Bartimäus – Das Amulett von Samarkand

Bartimaeus - Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud/ Bild cbj

„Das Amulett von Samarkand“ ist das erste Band der Bartimäustrilogie, in deren Mittelpunkt der gleichnamige Dschinn steht – nur handelt es sich diesmal um ein Graphic Novel (eine Art Roman im Comic-Stil).

Hier verschlägt es ihn nach London: Die Stadt ist nämlich nicht nur eine pulsierenden Metropole, sondern auch ein Ballungszentrum für allerlei magische Geschöpfe und Zauberer. Ein aufstrebender Jungmagier hat ihn beschworen und dieser schickt ihn auf eine heikle Mission…

Inhalt
Nathanael ist schon seit seiner frühesten Jugend bei dem Magier Underwood. Dieser hat den Jungen zu sich genommen, um ihm die Kunst der Magie näher zu bringen. Zwar scheint sich der junge Lehrling recht gut zu machen, aber dass er es zu den ganz Großen der Zunft schafft, dürfte wohl kaum jemand erwartet haben.

Auch Simon Lovelace – einer dieser magischen Schwergewichte – scheint kaum einen Gedanken daran zu verschwenden und demütigt den Jungen in aller Öffentlichkeit. Aus Rache beschwört Nathanael einen mächtigen Dschinn, der einen sehr kostbaren Gegenstand des mächtigen Zauberers rauben soll. Zwar gelingt der Coup, aber mit den Folgen hat wohl keiner der beiden gerechnet…

Kritik
Die Geschichte ist nicht nur überaus spannend und mitreißend, sondern auch brillant in Szene gesetzt. Angefangen von den authentischen Charakteren, bis hin zu den düsteren und atmosphärisch dichten Locations ist das Werk rundum gelungen. Sowohl die Handlung, die stets einem roten Faden folgt, ohne sich den Vorwurf der Vorhersehbarkeit gefallen lassen zu müssen, als auch die nachvollziehbaren und pointierten Dialoge konnten vollends überzeugen.

Sehr gut gelungen ist auch der Perspektivenwechsel: Mal übernimmt der Dschinn die Position des Erzählers, mal der Junge. Dadurch werden die Gedanken der beiden deutlicher und ihre Handlungen nachvollziehbarer – zumal der Leser so auch die Gelegenheit bekommt, sich in die Figuren einzufühlen. Kurzum: Inhalt, Erzählweise und Dialog sind ein echter Genuss!

Bartimaeus – Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud/ Bild cbj

Auch die Aufmachung macht einiges her. Die Figuren wurden, passend zu den Charakteren, die sie verkörpern, hervorragend illustriert und sehr authentisch in Szene gesetzt. Mit viel Liebe zum Detail ist ein richtiges kleines Kunstwerk aufs Papier gebracht worden, das malerisch wie zeichnerisch auf ganzer Linie überzeugen kann. Ohne viel Aufhebens machen zu wollen: Die künstlerische Umsetzung der Geschichte rundet die Story perfekt ab und bietet Jugendliteratur auf sehr hohem Niveau.

Fazit

Die hohe Qualität hat natürlich auch seinen Preis, mit knapp 13€ ist dieser aber bei weitem nicht unbezahlbar. Hohes Niveau für wenig Geld ist selten, „Bartimäus – Das Amulett von Samarkand“ zeigt jedoch, dass es auch diese Fälle gibt.

Aus unserer Sicht ist das Buch vornehmlich für ein Publikum ab 12-14 Jahren geeignet, für Jüngere ist es doch ein bisschen zu brutal und actionreich. Im Zweifelsfall lohnt sich vor dem Kauf ein Blick ins Buch. Aber nicht nur für eine jugendliche Leserschaft ist das ein Genuss, sondern auch Älteren kann man das 144-seitige Graphic Novel sehr empfehlen. (S.Ziegler)

Autor: Jonathan Stroud
Verlag: cbj-Verlag

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.