Tikal II

Bild Asmodee

Der sogenannte Vorläufer, Tikal, wurde bereits 1999 von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling entwickelt. Beide wurden damit auf Anhieb mit  dem Kritikerpreis Spiel des Jahres und dem Deutschen Spiele Preis ausgezeichnet.

In einer Expedition, in den Tiefen des Urwaldes, wurden antike Maya-Stätten entdeckt. Dabei wurde auch in der Gestaltung darauf geachtet, dass das Thema auch grafisch entsprechend umgesetzt wurde, so dass der Spieler das Gefühl hatte, einfach dabei zu sein.

Hierzu hatte er die Punktleiste am Rande des Spielfeldes abgebildet, wo man die Spielfigur entsprechend weitergerückt hat, um die Siegpunkte entsprechend zu markieren. Diese Form wird heutzutage auch von vielen anderen Spielen genutzt.

Mit Michael Kiesling arbeitet Wolfgang Kramer regelmäßig zusammen. Michael Kiesling hatte 1995 einen eigenen Spielverlag gegründet, der aber schon nach kurzer Zeit wieder geschlossen worden ist.

Das Kuriose in der Zusammenarbeit mit Wolfgang Kramer ist, dass die Verständigung in aller Regel per Mail oder Telefon abläuft und selten wird das Spiel von beiden zusammen gespielt. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist dies eine fruchtbare Zusammenarbeit, die hoffentlich noch eine ganze Weile so funktionieren wird. Und so haben beide die Fortsetzung von TIKAL umgesetzt, welches im Herbst 2010 veröffentlicht wurde.

Tikal II ist ein sehr anspruchsvolles Brettspiel, welches sich in erster Linie an erfahrene Spieler richtet. Gelegenheitsspieler könnten am Anfang mit den zahlreichen strategischen Möglichkeiten überfordert fühlen, wobei die Spielanleitung vorbildlich ist, denn jeder Schritt wurde hier ausführlich beschrieben.

Pro Spieler dauert das Spiel 30 Minuten, so dass bei voller Besetzung schon mal mehr als zwei Stunden fällig sein können.

Wie im Vorläufer geht es wieder um Ausgrabungen, in diesem Fall um einen unentdeckten Tempel, den man jetzt ausgraben muss. So schlüpfen die Spieler in die Rollen eines Forschers und müssen in einem Zeitraum von zwei Monaten den Tempel ausgraben und entsprechende Punkte sammeln.

Wie es im Dschungel halt so ist, ist die Anlage schwer zugänglich, so dass man u. a. mit einem Einbaum den Fluss entlang reisen und an sechs Stätten nach Hinweisen suchen muss.

Hier kann man dann Schlüssel für die Räume finden oder erlangt gar Hinweise zu verschiedenen Geheimgängen oder zu verborgenen Schätzen. Die gefundenen Gegenstände werden dann per Flugzeug in Sicherheit gebracht oder einfach im Rucksack verstaut.

Zum Schluss wartet der Raum des Vermächtnisses auf den Spieler.

Ein Spielzug unterteilt sich immer in eine

  • Einbaumphase
  • Forscherphase

Dabei darf der Forscher nur durch entdeckte Räume gehen, sofern die Schlüssel passen. Im Anschluss wird dieser Raum entsprechend mit einer Fahne markiert und gewertet.

Dabei sind die Wertungsmöglichkeiten sehr vielfältig, Türen, Schätze oder nach Ereigniskarten kann gewertet werden. Dies wird in der Spielanleitung sehr verständlich erklärt.

Fazit

Tikal II ist ein hervorragend gestaltetes Spiel. Vor allem in puncto Spielmechanik, wo es kaum Wartezeiten für die anderen Spieler gibt, punktet dieses Spiel. Beide Autoren greifen hier nicht auf alte Spielregeln, wie man sie von Tikal I kennt, zurück, sondern haben eine komplett andere Spielmechanik gefunden.

Erst beim zweiten oder dritten Mal spielen, kann man das Spiel komplett beherrschen.

TIKALII ist ein gelungenes Spiel, welches fordert und gleichzeitig den Spieler begeistern wird.

  • Autoren: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
  • Grafiker: Vincent Dutrait
  • Verlag: Gameworks (Vertrieb Asmodee)
  • Alter: ab 13 Jahren
  • Spieler: 2 bis 4
  • Dauer: bis zu 120 Minuten
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.