Saustall

Kommissar Kluftinger schwierigster Fall

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Was man so alles als Saustall bezeichnet: das Kinderzimmer, was mal wieder nicht aufgeräumt worden ist, oder das eigene Büro.

Wahrscheinlich scheint das Büro des Kommissars Kluftinger nicht besonders aufgeräumt zu sein.

Aber kreative Menschen lassen sich ja bekanntlich durch solche Kleinigkeiten nicht aus dem Konzept bringen.

Hinter dem Kommissar stehen die deutschen Schriftsteller Michael Kobr und Volker Klüpfel. Ihre Kriminalgeschichten finden im Allgäu statt. Und nun wurde versucht, diese Kriminalgeschichte in einem Brettspiel umzusetzen.

In diesem Fall ist der Saustall der Tatort, wo ein Opfer von einem Käselaib erschlagen worden ist. Käse hat ja nicht nur Löcher sondern er wiegt doch schon allerhand. Aber es war nicht das Gewicht, nein wie hinterhältig, der Käse war vergiftet.

Nun geht es daran, den Mörder oder die Mörderin zu überführen. So müssen die Alibis von den 8 Verdächtigen überprüft werden. Dazu werden Zeugen befragt und Beweisstücke gesichert.

Auch das Privatleben des Ermittlers spielt eine Rolle – die Tanzstunde mit Frau Erika ebenso wie die „Männerfreundschaft“ zu Dr. Langhammer.

Zu Beginn des Spieles erhält jeder das entsprechende Spielmaterial, Verdächtigenplättchen, Ermittlungskarten und ein Beweisstück. Dieses Plättchen schließt schon den ersten Täter aus, der Verdächtige, der diesen Gegenstand besitzt, ist nicht der Mörder.

Mit Hilfe der Zeugenaussagen kann der Täter eingegrenzt werden. Das ist dann der Fall, wenn der Zeuge eine Frau gesehen hat, aber ein Mann behauptet, dort gewesen zu sein. Dies ist ein Widerspruch, dem man nachgehen muss.

Das Spiel beginnt immer mit dem Ausspielen einer Ermittlungskarte. Mit deren Hilfe werden Motive ermittelt, Alibis überprüft oder Zeugen befragt. Sollte eine Karte schon entsprechend zugeordnet sein, kann im Kommissariat eine Aktion gespielt werden.

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So kann der Spieler die Beweisstücke im Labor untersuchen, um den Täter einzugrenzen. Oder der Spieler kann die Beweisstücke der Mitspieler betrachten, um so weitere Schlüsse zu ziehen. Wichtig ist, dass man über den Besuch auch seine eigenen Verdächtigenplättchen tauschen kann, die auch das Motiv beinhalten.

Denn man muss zu Beginn drei Plättchen verdeckt vor dem Kartenständer auslegen, die die oder den Verdächtige/n mit dem jeweiligen Motiv darstellen.

Im Laufe der Ermittlungen werden so neue Beweise gesichert, die den Tausch auch erforderlich machen. Wenn ein Spieler eine Karte gespielt hat, können die anderen Spieler eine Verpflichtung ausspielen. So mit wird man an den Ermittlungen gehindert.

Will er der Verpflichtung nachkommen, gibt er seine gerade gespielte Karte an den Spieler, der die Verpflichtung gespielt hat. Dieser führt die auf der Karte angegebene Ermittlung durch, als hätte er selber die Karte gespielt.

Wurde die Runde beendet, wird der PKW ein Feld auf der Straße weitergezogen. Sobald der Passat auf dem Parkplatz angekommen ist, ist das Spiel zu Ende.

Um den Mörder zu überführen, wird nacheinander jeweils das oberste Beweisstück im Labor aufgedeckt. Sobald das erste Beweisstück eines Verdächtigen mit unbestätigtem Alibi aufgedeckt wird, ist dieser als Mörder überführt.

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Fazit

Das Spiel ist sehr glücksabhängig, man hat nicht so richtigen Einfluss auf den Verlauf des Spiels, so jedenfalls ist das Gefühl.

Man kann schon so das Spiel steuern, dass der Verdächtige vorne liegt, den man im Auge hat. Trotzdem ist das Spiel eher durchschnittlich.

Problem dabei ist, dass Krimispiele eigentlich doch interaktiv sein sollen, so dass Spieler in die Rolle von Zeugen, Täter oder gar Unbeteiligten schlüpfen. Und das fehlt hier und daher kommt auch der Spielspaß nicht zum Tragen.

  • Alter: 10-99
  • Spieler: 3-4
  • Spieldauer: 45-60 min.
  • Autor: Michael Rieneck
  • Grafik: Viktor Boden
  • Verlag: Huch and Friends
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.