Angesagt – Klaus Hüttl

Bild Airvent GmbH

Sehr geehrter Herr Klaus Hüttl,
„Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben“. Das sang bereits Peter Maffay und sprach bzw. sang damit so vielen Erwachsenen aus der Seele. Sie sind Event-Unternehmer und Spaß-Experte. Aber Erwachsene springen nicht mehr auf der Hüpfburg herum. Daher haben Sie etwas Neues erfunden, was es so noch nicht gab.

Die Redaktion: Können Sie sich und Ihr Unternehmen einfach mal bitte kurz vorstellen?

Klaus Hüttl: Wir sind ein junges, dynamisches und kreatives Unternehmen aus Lindau, mit einer großen Leidenschaft für Luft und innovativen Konzepten, um für Sport & Fun bei Jung und Alt zu sorgen.

Die Airvent GmbH wurde mit dem Ziel gegründet, Events für Besucher zu einem Erlebnis werden zu lassen. Unser Team besteht aus erfahrenen Veranstaltern und jungen Querdenkern, welche Innovation für jegliche Art von Events für Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Unternehmen denken und leben.

Für den Veranstalter ergeben sich dadurch höhere und nachhaltigere Besucherzahlen und somit eine Umsatzsteigerung. Auch wenn es um Spaß mit „einer Prise“ Sport geht, dann finden wir immer eine Lösung!

Aufblasbare Highlights für jedes Event und jeden Moment passend zu gestalten ist unsere Aufgabe, die wir mit Begeisterung ausfüllen. Neue Trends wie „eSPORTS“ kombinieren wir ohne Probleme mit klassischen Elementen, um für jedes Alter ein Erlebnis zu generieren.

Die Redaktion: Wie bringen Sie Erwachsene wieder zum Spielen?

Klaus Hüttl: Tja, das ist eigentlich ganz einfach. Mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam, und manchmal mache ich es einfach vor. Wenn dann die Ü30-jährigen Eltern sehen dass das ein Ü50’er kann, dann machen die Erwachsenen meist mit.

Bisher hat sich jeder Erwachsene ermutigen lassen mit unseren aufblasbaren Attraktionen zu spielen. Bei unseren Attraktionen geht es nicht nur um das Spielen, sondern immer auch um Bewegung, und Bewegung ist gleich Sport. Wenn dann das Ganze noch in einem Wettkampf „gespielt“ werden kann, dann hat Jung und Alt gleichermaßen Spaß.

Außer den Attraktionen und Sportelementen „an Land“ haben wir natürlich auch alles „auf dem Wasser“! Im Wasser sind Erwachsene noch leichter zu motivieren. Sie sind in einem Freibad noch relaxter.

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Die Redaktion: Ist es einfacher mit Kindern zu arbeiten als mit Erwachsenen?

Klaus Hüttl: Eigentlich nicht. Sie wären überrascht, wie viele Erwachsene noch das Kind in sich tragen und sich leider nur nicht trauen, wieder mal „Kind“ sein zu dürfen. Kinder sind natürlich schneller zu motivieren, etwas Neues auszuprobieren, aber je nach Alter haben sie dann doch noch ein wenig Respekt vor neuen Sachen.

So z.B. bei unseren aufblasbaren Wasserbällen, in die man einfach nur hineinkriechen muss und dann auf dem Wasser laufen kann. Kleine Kinder haben da noch ein wenig Respekt vor dem „in“ der Kugel sein.

Die Redaktion: Wie wird man eigentlich Event-Unternehmer?

Klaus Hüttl: Lacht … Das ist glaube ich die häufigste Frage, die ich höre. Vor allem in diesen Zeiten. Angefangen hat die Leidenschaft, mit anderen Menschen Spaß zu haben und Events zu organisieren, über die eigenen sechs Kinder.

Natürlich bin ich auch ohne Events gerne mit Menschen, ob Alt oder Jung, zusammen. In unserem Dorf haben wir die letzten 16 Jahre mit vielen anderen Freiwilligen im Sommer kleine Veranstaltungen (bis zu 140 Termine pro Sommer) mit einem großen Sommerabschlussevent organisiert. Alles „ehrenamtlich“ versteht sich.

Dann wurde das alles immer größer und man musste Fun-Elemente anmieten und von weit her liefern lassen. Das war unökologisch und wir haben die Sachen dann einfach selber gekauft.

Die Idee für die Firma Airvent war geboren, und außer den Fun- und Sportelementen für Wasser und Land kamen dann noch die aufblasbaren Festzelte (=Domes) rasch hinzu.

In der Zwischenzeit designen wir unsere Elemente auch schon selber und lassen diese dann fertigen. Dem Ideenreichtum und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Belohnt werden wir mit dem Lachen in den Gesichtern der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen.

Die Redaktion: Wie gehen Sie mit Corona als Unternehmer um, denn gerade in dieser Situation ist es doch wichtig, dass Menschen Spaß am Leben haben?

Klaus Hüttl: Jede Situation hat ihre Herausforderung und Chancen. Der Eventbereich mit den Festzelten hat sich eher in den privaten Bereich verlagert, wobei wir z.B. auch hier Lösungen mit viel „Durchlüftung“ anbieten. Viele Privathaushalte haben sich unsere Objekte „ins Haus“ bzw. in den Garten geholt oder haben an unseren Events im Freien teilgenommen.

Neu hinzugekommen ist, dass wir für jedes Event ein Corona-Sicherheitskonzept erarbeiten. Auch technisch haben wir Entwicklungen angestoßen wie z.B. Desinfektionstunnel, Fever Screening, Luftgütemessungen, etc.

Dieses Jahr liebten es die Menschen vor allem draußen zu sein, also sind sie zu uns in den Wasserpark gekommen. In Deutschland suchen wir deswegen für 2021 weitere Strand/Freibäder, die unsere Wasserparks haben wollen. Wir installieren UND betreiben diese auch.

Alle Fun-Elemente, die eine Ansteckungsgefahr unwahrscheinlich machen, waren im Sommer im Einsatz. Es ist uns zu Gute gekommen, dass wir eben nicht nur „klassische“ Hüpfburgen haben, sondern Elemente, die mit Abstand sicher genutzt werden können. Vor allem die Elemente mit „digitalem“ Charakter oder mit Bällen kamen sehr viel zum Einsatz.

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Die Redaktion: Menschen machen Fehler und davon sind Eltern nicht ausgenommen. Wie oft habe ich mich selbst dabei erwischt, in typische Fettnäpfchen zu treten, gerade wenn man mit dem eigenen Kind spricht. Gerade in der jetzigen Zeit. Wie soll man mit Kindern über das Thema Virus sprechen?

Klaus Hüttl: Ins Fettnäpfchen treten kenne ich auch.

Ich will es mal so formulieren. Respekt und Vertrauen sind Säulen, auf denen man die Kommunikation mit Kindern aufbauen kann. Kinder verstehen sehr viel mehr, als wir glauben. Das Internet ist allgegenwärtig, leider nicht immer mit vertrauenswürdigen und unmissverständlichen Inhalten. Also sollte es ein Ziel sein, dass wir die Erklärung liefern, was gerade passiert. Altersgerecht versteht sich.

Je nach Alter kann man Vergleiche mit einem Husten, Schnupfen, der Grippe, etc. machen und erklären, dass bei diesem Virus die Nähe zu anderen Menschen noch ansteckender ist und ein Mundschutz helfen kann. Angst würde ich nicht verbreiten, aber Verständnis für andere Menschen.

Meinen Kindern habe ich schon vor dem Virus versucht beizubringen, dass man z.B. beim Nießen, Husten, etc. die Hand oder ein Tuch vor den Mund nimmt. Somit musste ich diese Regel schon nicht mehr wegen des Virus erklären.

Es ist einfach Anstand. Meiner Ansicht nach ist auch das Händewaschen nach der Toilette Anstand. Somit musste ich das Händewaschen auch nicht erklären. Nur warum jetzt eben ein wenig öfter.

Bei den Events hatten wir mit den Kids am wenigsten Probleme, da sind eher Erwachsene sehr uneinsichtig.

Die Redaktion: Was war Ihnen dabei wichtig, wenn Sie mit Ihren Eltern oder Geschwistern gespielt haben?

Klaus Hüttl: Die Geselligkeit und das „Dabeisein“. Ich habe es schön gefunden, wenn meine Mutter auch mal kindisch war und aus sich herausging.

Digital war dazumal nicht viel los, außer der Fernseher. Ich hatte das Glück, ins Freie gehen zu können und mich zu bewegen. Das möchten wir mit unseren Attraktionen den Kids auch wiedergeben. Gemeinsam bewegen und nicht ausschließlich in einen Bildschirm schauen. Bei meinen Kids hat es funktioniert.

Die Redaktion: Welches Spiel spielen Sie am liebsten?

Klaus Hüttl: Uno, das kann man überallhin mitnehmen!

Die Redaktion: Was schätzen Sie am gemeinsamen Spiel?

Klaus Hüttl: Die verbale Kommunikation, das Gefühl der Gemeinschaft, und wenn es draußen ist die Bewegung. Ich bin kein „Sportfreak“, aber im gemeinsamen Spiel bin ich gerne mit dabei.

Die Redaktion: Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften, was wäre das?

Klaus Hüttl: Dass die Menschen über das Chatten wieder mehr zueinander finden, um dann wirklich miteinander wieder zu sprechen anstatt nur zu schreiben. Durch das Miteinander können wir mehr erleben, und auch Erwachsene dürfen wieder Kind sein.

Die Redaktion: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Persönlichkeiten aus der jetzigen Zeit oder aus der Geschichte zu einem Spiel einzuladen, wer dürfte an Ihrem Tisch Platz nehmen?

Klaus Hüttl: Galileo Galilei, Bono, Michael Mittermaier, Alexander der Große, Bryan Adams, meine Familie und Freunde (sind tolle Persönlichkeiten).

Die Redaktion: Was würden Sie heute Ihrem jüngeren Selbst empfehlen?

Klaus Hüttl: Bleibe so wie Du bist, und behalte die Offenheit und den Drang, ständig Neues zu entdecken. Jung ist man im Geist, und mal „kindisch“ sein sollte man sich bewahren. Lachen ist gesund!

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.