Hörbuch-Empfehlungen zum Weltfrauentag

Bild Der Hörverlag

Beeindruckende Lebenswege, kluge Gedanken, philosophische Betrachtungen, bewegende Schicksale, inspirierende Geschichten, aber auch tiefe psychologische Abgründe – das alles charakterisiert die Neuerscheinungen unserer Autorinnen, interpretiert von renommierten Sprecherinnen.

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März möchten wir Ihnen eine Auswahl dieser aktuellen und kommenden Hörbücher vorstellen, die aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, was es bedeutet, Frau zu sein – damals wie heute.

Romane von bekannten Namen wie Juli Zeh, Judith Hermann und Leïla Slimani sind darunter, aber auch ein erschütterndes Debüt der kanadischen Autorin Ashley Audrain. Außerdem gewähren prominente Frauen in ihren Autobiografien und Briefwechseln private Einblicke; so zum Beispiel die neue Vizepräsidentin der USA, Kamala Harris, die Autorinnen Isabel Allende, Christa Wolf und Sarah Kirsch.

Isabel Allende

  • Was wir Frauen wollen
  • gelesen von Barbara Auer

Was treibt die Seele einer Feministin – und jeder Frau – heutzutage an? »Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich schon als Kind Feministin war.« Als junges Mädchen ist Allende kämpferisch, fest entschlossen, ein anderes Leben zu führen als ihre Mutter – unabhängig und selbständig, nicht auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen. Als junge Frau schließt sie sich einer Gruppe von gleichgesinnten Journalistinnen an und schreibt mit Leidenschaft über Frauenthemen.

Über die Jahre ist viel passiert, doch es bleibt noch viel zu tun: sicher zu sein, wertgeschätzt zu werden, in Frieden zu leben, unabhängig zu sein und doch in Gemeinschaft zu leben, über den eigenen Körper und das eigene Leben selbst zu bestimmen und vor allem: geliebt zu werden – das alles ist auch heute für Frauen nicht selbstverständlich. Isabel Allende zündet mit diesem leidenschaftlichen Lebensrückblick und Plädoyer eine Fackel an, die sie an Töchter und Enkelinnen weitergibt. Damit diese daran arbeiten, das Werk zu beenden.

Ashley Audrain

  • Der Verdacht
  • gelesen von Sandra Borgmann

Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, ist es ihr vollkommen fremd. Je älter Violet wird, desto sicherer ist sie sich, dass das Mädchen nicht nur feindselig ist, sondern ihr Böses will. Alles nur Einbildung? Ihr Ehemann Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen, und die einst so glückliche Ehe gerät in eine schwere Krise. Erst mit der Geburt des zweiten Kindes wendet sich scheinbar alles wieder zum Guten. Bis zu jenem Tag, an dem die Tragödie über die Familie hereinbricht – und Blythe sich der Wahrheit stellen muss.

Elena Ferrante

  • Zufällige Erfindungen
  • gelesen von Eva Mattes

Seit 2018 schreibt Elena Ferrante eine wöchentliche Kolumne für das Wochenendmagazin der britischen Zeitung »The Guardian«. Dabei setzt sich die Autorin der »Neapolitanischen Saga« in persönlichen Miniaturen mit einem breiten Spektrum verschiedener Themen auseinander – unter anderem mit der Kindheit, dem Altern, mit Geschlechterdiskursen und mit ganz Alltäglichem. Sie erzählt von ihrer ersten großen Liebe und warum sie eine Abneigung gegen Ausrufezeichen hat.
Eva Mattes, die deutsche Stimme von Elena Ferrante, liest die Texte der Bestsellerautorin.

Kamala Harris

  • Der Wahrheit verpflichtet
  • gelesen von Nina West

Sie ist die erste Frau und erste Schwarze als Vizepräsidentin der USA. Kamala Harris hat das zweithöchste Amt in jenem historischen Moment übernommen, in dem die Vereinigten Staaten gespalten sind wie nie zuvor. Wer ist diese Frau, die die Zukunft der USA mitprägen wird? Was treibt sie an?

Kamala Harris erzählt die Geschichte ihres unwahrscheinlichen Lebenswegs als Tochter einer indischen Einwanderin und eines Jamaikaners, die sich zur Justizministerin Kaliforniens hocharbeitete – und schon als Staatsanwältin dem Ziel sozialer Gerechtigkeit verschrieb. Während der Immobilienkrise nahm sie den Kampf mit Banken und Big Business auf, um die einfachen Bürger zu schützen, sie bekämpfte den Rassismus in der Strafverfolgung und trieb konsequent eine Reform des Justizwesens voran.

Ihre Lebensgeschichte, die sie in diesem Buch eindringlich schildert, ruft immer wieder die grundlegenden Werte von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit in Erinnerung, die heute so sehr in Gefahr geraten sind.

Das beeindruckende Zeugnis einer klugen und charismatischen Politikerin – und die bewegende Geschichte einer Frau, auf deren Schultern die Hoffnung einer ganzen Nation ruht.

Judith Hermann liest Daheim

Ihre Tochter ist eine Reisende, unterwegs in der Ferne. Ihrem Ex-Mann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben am Meer und im Norden. Sie richtet sich ein Haus ein, schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Liebe, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll.
Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht.

Clarice Lispector

  • Die Flucht und andere Erzählungen
  • gelesen von Hannelore Hoger

Clarice Lispector gilt neben Virginia Woolf als bedeutendste Schriftstellerin der Moderne. Zu ihrem 100. Geburtstag erscheint der zweite und letzte Band ihrer gesammelten Erzählungen in der gefeierten Neuübersetzung von Luis Ruby. Hannelore Hoger, eine große Kennerin und Verehrerin Lispectors, liest ihre persönlichen Lieblingserzählungen aus beiden Bänden. Mit ihrer markanten Stimme und einem tiefen Verständnis für die komplexen Gefühle, die hinter Lispectors nur scheinbar einfacher Sprache aufscheinen, verleiht sie dieser Prosa einen kongenialen Ausdruck.

Leïla Slimani

  • Das Land der Anderen
  • gelesen von Wiebke Puls

Mathilde, eine junge Elsässerin, verliebt sich am Ende des Zweiten Weltkriegs in Amine Belhaj, einen marokkanischen Offizier im Dienst der französischen Armee. Die beiden heiraten und lassen sich auf einem abgelegenen Hof am Fuß des Atlas-Gebirges nieder. Voller Freiheitsdrang hatte sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt und muss doch bald ernüchternde Erfahrungen machen: den Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft, in der eine Ehe zwischen einem Araber und einer Französin nicht vorgesehen ist, die patriarchalischen Traditionen der Einheimischen, das Unverständnis des eigenen Mannes. Aber Mathilde gibt nicht auf. Sie kämpft um Anerkennung und ihr Leben im Land der Anderen.

Christa Wolf, Sarah Kirsch

  • Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt
  • gelesen von Iris Berben und Sandra Quadflieg

Zwei Autorinnen von internationalem Rang sind fast drei Jahrzehnte lang, von 1962 bis 1990, miteinander im Austausch: über das Schreiben, den Literaturbetrieb im Osten wie im Westen, über die Männer, die Kinder, die Arbeit im Garten und die politischen Systeme, in denen sie leben. Letztere sind es wohl, die diese Freundschaft an ein Ende bringen, nach vielen Jahren des vertrauensvollen Miteinanders. Streng und verspielt, heiter und verzweifelt, schnoddrig und ehrlich – Sarah Kirsch und Christa Wolf beim Schreiben und Leben zuzuhören ist ein Geschenk.

Juli Zeh liest Über Menschen

Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint.

Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt?

Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.

Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbarsten Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.