Hallo Peter „Eingehängt“ Meyer, Hallo Ludwig,
wie sind Sie auf die Idee gekommen, mit Ihrem Enkel dieses Musikprojekt umzusetzen? Vor allem, wie ist es als Enkel, mit seinem berühmten Opa Musik zu machen?
Ludwig: Also – Dadda (ist Peter Meyer und wird so von seinem Enkel genannt) hat beobachtet, wie ich heimlich auf dem Keyboard „geklimpert“ habe. Daraus wurde dann Keyboardunterricht.
Außerdem lerne ich auch Schlagzeug bei dem Drummer der Band Rockhaus, Michael Heinz Angel Haberstroh.
Die Redaktion: Also doch ein musikalisches Gen in der Familie?
Peter Meyer: Ja, das kann man sagen, es sind ja noch mehr Musiker in der Familie. So spielt mein Sohn bei Bell Book & Candle. Und Ludwig wollte von sich aus Keyboard spielen.
Die Redaktion: Der Song TV Show war 1982 die Antwort auf die Neue Deutsche Welle. Warum ist es ausgerechnet dieser Song geworden und nicht ein komplett neuer Titel?
Peter Meyer: Das hat sich ergeben, LuPu spielt ja schon mehrere Puhdys Songs. Wir treten auch mit Frank Proft & Sandra bei kleinen Veranstaltungen auf. Und hier spielen wir „Geh zu ihr“ oder „Wenn ein Mensch lebt“, „Lebenszeit“, „Eisbären“ und andere Titel.
Alle, die beim Üben zugehört haben, meinten, „TV SHOW“ könnte sich als Song für Ludwig eignen. Man muss ja sehen, dass die Puhdys über 450 Lieder haben – nicht jedes eignet sich für einen Jungen, der 11 Jahre alt ist. Deshalb hat sich das so ergeben. Wir sind ins Studio gestürzt und ohne dass wir vorher probiert haben, hat er es erstaunlicher Weise gleich gesungen.
Die Redaktion: Und wie ist es in der Schule? Sprechen dich die anderen darauf an, dass du mit Dadda Musik machst?
Ludwig: In der Schule sprechen mich nicht viele darauf an. Weil ich es den anderen noch nicht gesagt habe. Aber ansonsten ist das ganz toll.
Peter Meyer: Wenn Ludwig keine Lust zum Üben hatte, hat er sich immer versteckt. Dieses „Spiel“ hat ihm Spaß gemacht.
Die Redaktion: In einem anderen Interview hat Ludwig erzählt, dass er auch schon bei größeren Konzerten dabei war. Hat er dadurch „Lust“ bekommen, auf der Bühne zu stehen?
Ludwig: Ich war schon mal bei einem PUHDYS-Akustik Konzert im Friedrichstadtpalst in Berlin dabei. Da waren zwar keine 10 000 Leute, doch immerhin fast 2000. Dadurch habe ich Lust bekommen, mit auf der Bühne zu sein.
Die Redaktion: Wie ist es, da oben auf der Bühne zu stehen und die Leute applaudieren und hören der Musik zu? Was geht dann in einem vor?
Ludwig: Das ist ein super Gefühl.
Die Redaktion: Ist Peter Meyer stolz auf seinen Enkel?
Peter Meyer: Wir sind aufeinander stolz, das merkt man schon dadurch, dass er mich Dadda nennt. Ich bin stolz auf ihn, dass er alles so schnell begreift.
Die Redaktion: Wenn man so viel Musik macht, ist dann noch Zeit für Hobbys oder für die Schule?
Ludwig: In den Ferien hat man viel Zeit, da kann man so etwas machen. Und in der Schulzeit teile ich mir das ein.
Die Redaktion: Wie stellst du dir die Zukunft vor? Soll die Musik dein Lebensmittelpunkt werden?
Ludwig: Wenn es gut läuft, kann ich mir durchaus vorstellen Musiker zu werden, ansonsten Programmierer oder etwas anderes.
Die Redaktion: Was kann man demnächst von Ihnen beiden erwarten?
Peter Meyer: Das wissen wir noch nicht, das wird sich schon ergeben. Vielleicht sollte es auch mal etwas Eigenes sein.
Man muss abwarten, wie Ludwig inspiriert wird. Er macht ja viel am Computer und spielt gerne. Bei Computerspielen gibt es vielleicht auch musikalische Inspirationen.
Die Redaktion: Was spielst du am Computer?
Ludwig: Ich spiele gern Minecraft und andere Sachen.
Die Redaktion: Spielt ihr auch zu Hause miteinander?
Ludwig: Momentan nicht mehr so viel. Früher habe ich viel mit meiner Oma gespielt.
Die Redaktion: Hat dir das gefallen?
Ludwig: Ja, es hat mir gefallen. Wir haben Mensch ärgere dich nicht, Dame, Fußball, Rommee, Käsekästchen, Würfel und anderes gemeinsam gespielt.
Ab und zu habe ich auch mal geschummelt….
Die Redaktion: Was kann man von Peter Meyer „Eingehängt“ demnächst erwarten? Genießen Sie die „Rockerrente“?
Peter Meyer: In erster Linie im Sommer Boot fahren. Heute war ich drei Stunden auf dem Müggelsee. Ich spiele mit Ludwig Tischtennis. Bei den Auftritten spiele ich jetzt mehr Saxophon, als bei den Puhdys. Man sieht, wir sind viel beschäftigt und haben viel Spaß miteinander.
Die Redaktion: Vielen, vielen Dank für das Gespräch.
Hintergrundinformationen zum Musikprojekt
Peter „Eingehängt“ Meyer, Keyboarder der PUHDYS, hat mit seinem Enkel Ludwig einen ihrer Top-Titel der 80er neu produziert. LuPu – so nennt sich der musikalische Ableger der „Eingehängt“-Familie. Mit „TV SHOW“ setzt er jetzt zum Sprung ins Showgeschäft an.
Ihr Hit „TV SHOW“ läutete zwar keine neue PUHDYS-Ära ein, war aber Beleg dafür, dass man andere, neue Stilrichtungen in das Repertoire einfließen lässt. Aus heutiger Sicht betrachtet, sind Text und Melodie quasi Allgemeingut für viele, die sich in den frühen 80ern für Rock- und Popmusik interessierten.
TV SHOW ist seit dem 18. August 2017 auf nahezu allen einschlägigen Download-Plattformen erhältlich.
Die physische Single ist bestellbar unter www.pinkpearlmusic.de
Bild (c) Jean-Paul Assandri