Machtwechsel

Bild heptagon Verlag

In der Politik geht es momentan heiß her: Mal wird über das Verhalten während der Amtszeit ehemaliger Ministerpräsidenten gestritten, mal über den Untergang des Ex-“Züngleins an der Waage”.

Und natürlich wird auch der Aufstieg der Piratenpartei kritisch beäugt, mit deren vermuteten Erfolg bei der kommenden Bundestagswahl die Regierungsbildung wohl noch komplizierter wird. Wer schon jetzt munter drauflos koalieren möchte, bekommt mit Machtwechsel einen interessanten Einblick in die Abgründe von Koalitionsverhandlungen…

Worum geht es?
“Machtwechsel” ist ein Kartenspiel für 2-6 Personen, bei Grüppchenbildung können sogar noch mehr Spieler teilnehmen. In einem 30-45minütigen Spiel geht es darum, einen Koalitionsauftrag erfolgreich zu erfüllen, bevor einem die Konkurrenz den potenziellen Koalitionspartner vor der Nase wegschnappt.

Der geschickte Einsatz von Geldmitteln sowie ein Quäntchen Glück entscheiden über Wohl und Wehe der eigenen Bemühungen. Im Kampf um die politische Macht am Kartentisch ist das Ziehen und Ausspielen der “richtigen” entscheidend. Freilich kann man auch Karten ersteigern, doch das kann richtig kosten und die Wahlkampfkostenerstattung deckt längst nicht alles ab…

Und so spielt es sich…
Bereits auf der Essener Spielmesse fiel uns das Spiel sehr positiv auf. Beim Selbsttest bestätigte sich dann unser erster sehr positiver Eindruck: Die Idee hinter dem Spiel ist recht einfach und ab einem Alter von ca. 13-14 Jahren auch sehr gut geeignet. Zum einen ist ein wenig Geschick und strategisches Denken gefragt, zum anderen ist auch Glück nötig, um am Ende die Mehrheit im Bundestag zu haben. Zwar ist “Machtwechsel” nicht ganz so komplex, wie wir es uns erhofft haben, aber eine nette Abwechslung und eine interessante Möglichkeit, einen alternativen Zugang zur Politik zu bekommen.

Insbesondere für Heranwachsende bietet sich das Spiel als Abwechslung für den Sozialkunde- oder Politikunterricht an. Auch die Spieldauer und die maximale Spieleranzahl von bis zu 8 Personen (je mehr mitspielen, desto mehr Spaß macht es) prädestiniert “Machtwechsel” für einen Einsatz im Bereich der politischen Bildungsarbeit. Durch die verschiedenen abgebildeten Politiker (selbst Adenauer ist mit dabei) und deren Zitate ist das Spiel auch sehr gut geeignet, mal einen Überblick über die wesentlichen Figuren in der politischen Zeitgeschichte der Bundesrepublik zu bekommen. Für Polit-Neulinge ist das Spiel also ein schöner Einstieg.

Natürlich kann das Spiel auch für ein älteres Publikum verwendet werden und braucht sich vor einem Einsatz bei einem gemütlichen Spielabend unter Freunden oder im Kreis der Familie nicht zu verstecken. Insbesondere als Eröffnung einer solchen Spielrunde ist es ideal.

Fazit

“Machtwechsel” konnte uns voll und ganz von sich überzeugen. Das Spiel macht Spaß und man lernt noch ganz nebenbei die wesentlichen Parteipolitiker der letzten Jahre/Jahrzehnte kennen.

Uns überzeugten jedoch nicht nur die Einsatzmöglichkeiten, um beim Publikum mehr Interesse für Politik zu erzeugen, sondern auch der Unterhaltungswert des Spiels im Allgemeinen. Sowohl in großer Runde, wie auch in kleiner, machte “Machtwechsel” eine gute Figur.

“Machtwechsel” ist im heptagon Verlag erschienen und für einen Preis von knapp 20€ zu haben. (S. Ziegler)

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.