Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth

Bild Tessloff Verlag

Hannes Hegen oder besser Johannes Eduard Hegenbarth wurde am 16. Mai 1925 in Böhmisch Kamnitz, Tschechoslowakei geboren. Leider verstarb er 2014.

Dieses Buch gibt einen Einblick in die Geschichte eines Mannes, der mit dem Mosaik ein Kultobjekt erschaffen hatte.

Das Mosaik war zu DDR-Zeiten für Menschen ohne Beziehungen nicht zu bekommen. Geschweige denn, dass man ein Abo erhält, um dieses regelmäßig zu erhalten. Es ist aber nur die eine Seite eines Künstlers, der zu DDR-Zeiten die Öffentlichkeit scheute.

Und auch nach der Wiedervereinigung hat er nur an wenigen Veranstaltungen teilgenommen. Aber das war nur die eine Seite des Künstlers, der Kunst in Wien und Grafik und Buchkunst in Leipzig studierte. Seine Karikaturen erschienen dann im Eulenspiegel.

Aber bereits Mitte der 50er Jahre hatte Hegen die Idee, eine Bilderzeitschrift für Kinder herauszugeben. Der Verlag Junge Welt war in der DDR verantwortlich für Kinder und Jugendliche und bei dem Verlag war Hegen dann vorstellig geworden.

Wie er es geschafft hat, dass der Verlag noch im selben Jahr (1955) das Mosaik mit Hegen herausgebracht hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Die Digedags wurden dann sein Lebenswerk. Die ersten Werke waren reine Hegenwerke, denn nach und nach baute der Autor ein Team auf, das seine Ideen umsetzten.

Leider kam es Mitte der 70er Jahre zum Streit zwischen Autor und dem Verlag, vor allem ging es um die Ausrichtung des Mosaiks. Somit hatte sein Team die Aufgabe vom Verlag bekommen, mit neuen Figuren ein neues Heft zu kreieren. Somit entstanden die Abrafaxe. Auf Grund der Ähnlichkeiten ging Hegen dagegen vor. Doch leider erfolglos.

Dig, Dag und Digedag, die berühmten DDR-Comic-Helden, feiern dieses Jahr 60. Geburtstag. Ihr Schöpfer, Johannes Hegenbarth, war jahrzehntelang einer der bekanntesten Männer der DDR. Auch wenn ihn damals kaum jemand zu Gesicht bekam, kannte Hannes Hegen, wie er sich als Comic-Zeichner nannte, jedes Kind. Die von ihm geschaffenen Figuren nahmen Jung und Alt mit auf abenteuerliche Reisen durch Raum und Zeit. Generationen von Lesern lieben ihn bis heute dafür.

Erst in seinen letzten Lebensjahren entschloss sich Johannes Hegenbarth, Großneffe des zu seiner Zeit bekannten Tiermalers Emanuel Hegenbarth und des berühmten Zeichners und Illustrators Josef Hegenbarth, über sein Leben und sein vielgestaltiges Werk zu sprechen.

In vielen Gesprächen gab er dem Autor Bernd Lindner Auskunft über die wichtigsten Stationen seiner “drei Leben” als Künstler: die Schaffensperioden als Pressezeichner und Karikaturist, als Schöpfer der Zeitschrift Mosaik und seiner Tätigkeit als freier Zeichner.

Aufgeschrieben hat die Biografie Prof. Dr. Bernd Lindner (geboren 1952), Kulturhistoriker und -soziologe, Kurator am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, dem Johannes Hegenbarth 2009 sein gesamtes künstlerisches Werk als Schenkung übergab. Bernd Lindner ist Autor zahlreicher kulturgeschichtlicher Bücher und Aufsätze über die Geschichte der DDR und ist mit dem Mosaik von Hannes Hegen aufgewachsen.

Was viele nicht wissen, dass das Mosaik das älteste und auflagenstärkste Comic ist, welches in Deutschland produziert wurde.

Die Biografie gibt einen kleinen Einblick in das Leben eines Künstlers, der sehr sensibel war und mit seinen Geschichten viele Generationen beeinflusste. Mit den Helden konnte man dorthin reisen, wo man als gelernter DDR-Bürger nie hingekommen war. Viele Bilder aus seinem Privatarchiv umrahmen dieses Buch.

Verlag: Tessloff Verlag

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