
Endlich kann man mal seine dunkle Seite zeigen und die anderen Spieler aufs Kreuz legen. Dazu wurde das Grundprinzip eines der bekanntesten Spiele verwendet, DKT.
In Österreich ist DKT so bekannt wie „Mensch ärgere dich nicht“. DKT – sprich das kaufmännische Talent – ist ein Brettspiel, welches ähnliche Mechanismen wie Monopoly besitzt.
Das Ursprungsspiel wurde bereits 1936 entwickelt. Seitdem wurde es im Prinzip nur unwesentlich verändert.
Auch bei dem Europa-Spiel wurden die ursprünglichen Regeln beibehalten.
Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, dass DKT über Generationen hinaus bekannt ist. Somit haben Oma und Opa sowie die Enkel damit gespielt.
Nur der ursprüngliche Name wurde in der Zeit des Dritten Reiches verändert, denn eigentlich hieß das Spiel „Spekulation“. Um nicht verboten zu werden, wurde daraus DKT.
Im Spiel geht es um Kaufen, Verkaufen und Vermögenswerte schaffen. Dabei sind im Gegensatz zu Monopoly die Werte geringer, so dass auch Kinder leichter rechnen können.

Gauner in Aktion
Wie beim klassischen DKT werden im Laufe der einzelnen Runden Spielfelder erworben, nur dass diesmal keine Straßen oder Städte zum Verkauf stehen, sondern unterschiedliche Geschäftsbereiche – vom Nachtclub bis zum Juwelier, von Heftl Karins Tabak-Trafik bis zu Glamour Mimis Nagelstudio.
Mit entsprechendem finanziellem Einsatz lässt sich im Laufe der Zeit für höhere Einnahmen sorgen, um irgendwann die eigenen Gewerbe mit Security auszustatten, die einen dann vor Schutzgeld-Erpressungen bewahrt.
Auch die Exekutive hat natürlich ihre Felder auf dem Spielbrett, die den dort landenden Spielern meist direttissimo ins Gefängnis führen. Und am Finanzamt wartet neben den üblichen Besitzsteuern auch noch eine „Grundlosabgabe“, die „einfach so“ an die Bank zu zahlen ist.
Bevor es aber losgeht, einigen sich die Spieler über die Dauer des Spiels. Die Knallharten spielen bis nur noch einer übrig ist, der Zahlungsfähig ist. Dazu gibt es eine Grundausstattung mit Geld. Die Aktions- und die Bankkarten werden gemischt.
Die Spielfiguren begeben sich auf Start und die Erpresser stellt man auf die Polizeistation und ins Gefängnis. Die Besitzkarten werden gemischt und jeder Spieler zieht nach und nach zwei Besitzkarten, somit hat man schon eine Grundausstattung.
Aber man muss trotzdem die Besitzkarten bezahlen. Es wird dann gewürfelt. Und wie gewohnt, zieht man seine Figur entsprechend weit. Bei einem Pasch darf man, muss aber nicht noch mal würfeln. Gelangt man dabei auf einen Besitz und ist noch keiner Eigentümer dieses Besitzes, kann man diesen kaufen.
Die Objekte können mit Sternen statt Häusern aufgewertet werden. Die nächste Stufe der Wertschöpfung ist, wenn man eine Sicherheitsfigur auf den Besitz stellt.

Spielerisch läuft dann alles ohne Probleme, eben halt nur mit der Prise „Schwarzer Humor“.
„DKT – Das kriminelle Talent“ verbindet die Idee vom ehrlichen Wirtschaften mit einem amüsanten, kleinkriminellen Szenario, stets garniert mit einer ganzen Menge Augenzwinkern.
Ein Highlight für sich sind die humorvollen Illustrationen von Martin Czapkas, der bereits den Spielen „Challenge Austria“ und „Das neue Österreich-Quiz“ eine spezielle Note verlieh.
Fazit
DKT jetzt ganz kriminell, nimmt sich selber auf den Arm und das gekonnt. Spielerisch, grafisch ist alles stimmig, trotzdem bleibt sich das Spiel als solches immer treu und erfindet sich nicht neu.
Und damit werden die Fans dieser Reihe richtig gut bedient und man kann nur hoffen, dass über dieses Spiel noch weitere Fans gewonnen werden.
Uns selber ist diese Reihe schon sehr ans Herz gewachsen und in diesem Fall haben sich die Macher sogar übertroffen. In dem Sinne werden unsere Widersacher mit Beton an den Beinen für immer in der Elbe verschwinden.
- Ab 12 Jahre
- 3 bis 6 Spieler