Angesagt – Julia Karrié und Catrin Carstens

Foto: Catrin Carstens (links), Obi, das Gespenst (Mitte), Julia Karrié (rechts)/ Bildrechte Der Erzählverlag

Sehr geehrte Frau Carstens und Frau Karrié,
Sie sind Kinderbuchautoren und aus ihrer Feder stammt das Buch „odile erlebt ihr blaues Wunder“ (Der Erzählverlag).

Die Redaktion: Für jemanden der Sie beide nicht kennt, könnten Sie sich bitte einmal kurz vorstellen?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Wir, das sind Julia Karrié (Illustratorin) und Catrin Carstens (Autorin) aus Mainz. Durch ein gemeinsames Wohnprojekt sind wir seit elf Jahren befreundet und beide Mütter von drei Kindern zwischen acht und 17 Jahren.

Neben unserer Familienarbeit haben wir auch immer in irgendeiner Form kreativ in unterschiedlichen Projekten zusammengearbeitet. Momentan steht unser Bilderbuch im Mittelpunkt und wir sind sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit dem Berliner Erzählverlag.

Die Redaktion: Um was geht es in ihr Kinderbuch „odile erlebt ihr blaues wunder“ (Erzählverlag).

Julia Karrié und Catrin Carstens: Die Geschichte handelt von der kleinen Odile und ihrem ungewöhnlichen Gespensterfreund Obi. Durch besondere Umstände kann er nicht mehr spuken und ist natürlich am Boden zerstört, aber Odile hat eine geniale Idee für ihren neuen Freund und die Langeweile, ohne Spukerei, ist vorbei. Odiles Einfallsreichtum zeigt den kleinen Zuhörern, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben und auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen, um eine Lösung zu finden.

Die Redaktion: Wie kommt man auf die Idee, dass ein kleines Gespenst ein leichtes Handicap hat?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Das war ehrlich gesagt eher ein positiver Zufall, dass die Geschichte diese zweite Ebene hat. Am Anfang stand die Idee, Alltagsgegenstände phantasievoll zweckentfremdet einzusetzen, wie Kinder es im Spiel häufig tun.

Die Redaktion: Wieviel Odile steckt in Ihnen beide?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Sicher sehr viel. Wir haben beide eine große Neugierde in uns und auch den Mut neue Dinge einfach mal auszuprobieren.

Die Redaktion: Die Welt hat sich so gewandelt und das nicht immer zum Guten. Hannes Wader hat einmal gesagt: „Je älter ich werde, desto klarer wird mir, dass ich Zeit meines Lebens fast nichts anderes getan habe, als zu versuchen, meine Jugendträume zu realisieren, dafür einiges auf mich zu nehmen und anderen zuzumuten.

Bin ich meist erfolgreich in der Umsetzung banaler Vorhaben, scheitere ich an ehrgeizigeren Traumzielen wie zum Beispiel die Welt zu retten. Mehr als nur einen Bruchteil seiner Träume zu verwirklichen, ist ohnehin unmöglich. Niemand kann das. Es kommt nur darauf an, seine Träume auch im Scheitern nicht zu entwerten, geringzuschätzen und sich ihrer nicht als Hirngespinste zu schämen.“

Bild Der Erzählverlag

Wie gehen Sie damit, um zu sehen, dass man im Großen und Ganzen leider nur Bruchteile und nicht das große Ganze ändern kann?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Sich ins Bockshorn jagen zu lassen gilt nicht! Da halten wir es ganz wie Konfuzius: „Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“.

Die Redaktion: Wir sind ein Kinderspielmagazin und versuchen Erwachsene dazu zu bewegen, mit ihren Kindern zu spielen, weil dies für die kindliche Entwicklung wichtig ist. Was wurde bei Ihnen zu Hause gespielt?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Da haben wir beide sehr ähnliche Kindheitserinnerungen: Zu jeder Jahreszeit draußen spielen. Julia hat es geliebt, Detektiv zu sein, während ich eine lange Zeit im Pferdestall verbracht habe. Auch Gesellschaftsspiele mit den Eltern und Geschwistern haben eine große Rolle gespielt. Besonders Trivial Persuit und Cluedo.

Die Redaktion: Was war Ihnen dabei wichtig, wenn Sie mit Ihren Eltern oder Geschwistern gespielt haben?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Im Rückblick natürlich Zeit mit der Familie zu verbringen. Wir erinnern uns beide an jede Menge Spaß, aber auch Auseinandersetzungen. Verlieren will schließlich auch gelernt werden.

Die Redaktion: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Persönlichkeiten aus der jetzigen Zeit oder aus der Geschichte zu einem Spiel einzuladen, wer dürfte an Ihrem Tisch Platz nehmen?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Eindeutig würden wir beide gerne Hape Kerkeling einladen, das wäre sicher nicht nur sehr lustig, sondern auch unglaublich interessant mit so einem vielschichtigen Menschen. Aus der Vergangenheit: die Bauhauskünstlerin Alma Siedhoff-Buscher, die tolles kreatives Spielzeug erschaffen hat.

Die Redaktion: Welches Spiel spielen Sie am liebsten? Und was spielen Sie heute
mit Ihren Freunden?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Charade ist der Favorit oder wir treffen uns mit Freunden am Tischkicker.

Die Redaktion: Was schätzen Sie am gemeinsamen Spiel?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Zusammenspielen macht einfach Spaß!

Bild Der Erzählverlag

Die Redaktion: Könnten Sie sich vorstellen, auch selber mal ein Spiel zu erfinden?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Man soll ja niemals nie sagen, aber ganz spontan eher nicht.

Die Redaktion: Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften, was wäre das?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Wir würden ganz einfach schnell unseren Planeten retten und alle Kriege abschaffen.

Die Redaktion: Was planen Sie für die Zukunft?

Julia Karrié und Catrin Carstens: Wir arbeiten gerade am zweiten Band von „odile erlebt ihr blaues wunder“ und bereiten ein Bilderbuchkino im Rahmen der Leipziger Buchmesse vor. Damit wollen wir dann im Rhein-Main-Gebiet auch auf Lesereise gehen. Ansonsten freuen wir uns auf entspannte Weihnachten mit der ganzen Familie und ganz viel Charade spielen…

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.