
Wenn man als Rockmusiker seine besten Werke zusammenpackt, nennt man dies The best of Album. Dies könnte in dem Fall auch auf Jan Weilers Reihe zutreffen.
So findet man hier in der Box:
Das Pubertier. Im Reich der Pubertiere. Und ewig schläft das Pubertier.
Das Pubertier
Wovor haben die meisten Eltern Angst, na vorm Pickelkriegen ihrer Kinder, denn dann beginnt die gefürchtete Pubertät und aus den liebevollen Kleinen, wie durch Metamorphose, entstehen kleine Monster. Und warum soll es Jan Weiler anders gehen.
Jan Weiler wurde durch seinen Roman “Maria, ihm schmeckt es nicht” einem breiten Publikum bekannt. Seitdem schreibt er Bücher, Kolumnen oder produziert Hörbücher. Und das neueste Werk ist Das Pubertier, seine Tochter, zu der er sagt:
„Nur der im Tierreich fehlenden Schulpflicht ist es zu verdanken, dass der Koalabär als faulstes Lebewesen der Welt gilt. Er hängt täglich zwanzig Stunden rum. Das würde unsere Tochter locker toppen, aber sie muss zwischendurch in die Schule.“
Das Gefühl hat wohl jeder, der ein Kind in dem Alter hat, nur die Phase, wie lange die Pubertät dauert, wird wahrscheinlich immer länger, jedenfalls gefühlt. Wer also diese Geschichte hört oder auch liest, tritt gleichzeitig einer Selbsthilfegruppe bei.
Oder man kann es als Warnung an andere Eltern richten, wenn ihr Kinder wollt, dann kommt aber die Pubertät, denkt dran, wer diese Phase seiner Kinder geschafft hat, schafft alles andere auch.
Diese besondere Spezies ist launig, leicht reizbar, unordentlich und Eltern, wozu braucht man die. Ach ja, für das Taschengeld, was schon immer in der ersten Woche alle ist. Und dann kommt da noch eins, die erste Liebe und natürlich die erste Enttäuschung.
Und dank Internet oder Handy geht heute vieles schneller. Oder wie Carlas Freundin, die verliebt sich in den Avatar vom Quizduell, weil es so süß aussieht. Und dahinter verbirgt sich bestimmt Mathias Schweighöfer.
Also wer Kinder (leider) in diesem Alter hat, sollte das Buch lesen oder hören. Wobei als Hörbuch Jan Weiler immer ein Genuss ist, denn schließlich spricht er jedes seiner Werke selber.
Das Pubertier ist eine amüsante Geschichte, auch für die Gruppe der Verursacher, um mal halt ein Spiegelbild vorgehalten zu bekommen, wie sie wahrgenommen werden, denn viele Dinge, auf die Jan Weiler eingeht, haben alle anderen auch schon einmal erlebt.
Einfach eine köstliche Geschichte.
Und ewig schläft das Pubertier
Da ist sein 15-jähriger Sohn, der die Füße eines 19-Jährigen hat. Man kann nur hoffen, dass sich beides angleicht, sonst wird dieser ein Hobbit.
Seine Tochter wächst nun langsam aus der Problemzone heraus, so gedacht, aber sie entwickelt sich zum Diskutier + Lamentier + Kommentier + Boykottier, also immer noch ein Pubertier. Somit ist im Hause Weiler immer etwas los, so wie in jeder Familie mit Kindern.
Da fällt einem sofort ein Witz ein, als ein Pfarrer, ein Priester und ein Rabbiner über den Beginn des Lebens philosophieren. Und der Rabbiner ist der Meinung, dass das Leben mit dem Auszug der Kinder beginnt.

Aber das männliche Pubertier, welches nun auch durch den Versuchsleiter Jan Weiler wissenschaftlich untersucht wird, hat ein besonderes Kennzeichen gegenüber dem weiblichen Pubertier, es müffelt sehr intensiv, man würde sagen, es stinkt.
Im Pubertierlabor werden über einen möglichen Zusammenhang beider Phänomene Mutmaßungen angestellt. Gemutmaßt werden darf außerdem über die Frage, wann diese verfluchte Pubertät eigentlich aufhört.
Dabei hat man das Gefühl, dass es nie aufhört. Auch wenn beim Pubertier die Kommunikation auf das Mindestmaß reduziert ist, spielt die Liebe eine große Rolle.
Und wenn die Erwählte anruft, sollte man diese zwei Mal wegdrücken. Und wenn man dann selber anruft und sie rangeht, dann ist es was.
Im Reich der Pubertiere
Sein Sohn Nick ist muffig und seine Tochter einfach nur zickig. Eine Belastungsprobe, für beide Seiten. Um sich in seine Tochter hinein zu versetzen, führt er eine Studie durch. Die Probandin, seine Tochter. Gut, es ist nun nicht hochwissenschaftlich, aber amüsant.
Carla ist mittlerweile 16 und mittendrin in der bekannten Phase, wo Eltern am liebsten auswandern wollen. Und bei einigen dauert die Pubertät bis gefühlte 30. Nick, der Sohn ist 13, seine Füße 18 und die Pubertät beginnt.
Ja, wie kann so etwas überhaupt passieren. Gestern waren sie nur die lieben Kleinen, sind uns keinen Schritt von der Seite gewichen und dann verwandeln sie sich in das Pubertier, welches einem Monster ähnelt. Für viele Eltern bricht hier eine Welt zusammen.

Aber man kann sich trösten, anderen Eltern geht es genauso und vielleicht auch noch schlimmer. Das Besondere dabei, Jungen und Mädchen unterscheiden sich in dieser Phase.
So hat der Versuchsleiter festgestellt, dass bei der Phase der Mädchen es drei Charakteristika gibt: schimpfen, feiern, chatten. Jungs dagegen schweigen, zocken und eitern.
Fazit
Die Geschichten sind nicht ernst zu nehmen und laden dabei ein, einfach mal über sich selber zu lachen, schließlich mussten unsere eigenen Eltern mit uns da durch.
Auf alle Fälle schafft es Jan Weiler, dass man mitgenommen wird und sich hier und da auch selber wiederfindet. Es ist eben nicht so ernst gemeint und soll doch nur unterhalten und von unseren eigenen Pubertieren ablenken.
Da es sich hier um Live CDs handelt, merkt man, dass man sich nicht nur alleine amüsiert. Es sind köstliche Geschichten, die man immer wieder hören kann.
Nicht nur für Eltern von Pubertieren sondern auch für die, die überlegen, ein Kind zu bekommen, um sie so darauf vorzubereiten, was auf sie zukommen kann.
- Der Hörverlag