
Die Produktion von Spielwaren hat im Erzgebirge seit Jahrhunderten Tradition. Die Rülke GmbH, welche von Björn und Katja Rülke nunmehr in fünfter Generation geleitet wird, ist seit über 130 Jahren Teil dieser Tradition – und geht neben den klassischen auch neue Wege.
Von Manufaktur zu computergestützter Fertigung
Als Carl Hermann Rülke den Betrieb 1887 als Puppenmöbelfabrik gründete, stand Handarbeit im Mittelpunkt. Zum damaligen Zeitpunkt spielten Puppenstuben eine zentrale Rolle in der Spielwarenwelt.
Und so schaffte es der Betrieb, sich hier einen Namen zu machen, und Stück für Stück auch die Produktionsanlagen aufzurüsten.
Bereits in frühen Jahren wurde neben einer Holz- auch eine Kunststoffteile – Produktion installiert, die allerdings die Umbrüche, die die Eingliederung in einen VEB zu DDR-Zeiten und die erneute Restrukturierung nach der Wiedervereinigung nicht überdauerte, jedoch neuerdings aktueller denn je ist.
Bewegte Geschichte, vielfältiges Sortiment
Aufgrund internationaler Märkte und rasanter Entwicklung der Spielwarenindustrie im Kunststoff- und Elektronikbereich haben Puppenhäuser ihre Stellung abgegeben. Und so hat sich die Rülke GmbH ebenfalls neu erfunden und das Sortiment diversifiziert.
Heute bestimmen CNC-Technik, automatisierte Produktionsplanung, computergesteuerte Vorbereitung und Onlinegeschäft den Betrieb.
Das Sortiment könnte dabei aber vielfältiger nicht sein. Es reicht von Interieur- und Designprodukten für namhafte Möbelhersteller über Holzteile für Verkehrsbetriebe bis hin zum angestammten Spielwarensortiment, das für Rülke nicht nur traditioneller Bestandteil, sondern nach wie vor Umsatzbringer ist.
Puppenhäuser mit Qualitätsanspruch
Aktuell hat Rülke Puppenhäuser, Puppenstubenmöbel und liebevoll gestaltete Accessoires im Sortiment. Die hochwertigen Spielwaren – allesamt „made in Erzgebirge“ – sind vor allem bei qualitätsbewussten Käufern hoch im Kurs. Die verwendeten Hölzer sind PEFC zertifiziert und es ist für Rülke selbstverständlich, die Spielwarennorm EN 71 einzuhalten und auch nach DIN ISO 9001 zu fertigen.
Cleverer Twist: Puppenhaus aus IKEA-Regal
Mit einer Serie von Puppenmöbeln für IKEA-Regale reagiert das Unternehmen auf Veränderungen im Markt: Nicht jede Familie hat den Platz für ein großes Puppenhaus, im Kinderzimmer sind mittlerweile sehr viele Spielwaren – und Eltern sind froh, wenn das Eine oder Andere Spielzeug nach Benutzung auch wieder weggeräumt werden kann. Zudem hat sich die Nutzungsspanne von Puppenhäusern über die Zeit verkürzt.
Rollenspiel mit Puppen ist mehr und mehr in das Vorschulalter gerückt.
Die Puppenzimmer, die exakt in die Fachungen der zumeist vorhandenen Kallax-Regale passen, spiegeln diese Entwicklung wider. So muss kein ganzes Großspielzeug gekauft werden – und das Puppenhaus ist Stück für Stück erweiterbar, sodass Schenker*innen immer wieder zum Spielerlebnis beitragen können.
Klassische Puppenhäuser sind Dauerbrenner
Allen Trends zum Trotz ist jedoch auch das klassische Puppenhaus ein Dauerbrenner.
Das aktuelle Sortiment besetzt verschiedene Preispunkte.
Das Haus Solitaire ist eine moderne rundum bespielbare Villa mit Wintergarten. Das Haus Sonnenschein sowie das Haus Filius sind die Klassiker unter den Puppenhäusern und entsprechen dem idealtypischen Bild eines Einfamilienhauses – also genau dem, was Kinder von einem Haus erwarten: Zwei Stockwerke und gleichmässige Raumaufteilung. Dazu gibt es noch ein Haus mit Balkon, welches in verschiedenen Farbvarianten erhältlich ist – und durch ein auch einzeln bespielbares Puppenstuben-Element zum mehrstöckigen Haus kombiniert werden kann.
Doch nicht nur Mädchen finden Gefallen am Rollenspiel. Oft sind Spielanreize und der Zugang für Jungs nur ein Anderer.
Im modernen Look präsentiert Rülke daher eine zur Puppenwelt passende Parkgarage mit Werkstatt und Tankstelle. Über drei Etagen mit separatem Aufzug ist auch hier der Spielspass garantiert.