Verloren in Eis und Schnee

Die unglaubliche Geschichte der Geschwister Danilow

Verloren in Eis und Schnee von Davide Morosinotto/ Bild cbj

Ihr dürft euch nicht verlieren, hat die Mutter den Zwillingen Viktor und Nadja eingeschärft. Doch im überfüllten Bahnhof von Leningrad werden sie auseinandergerissen.

Viktor findet sich im entlegenen Sibirien wieder. Obwohl er keinerlei Nachricht von seiner Schwester hat, spürt Viktor, dass sie noch lebt.

Es ist die Geschichte eines Zwillingspärchen, mitten in der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges, als Deutschland der Sowjetunion, dem heutige Russland, den Krieg erklärte.

Als dieser begann, wurden die Kinder aus der Stadt Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, geführt. In vielen Zügen wurden die Kinder jenseits des Urals gebracht, um diese vor dem Krieg zu schützen. In diesen Wirren hatte Viktor seine Schwester am Bahnhof verloren.

Er selber schließt sich anderen Jugendlichen an, denn nur so hat er eine Chance zu überleben. Und so geht seine Reise quer durch das riesige Reich. Nadjas Zug brennt in der Nähe von Leningrad aus.

Sie versucht sich mit anderen in Richtung der Festung Schlüsselburg/Oreschek durchzuschlagen, welche mitten in der Newa liegt.

Mehr als 1000 Kilometer trennen die beiden, aber beide fühlen, dass der andere noch lebt. Dies ist bei Zwillingen halt so. Nadja indessen führt fleißig Tagebuch, in den Heften, die sie von ihrem Vater bekommen hatte. Ihre Reise findet im Winter statt und die Winter in Russland sind nicht so, wie wir es in Europa gewöhnt sind.

Ständig herrschen Temperaturen von jenseits der Minus 20 Grad. Sehr einfühlsam wird die Geschichte der beiden erzählt, denn die Hefte hatte bei einer Durchsuchung der Oberst Smirnow gefunden. Nach dem Fund bezweifelt er, ob die Kinder überhaupt noch leben könnten.

Verloren in Eis und Schnee von Davide Morosinotto/ Bild cbj

Die Geschichte erzählt das Grauen des Krieges und auch, dass russische Soldaten sich nicht korrekt verhalten haben, was der Oberst bezweifelt.

Aber er wird merken, dass diese Zweifel nicht berechtigt sind. Aber die Kommentare sind das Gegengewicht zu der Geschichte, zu der Geschichte des „Großen Vaterländischen Kriegs“, der vielen Menschen den Tod gebracht hatte.

Fazit

Eine beeindruckende Geschichte, eine Geschichte des „Großen Vaterländischen Kriegs“, aus der Sicht von Kindern, die deutlich macht, wie grauenhaft ein Krieg sein kann.

Den Ort der Erzählung könnte man problemlos gegen einen Ort in Syrien, oder wo sonst Krieg herrscht, ansiedeln, denn das Grauen des Krieges ist überall gleich. Leiden müssen die Schwächsten, die Kinder und Frauen.

Gabrielle Pietermann liest die Tagebücher von Nadja, Nicolás Artajo die von Viktor. Reinhard Kuhnert spricht Oberst Smirnow.

Zum Autor
„Davide Morosinotto wurde 1980 in Norditalien geboren. Bereits mit 17 Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte, die auf der Auswahlliste des renommierten italienischen Literaturpreises „Premio Campiello“ stand.

Seitdem hat er über 30 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, für die er zahlreiche Preise erhalten hat. Davide Morosinotto lebt als Autor, Journalist und Übersetzer in Bologna.“ (Quelle cbj Audio)

  • Ab 12 Jahren
  • Ungekürzte Lesung mit Nicolás Artajo, Gabrielle Pietermann, Reinhard Kuhnert
  • cbj audio
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.