Fairy Tale

Bild Heidelberger Spielverlag

Bei dem Kartenspiel Fairy Tale (fireytail = märchenhaft) versucht jeder Spieler durch geschicktes Ausspielen von Karten nach vier Runden die meisten Punkte zu erhalten.

Fairy Tale ist eine Neuauflage des 2005 erschienenen Kartenspiels. Bis auf die beigefügte Anleitung ist es im Wesentlichen unverändert. Der Einstieg in dieses Spiel ist außerordentlich kompliziert.

Der Heidelberger Spieleverlag beschreibt Fairy Tale wie folgt:

„Fairy Tale ist ein taktisches Bluff-Kartenspiel, bei dem die Spieler versuchen, möglichst viele wertvolle Helden, Geschichten oder Örtlichkeiten der drei großen Völker Drachen, Feen und Menschen bei sich zu kombinieren. Alliierte Karten helfen sich gegenseitig punktemäßig auf die Sprünge.

Manche Karten lassen andere erstmal verschwinden (umgedreht), andere bringen Sie wieder ins Spiel. Doch erst die richtige Kombination an Sagengestalten der 3 Völker füllt das Punktekonto.

Die Handkarten werden nach Auswahl nur einer Karte an den Nachbarn herausgegeben, so dass man nicht zwingend alle die Karten bekommt, die man gerne hätte. Reihum werden jede Runde so 5 Karten an jeden Spieler ausgeteilt.

Beim Heraussuchen der Karten gilt es, neben der eigenen Auslage auch einen Blick auf die der anderen Spieler zu werfen, da man gegebenenfalls dafür sorgen muss, dass diese nicht eine bestimmte Karte erhalten, welche viele Punkte bringt.

Und dann gibt es noch die finsteren Dämonen, die bereits ausgespielte Karten umdrehen und damit wertlos machen können.

Fairy Tale ist ein buntes Kartenspiel mit hohem Taktikfaktor, großem Spielspaß, einem nicht zu unterschätzendem Bluff-Faktor und einer Prise Magie.“

Die Karten enthalten sehr viele Informationen, die für den Einsteiger unübersichtlich dargestellt sind. Erstspieler, die die Karten nicht kennen, haben es nicht einfach, die Bedingungen, die am Kartenrand als Bilder dargestellt sind, den richtigen Karten zuzuordnen.

Alte Hasen vergleichen das Spiel mit einem „Edelstein“ oder einer „Perle“ unter den Kartenspielen und empfehlen Neueinsteigern sich das Spiel zunächst über mehrere Runden anzusehen.

Das Problem ist nur: Wo findet man die alten Hasen.

Die Internetseiten des Heidelberger Spieleverlags sind ansprechend und enthalten zu einzelnen Spielen über die grundlegenden Informationen hinaus auch ein Download der Spielregeln.

Dennoch hätte ich erwartet, dass der Heidelberger Spieleverlag auf seinen Seiten eine Demo zum Spielablauf einstellt, so wie andere Spieleproduzenten auch. Ein Kurzvideo, unter dem Aspekt: „Den alten Hasen über die Schulter geschaut!“, wäre außerordentlich hilfreich.

Man braucht schon genug Willen, sich dieses Spiel zu erschließen.

Die Grafik der Spielkarten erachte ich für gelungen, so dass ich auf ein Spielen mit meinen beiden 6- und 7-jährigen Kindern nicht verzichten mochte. Als Neueinsteiger habe ich mich zunächst ausgiebig mit der beigefügten Anleitung befasst, um die komplexen Zusammenhänge der Regeln zu verstehen.

Im Ergebnis habe ich die Regeln so modifiziert, dass sie für meine Kinder schnell erklärt und verstanden werden konnten. Und siehe da, es hat funktioniert.

Fazit

Für Einsteiger gibt es ein so genanntes Basisspiel. Dafür sind 20 Karten mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet. Diese Karten, alle Karten mit Bedingungen und Karten mit der speziellen Aktion „Hunt“, werden aus dem Spiel genommen.

Mit dem eingeschränkten Kartensatz kann man sich zuerst an den Spielmechanismus und den Aufbau der Karten gewöhnen.

In der Anleitung wird darauf verwiesen, dass die Kartenbezeichnungen im Spiel in Englisch ausgewiesen und in der Anleitung auf deutsch erklärt werden. Mit diesem Kostenfaktor hinsichtlich des Kartendrucks kann man jedoch leben.

Dieses Spiel ist für die Liebhaber von Kartenspielen als Herausforderung gut annehmbar. Neueinsteiger sollten viel Zeit einplanen, um sich mit allen Elementen, die Fairy Tale zu bieten hat, zu beschäftigen.

  • Spieler: 2 bis 5
  • Alter. 8 bis 100 Jahre
  • Verlag: Heidelberger Spielverlag
  • Autor: Satoshi Nakamura
  • Spieleinteilung: Gelegenheitsspieler
  • Schwierigkeitsgrad: 3 (mittelschwer spielbar)
Über Roland Bochmann 201 Artikel
Redakteur für Kinder-, Lernspiele und Experimentierkästen. Bild wurde von Juli gezeichnet.