Der Titel des Spiels hat nichts gemein mit der Musik-CD von Steffen Jürgens zu tun, der ein gleichnamiges Album herausgegeben hat. Ob sich die Autoren des Spiels Anja Holzapfel und Konrad Bochennek davon inspirieren ließen, kann man nur bezweifeln.
Der kleine Verlag Aktuell Spiele hat sich in den letzten Jahren auf Kommunikationsspiele spezialisiert. Wahrscheinlich liegt es daran, da Franz Scholles, Verlagsinhaber, von Beruf Diplom-Handelslehrer ist. Seit 1980 veröffentlicht dieser bereits sehr anspruchsvolle Spiele.
Neben den Kommunikationsspielen werden auch Titel zum Thema Ökologie veröffentlicht.
Gefährlich ehrlich ist ein Spiel, auf das man sich einstellen muss. Das Beste wäre, wenn sich die Spieler bereits kennen, so ist der Einstieg einfacher. Bei diesem Einschätzungsspiel ist die offene Meinung gefragt, wobei diese im Spiel hauptsächlich durch die verschiedenen Kartentypen getragen wird.
Richte den Zeigefinger auf den „sparsamsten“ Mitspieler bei der Kartenart „Das bist doch du“.
Hebe den Daumen hoch oder runter bei den „Top oder Flop“-Karten, wenn die kleine Lisa als Pflanze gerne ein „Bonsai“ wäre. Gebe bei den „Extrem“-Karten einen Finger für Timo als „Bauchmensch“, zwei Finger, wenn deiner Meinung nach der „Kopfmensch“ überwiegt.
Das Gute, man lernt den Gegenspieler immer von verschiedenen Facetten kennen.
Das Spiel
Das Spiel selber ist technisch gesehen ein klassisches Laufspiel. Die Punkte, die man setzen darf, ergeben sich aus der Auswertung. Der Spieler, der die meisten Fingerzeige bekommt, erhält zwei Punkte, die er dann entsprechend setzen darf. Jeder Spieler, der auf den richtigen Spieler gezeigt hat, erhält einen Punkt.
Der Spieler, der am Zuge ist, muss aber vorher eine Karte ziehen, dabei entscheidet dieser, ob er die Vorder- oder Rückseite spielen möchte. Dies sind Fragen wie,
Wer in dieser Runde ist wohl am ehesten ein Naturkind?
Wer in dieser Runde ist der größte Abenteurer?
Wer ist in dieser Runde wohl der größte Querdenker?
Und dann entscheidet ein Fingerzeig auf die Person, ob er es ist oder nicht. Nach der Auswertung wird die Figur gesetzt, aber auf dem Feld Extrem ist Schluss. Jetzt wird der aktive Spieler, der gerade gesetzt hat, von den anderen Mitspielern beurteilt. Und wenn man nicht immer kooperativ war, haben jetzt die anderen die Chance, einem alles heimzuzahlen.
Auf den Karten stehen wieder zwei Begriffe, die aber absolut gegenseitig sind, wie unanständig – züchtig und Job – Berufung. Oder pedantisch – chaotisch und Geldmangel – Zeitmangel.
Der aktive Spieler wählt eine Seite aus, noch mal Glück gehabt oder? Unter jedem Begriff sind Finger abgebildet, einmal einer oder einmal zwei. Auf Kommando müssen dann die Mitspieler dies dann mit ihren Fingern andeuten. Dann erfolgt ebenfalls eine Auswertung. Auf dem Spielfeld kann man auch noch auf Top oder Flop gelangen.
Hier kommen wieder Spielkarten ins Spiel. Der aktive Spieler wählt sich wieder eine Seite aus und liest diese den anderen vor. Dann wird die Entscheidung den anderen vorgestellt, die dann entscheiden, ob dies überzeugend war.
Was würde man den hierauf antworten:
Wenn ich ein Küchengerät wäre, welches wäre ich dann?
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man dem Spieler eine Aufgabe gestellt hätte, die er in irgendeiner Art und Weise vorstellen müsste.
Fazit
Wenn ich ein Küchengerät wäre, welches wäre ich dann? Und jetzt muss ich ein Küchengerät in irgendeiner Art und Weise nachmachen und die anderen erraten es und geben mir dann ein Top oder Flop. Damit würde ein wenig mehr Schwung reinkommen.
Und keine Angst, man kann mit dem Ausspielen einer Karte unliebsamen Fragen entgehen.
Gefährlich ehrlich ist ein typisches, gut durchdachtes Spiel aus dem Hause Aktuell Spiele und vor allem für Partys gut geeignet, wobei sechs Spieler die Idealbesetzung wären, mehr ist nicht ratsam, weil es dann unübersichtlich wird.
- Autor: Anja Holzapfel, Konrad Bochennek
- Verlag: Aktuell Spiele-Verlag
- Alter: 16 Jahre
- Spieler: 3 bis 8
