenigen Minuten. Eine weitere Änderung sind die Produktionsketten, die bei den Vorgängern zu finden waren, wie Getreidefeld, Mühle, Bäcker, hat man etwas entschlackt.

anno2Aber dafür wird auf die Siedlung als Ganzes gesetzt. Auf der Erde mag dies noch einfach sein, aber sobald man die Reise antritt, muss man schon besser planen. Vor allem lohnt sich immer ein Blick auf die Stadt, denn diese ist überhaupt nicht steril, nein da herrscht Leben.

Auf dem Mond wird es noch komplexer, denn Platz ist hier Mangelware. Vor allem werden hier Schutzschilde benötigt, die unsere Siedlung vor Einschlägen schützt.

Die Wirtschaft
Das Besondere an den Industriegebäuden ist, dass diese mittels Module erweitert werden können. Das hat Vorteile, denn der Energieverbrauch kann dadurch gesenkt werden. Wie es halt so ist, können wir in puncto Energie auch auf Öko setzen.

Neben der Story gibt es wieder ein Endlosspiel.

Fazit

Der Mut zu Veränderungen zahlt sich aus, denn man wechselt regelmäßig die Karten, auch bei den Kämpfen und führt diese auf einer komplett eigenen Karte aus. Das funktioniert ohne große Probleme. Weiterer Pluspunkt ist die ausgewogene Steuerung, in welche man sich relativ schnell einfuchsen kann.

Aber gerade diese Komplexität ist es, dass zwar das Spiel ab 6 Jahre ist, aber von diesen nicht beherrschbar wäre. Zehn Jahre ist da realistischer. Das Spiel muss bei Uplay aktiviert werden. Und wer den Titel bei Steam kauft, muss dies auch dann bei Uplay aktivieren.

Insgesamt ist Anno 2205 ein ausgewogener Titel, der gerade richtig kommt, denn das kalte Wetter kommt bestimmt.

Anno 2070

Die Anno Spiele sind reine Strategiespiele, in denen der Schwerpunkt auf der Errichtung eines ausgeklügelten Wirtschaftsystems liegt. Mittlerweile sind bereits mehrere Titel in der Reihe erschienen und bereits vor über 10 Jahren, wo Anno1602 erschienen ist, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Computer versumpft. Eigentlich spielten Tag und Nacht dabei keine Rolle, man war von dem Tiefgang des Spieles fasziniert.

Und dies ging ungefähr 5 Millionen anderen Spielern genauso.

Im Gegensatz zur Age-of-Empires-Serie stand hierbei nie der kriegerische Aspekt im Vordergrund, sondern das Gleichgewicht in puncto Wirtschaft war entscheidend, ob man verliert oder gewinnt. Angriffe und Eroberungen, wenn überhaupt, waren erst im letzten Drittel des Spiels entscheidend, wenn man besondere Rohstoffe benötigte, um so die Insel in den eigenen Besitz zu nehmen.

Aber man konnte auch mit den Spielern handeln. Das Gute daran, man konnte und kann jetzt auch noch, den Handelsschiffen die entsprechenden Anweisungen geben, was sie ein- und abzuladen haben, so dass man sich zielgerichtet um den Aufbau der Wirtschaft kümmern konnte. Denn je weiter sich das Volk entwickelt, umso höher sind die Ansprüche, so war es immer und ändert sich nicht.

Die Entwickler von Related Designs und Blue Byte haben diesmal das Spiel nicht in die Vergangenheit gelegt, sondern in die Zukunft. Hier hat sich viel für die Menschheit geändert, denn durch die Klimaerwärmung sind ganze Landstriche einfach so verschwunden.

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Der Klimawandel zwingt die Menschen dazu, sich dem erhöhten Wasserpegel anzupassen, der weite Strecken des fruchtbaren Landes unbewohnbar gemacht hat. Die Entscheidungen der Spieler in der dynamischen Welt haben Einfluss auf Umwelt, Architektur und Bedürfnisse der Bevölkerung.

Zu Beginn des Spiels muss man sich für eine der beiden Fraktionen entscheiden, dazu stehen die „Ecos“ und die „Tycoons“ zur Verfügung. Die einen setzen sich für regenerative Energie ein und wollen mit der Natur im Einklang leben, weil die Menschheit schon einmal gebranntmarkt wurde.

Und die anderen wollen eine Industrie auf Teufel komm raus aufbauen, egal ob dabei die Natur geschädigt wird. Erst im weiteren Verlauf des Spiels steht dann noch eine dritte Fraktion zur Verfügung, die den Meeresboden besiedeln kann und hier kann man diesen auch besiedeln.

Der Beginn ist relativ einfach, man errichtet einen Kontor und nimmt dadurch die Insel für sich ein. Dann werden die ersten Gebäude errichtet und die ersten Rohstoffe abgebaut. Hilfe erhält man von einer Art künstlicher Intelligenz E.V.E. Hier kann man dann auch unter anderem Werkzeuge einkaufen, die gerade zu Beginn des Spiels schon einmal knapp werden können.

Eine Neuerung des Spiels ist der Politikbonus, der direkt über Internet zu Wahlen aufruft. Hier wird dann gewählt und wenn man sich für den Richtigen entschieden hat, erhält man dann einen Bonus.

Für das Spiel steht wieder eine Kampagne zur Verfügung, wo man bestimmte Aufgaben erfüllen muss und zwischendurch noch kleine Zwischenaufgaben erledigt. Wobei man hier auch immer seinen Bereich aufbauen muss, denn erst ab bestimmten Zivilisationsstufen stehen einem bestimmte Technologien zur Verfügung. Das Herzstück des Spiels bleibt aber das Endlosspiel. Und auch hier werden zahlreiche Spieler wieder versumpfen.

Fazit

Anno schlägt Anno, so oder so ähnlich könnte das Motto lauten, denn die Macher haben sich mal wieder selber übertroffen.

Auch wenn manche Fans das Mittelalterflair vermissen werden.

Anno 1404 Venedig

Kaum ein anderes Spiel wie dieses hat die Spielwelt so beeinflusst. Die Anno Reihe wurde 1998 mit Anno 1602 begonnen. Im letzten Jahr führte die Reihe den Spieler in den Orient. Neben dem Endlosspiel gab es eine lang angelegte Kampagne.

Im Gegensatz zu den früheren Spielen konnten Spieler mit der Besiedlung des Orients zwei Völker spielen, mit anderen Gebäuden und Bedürfnissen. Auf der einen Seite das klassische Heimatvolk und auf der anderen Seite ein orientalisches Volk. Auch die Produktion war anders. Und wenn das nicht gereicht hatte, konnten die Spieler mit dem Editor andere Welten entstehen lassen.

Seit Ende Februar liegt nun das Add-on zu Anno 1404 vor. Die größte Neuerung ist der Mehrspielermodus, mit dem bis acht Mitspieler mit lokalem Netzwerk und auch im Internet spielen können. Das Add-on führt den Spieler nun auch nach Venedig oder wie es im italienischen heißt Venezia. Venezia galt Jahrhunderte lang als die Metropole.

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Die Stadt war Schnittstelle zwischen Europa und dem Orient. Dabei profitierte die Stadt vom Handel so sehr, dass sie das größte Finanzzentrum Europas war.

In diese Welt können nun die Spieler eintauchen. In einer schön angelegten Kampagne werden Sie wieder durch das Spiel geführt. Und wie gesagt führen viele Wege nach Rom. Bei den älteren Spielen mussten früher oder später die Waffen entscheiden, wer der Gewinner ist, da die Rohstoffe nicht mehr so zur Verfügung stehen, wie man sonst benötigt.

So kann man mittels Nichtangriffspakt und einem neuen Modus durch die Übernahme einer Stadt das Ganze anders regeln.

Nur was ich anderen antue, kann mir selber widerfahren. Mit dem neuen Spionage-Feature kann ich in einer anderen Siedlung schon ein ganz schönes Chaos anrichten. So kann durch eine Rede das Volk aufgewiegelt werden. Weiterhin können Sie sich auch im Stadtrat einer gegnerischen Insel einkaufen.

Voraussetzung ist ein gutes Finanzpolster. Deswegen sollten Sie auch auf Ihre Insel aufpassen, indem Sie einen Spion auch auf Ihrer eigenen Insel einsetzen, um zu erfahren, ob die anderen Spieler Sie schon infiltriert haben. Aber sonst begeben Sie sich wieder auf alte Bahnen.

Die Wirtschaft muss zum Laufen gebracht werden und der Handel darf ebenfalls nicht zu kurz kommen. Ihnen werden, wie im Hauptspiel, kleine Aufgaben gestellt. Wenn Sie diese erfüllen, steigt das Ansehen. Handeln können Sie nicht nur mit dem Orient sondern auch mit den Venezianern. Ehe Sie alle Aufgaben gelöst haben, können schon 40 bis 50 Stunden vergehen. Weiterhin gibt es zwei besondere Inseln.

Die „Pfannkucheninsel“, die wirklich flach ist und daher allerhand Platz lässt, um seine Bauwut auszulassen. Die Vulkaninsel ist die interessanteste. Sie bietet auf Grund des Klimas sehr gute Erträge. Nur kann es des Öfteren passieren, dass der Vulkan ausbricht und alles vernichtet, was man mühevoll gebaut hatte.

Fazit

Das Add-on bietet alles, was das Herz begehrt. Das Spiel ist ausgeglichen und sieht fantastisch aus. Die Neuerungen sind sehr schön in das Spiel eingeführt. Die Frage stellt sich nur, was kommt danach, eine Steigerung ist fast nicht möglich.

Sie benötigen zum Spielen das Grundspiel.

Anno 1404

Anno ist ein Strategiespiel, wo kriegerische Auseinandersetzungen nie die Rolle gespielt haben. Dabei war das wirtschaftliche Gleichgewicht, was man erreichen musste, ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage.

Auf der einen Seite muss das Volk mit Nahrung und anderen Bedürfnissen befriedigt werden und auf der anderen Seite benötigt man Geld, welches man über die Steuern oder durch den Verkauf von Waren erhält. Je höher der Aufstieg der Zivilisation umso höher waren die Bedürfnisse. Am Anfang reichten Nahrung und Stoffe und nachher mussten es schon Pelze sein.

Das Spiel
Leinen los, Segel setzen und das neue Land entdecken.

Anno 1404 besitzt von Anfang an eine Kampagne. In einem Tutorial werden Sie von Lord Richard Northburgh mit allen wesentlichen Steuerungselementen vertraut gemacht. Nachdem Sie diese Lexikon gelernt haben, werden Sie aufgefordert, sich an der Vorbereitung eines Kreuzzuges zu beteiligen.

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Der etwas undurchsichtige Guy Forcas wird die Missionen leiten. Der Auftrag zum Kreuzzug hat Kardinal Lucius erteilt und führt Sie in den Orient. Die Aufgaben dabei sind sehr vielfältig.

So müssen Sie für Guy Forcas einen Hafen und Lager errichten. Oder dieser benötigt Eisen oder Werkzeuge. So müssen Sie auf Ihrer Insel eine entsprechende Warenkette errichten. Nur einfach darauf losproduzieren ist auch nicht möglich, da Sie auch immer auf die Bedürfnisse Ihres Volkes achten müssen.

Die Geschichte wird dabei spannend erzählt. Verschiedene Ingame-Zwischensequenzen unterstützen das Ganze. Auf Grund der Gestaltung ist aber abzusehen, wohin die Geschichte führt. Sie können dabei leider nicht den Verlauf der Geschichte ändern, so dass verschiedene Wege zum Ziel führen. Dies ist auch wirklich das einzige Manko an diesem fantastischen Spiel. Die eigentlichen Missionen wurden abwechslungsreich gestaltet.

Das Herzstück
Wie in jedem Anno-Spiel ist das Endlosspiel das Herzstück. Sie können hierbei die Startbedingungen festlegen, so Gegenspieler und Gegner, hier in Form der Piraten. Aber auch die Naturkatstrophen und die Fruchtbarkeit der Insel werden zu Beginn bestimmt.

Wie bei den Vorgängern müssen Sie auch hier auf die Bedürfnisse Ihres Volkes achten, haben Sie diese erfüllt, steigt Ihr Volk in die nächst höhere Stufe auf. Insgesamt gibt es bei Anno 1404 vier Stufen (Bauer, Bürger, Patrizier und Adelige). Je höher die Stufe ist, umso größer werden die Ansprüche. Reicht bei den Bauern die Grundnahrung Fisch, etwas Apfelmost und eine kleine Kapelle, haben die Bürger schon andere Ansprüche. Zum Schluss produzieren Sie Wein, Pelze oder sogar Kerzenständer.

Mit jedem Aufstieg des Volkes verändern sich auch die Gebäude. Ein Gebäude kann nur aufsteigen, wenn Sie die benötigten Rohstoffe besitzen.

Im Spiel stehen Ihnen mehr als 60 verschiedene Waren zur Verfügung. Im Laufe des Spieles müssen Sie daher richtig planen, da Sie in aller Regel jetzt auch mehrere Inseln besiedeln müssen, um Ihr Volk richtig zu versorgen. Im Endlosspiel können Sie auch mit allen anderen Gegenspielern Handel betreiben.

Sie können sich auch im Laufe des Spieles für eine kriegerische Auseinandersetzung entscheiden, nur sollten Sie vorsichtig sein. Ein Krieg kann einen in den wirtschaftlichen Ruin treiben. Es besteht aber auch die Chance, dass sich alle KIs gegen Sie vereinen. Also äußerste Vorsicht mit Kriegserklärungen.

Im Diplomatiefenster erfahren Sie hierzu alles.

Die Steuerung und die Grafik
Grafisch ist das Spiel nur noch ein Hochgenuss, um dieses zu erleben, benötigen Sie einen leistungsfähigen PC, der nicht älter als ein Jahr ist. Die Steuerung ist relativ einfach. Sie können dieses im Menüfeld öffnen oder direkt mit einem Klick über der Landschaft, wo Sie das Gebäude errichten wollen.

Fazit

Anno 1404 legt die Messlatte für Aufbauspiele sehr hoch an. Das Spiel ist nahezu perfekt, nur ein Mehrspieler-Modus fehlt.

Das Storyspiel ist zwar vorhersehbar, nach den ersten drei, vier Missionen, aber trotzdem fesselnd.

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.