
Mit Angry Birds gewinnen, mit Ninjago Abenteuer bestehen und mit Minecraft und Roblox eigene Welten erschaffen: Viele Gaming-Angebote begeistern gleichzeitig in Trickfilmserien, Kinofilmen oder auf Videostreaming-Kanälen. Was aber, wenn das Minecraft-Game eine andere Alterseinstufung erhält als der dazugehörige Spielfilm?
Oder wenn das Spiel Roblox plötzlich nicht mehr ab zwölf, sondern ab 16 Jahren eingestuft wird? Wie soll man sich da als Elternteil noch zurechtfinden und gute, sichere Entscheidungen für sein Kind treffen?
Grundsätzlich richten sich die gesetzlichen Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrollen für Kinofilme (FSK) und für Games (USK) daran aus, welche inhaltlichen Risiken mit einem Angebot verbunden sind und welche Herausforderungen in Sachen Kontaktrisiken oder Geldausgeben bestehen – und inwieweit diese die Entwicklung der Heranwachsenden gefährden können.
Da sich Games immer weiterentwickeln oder auch von dazugehörenden Kinofilmen abweichen, unterscheiden oder verändern sich auch die Einstufungen. So wurde Roblox auf USK 16 hochgestuft, weil Kinder hier auf immer mehr Gefahren treffen.
Der Minecraft-Film erhielt eine FSK 12, weil er mit seinen turbulenten Abenteuer und actionreichen Kämpfen, der fiesen Schweinekönigin und dem teils überzogenen Humor Kinder im Grundschulalter überfordern kann. Gleichzeitig begeistern sich aber gerade Grundschulkinder für Angebote wie Roblox und Minecraft. Was also tun?
Die Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrollen sind eine wichtige Orientierung. Sie geben aber keine pädagogische Empfehlung ab, sondern prüfen eine mögliche Beeinträchtigung durch Gewalt, Sprache, sexuelle Inhalte oder kommerzielle Strukturen.
Ob das Spiel oder der Film zum individuellen Entwicklungsstand oder Mediennutzungsverhalten eines Kindes passt, ist also eine Entscheidung, die vor allem in den Familien getroffen werden soll. Deshalb empfehlen wir:
- Achten Sie auf Ihr Kind: Was kann es schon verstehen und verarbeiten und was noch nicht? „Nein“ sagen ist erlaubt. Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Gründe und suchen Sie gemeinsam nach Alternativen.
- Informieren Sie sich bei medienpädagogischen Plattformen wie dem Spielratgeber NRW, Flimmo oder Kinderfilmwelt und sprechen Sie mit anderen Eltern über deren Einschätzung.
- Verschaffen Sie sich einen praktischen Eindruck und schauen Sie in Filme und Games vorher rein – das geht zum Beispiel über Filmkritiken oder Let‘s Plays auf Videoplattformen wie
- YouTube! So ist es leichter, eine Entscheidung zu treffen und auch zu begründen.
- Begleiten Sie Ihr Kind und sprechen Sie über Ihre Vorbehalte, Beweggründe und Entscheidungen.
Auch wenn Sie alle Tipps beachten, werden Diskussionen und Konflikte nicht ausbleiben – die sind aber ein gutes Zeichen dafür, dass in Ihrer Familie Gespräche und Aushandlungen stattfinden. Also bleiben Sie aufgeschlossen, interessiert und konsequent!