Schinderhannes

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Eigentlich heißt er Johannes Bückler und wurde im Herbst 1778 geboren. Der richtige Geburtsort lässt sich nicht eindeutig festlegen. Auf alle Fälle wurde er am 21.11. 1803 in Mainz hingerichtet.

Durch das Schinderhanneslied („Das ist der Schinderhannes, Der Lumpenhund, der Galgenstrick, Der Schrecken jedes Mannes, Und auch der Weiber Stück …“) von Carl Zuckmayer wurde er unsterblich gemacht.

Auch wenn ihm immer nachgesagt wird, dass er ein Rebell und Freiheitskämpfer sei, hat er nur an sich gedacht. Nun hat Stephan Riedel die Geschichte von Schinderhannes in ein Spiel umgewandelt. Schinderhannes ist ein Logikspiel, wo durch geschicktes Ausspielen der Spielkarten die Tatorte lokalisiert werden müssen.

Schinderhannes richtet sich spielerfahrene Spieler, da es doch ein komplexes Spiel ist und darin die Herausforderung liegt. Auf dem Spielplan wurde die Region, in der Schinderhannes sein Unwesen getrieben hat, dargestellt.

Dabei wurde es so gestaltet, als ob Sie eine Karte auf dem Tisch ausbreiten. Persönlich empfinde ich den Spielplan als etwas dünn. Aber das sind Erfahrungen, die man sammeln muss, dass auch ein etwas dünner Spielplan lange hält.

Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Bewohner des Soonwaldes im Jahre 1802. Auf dem Tavernentisch liegt die Landkarte und jeder berichtet von den Verbrechen Schinderhannes. Dabei treffen manche zu und manche auch nicht. Manche Gerüchte, die Sie weitergeben, stimmen halt nicht.

Bevor Sie das Spiel beginnen, machen Sie sich mit den unterschiedlichen Spielkarten vertraut.

Es gibt reine Deliktskarten, wie zum Beispiel Viehdiebstahl. Auf den Gruppenkarten werden gleich mehrere Delikte zusammengefasst und sie verweisen nicht auf bestimmte Orte sondern in eine Himmelsrichtung. Dabei muss der Spieler sich hier für eine der angegebenen Straftaten entscheiden, die Schinderhannes begangen haben soll.

Aber einfach eine Karte ablegen ist auch nicht möglich. Dann gibt es noch Bezirkskarten, die angeben, ob zwei Delikte in benachbarten Ortschaften geschehen sind.

Wenn Sie Schinderhannes das erste Mal spielen, empfiehlt es sich, dass Sie Schritt für Schritt das Spiel durchgehen. Die Spielanleitung wurde sehr ausführlich geschrieben. Jede Karte und jeder Spielzug wurden sehr genau erklärt. Außerdem hat Stephan Riedel noch viel zur Geschichte der Person und der Region geschrieben. Was eigentlich sehr selten ist.

Was fasziniert, ist, dass am Anfang überall die Tat geschehen konnte. Nur wird es während des Spieles immer mehr eingegrenzt, so dass nur noch die Tatscheibe auf dem Ort liegt.

Wenn Sie eine Deliktskarte ausspielen und von diesem Delikt noch keine Marker auf den Orten liegen, müssen Sie diese jetzt ablegen. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass solche Marker bereits auf dem Spielplan liegen, nun können diese durch das Ausspielen auch wieder entfernt werden und so zu Siegpunkten gemacht werden.

Liegt eine Tatscheibe auf einer Ortschaft, darf hier kein weiterer Marker abgelegt werden.

Am Ende, wenn alle Verbrechen ihren Tatort gefunden haben, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Das Spiel ist auch für eine Person spielbar.

Fazit

Man muss sich länger mit dem Spiel beschäftigen, um das Prinzip zu verstehen oder besser gesagt, in das Spiel einzutauchen.

Und beim ersten Mal funktioniert es noch nicht. Am besten, Sie bauen das Spiel auf und gehen Schritt für Schritt durch das Spiel, denn der Autor hat sehr ausführlich die Spielschritte beschrieben. Und Sie sollten sich auch mit den Spielkarten vertraut machen.

Das Spiel bietet sehr viele taktische Möglichkeiten, aber es ist auch glücksabhängig, welche Karte man zieht. Gelegenheitsspieler können mit dem Spiel überfordert werden, da es nicht so heruntergespielt werden kann.

  • Autor: Stephan Riedel
  • Verlag: Clicker Spiele
  • Illustration: Christian Opperer
  • Jahr: 2009
  • Spieler: 1-4
  • Alter: 9+
  • Dauer: 45 Min.
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.