Jäger der Nacht

Bild Kosmos

Bei diesem Spiel sollte einiges im Dunkeln bleiben, wenn man als Gewinner hervorgehen will.

Wie der Titel und auch die Illustration der Verpackung (Fledermäuse, ein den Vollmond anheulender Werwolf und ein Spukschloss im Hintergrund) erahnen lassen, handelt es sich um ein Spiel, das in der Welt der Vampire und Werwölfe angesiedelt ist. Menschen kommen aber auch vor.

Das Spiel besteht aus einem fest kartonierten Spielplan mit 6 beweglichen geheimnisvollen bis unheimlichen Orten, der ein dunkles Szenario mit Werwölfen, Fledermäusen (Vampiren) und einer Art nummerierter Gesteinstreppe zeigt.

Es gibt 8 unterschiedlich farbige Spielfiguren mit jeweils gleichfarbigen Markern sowie Vorteilskarten, Kampfkarten, Orakelkarten und Charakterkarten. Zum Spiel gehören 2 Würfel.

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine Charakterkarte, die die anderen Spieler nicht sehen dürfen. Auf jeder Karte steht das Ziel, das der Spieler mit seinem Charakter -dieser kann ein Werwolf, ein Vampir oder ein Mensch sein- verfolgen muss.

Die Vampire müssen immer die Werwölfe besiegen und die Werwölfe die Vampire. Die menschlichen Charaktere haben unterschiedliche Zielvorgaben. Das Besiegen geschieht durch das Zufügen von Schaden. #

Jede Charakterkarte enthält eine Angabe über sogenannte Schadenspunkte, die der Charakter „ertragen“ kann. Sind diese aufgebraucht, scheidet die Figur aus.

Zu Beginn des Spiels platzieren die Spieler ihre Marker an den Anfang der Gesteinstreppe, die als Schadensskala dient. Jeder Spieler muss versuchen, seinen erklärten Gegnern Schaden zuzufügen, damit diese vor ihm ausscheiden.

Die Anzahl der Schadenspunkte der Mitspieler können anhand der Marker verfolgt werden. Die Spielsteine selbst wandern auf die verschiedenen Orte, an denen Karten mit weiteren Anweisungen oder Ereignissen gezogen werden oder an denen bestimmte Spielzüge ausgeführt werden müssen.

Ein Werwolf oder Vampir kann auch noch nach seinem Ausscheiden gewinnen, wenn ein anderer Werwolf oder Vampir noch im Spiel verbleibt und die jeweils andere Gruppe ausschaltet. Aus dieser Spielregel ergibt sich, dass Gruppen zusammenarbeiten sollten.

Da die Charaktere aber zunächst unerkannt bleiben, besteht ein besonderer Reiz des Spiels auch darin herauszufinden, wer ein potenzieller Verbündeter sein könnte. Die während des Spiels zu ziehenden Karten und auszuführenden Spielzüge geben hierbei wertvolle Hinweise.

Die menschlichen Charaktere haben ihre Aufgabe i. d. R. als Einzelgänger zu lösen. Manchmal sind aber auch für Menschen Allianzen nötig, um zum Ziel zu kommen.

Die Karten und ihre Anweisungen erinnern bisweilen ein wenig an die bei den jüngeren Kindern beliebten Spielkarten mit kämpfenden unterschiedlich starken Phantasiefiguren.

In der Spielanleitung steht, dass das Spiel vom Grundsatz her einfach sei. Dies ist tatsächlich vom Grundsatz her der Fall. Die Spielanleitung muss jedoch gut gelesen werden, da bereits die Grundversion des Spiels die eine oder andere Ausnahme enthält.

Man tut bei den ersten Spielen gut daran, entweder alle Spieler die Anleitung lesen zu lassen oder aber einen Spieler zu einer Art Spielführer zu bestimmen, der dann in Zweifelsfragen in der Spielanleitung nachschaut.

Fazit

Die Spielanleitung, die sich aus einer kurzen zweiseitigen Spielanleitung und einem detaillierten Almanach mit besonderen Spieltipps und Varianten zusammensetzt, ist verständlich.

Die Aufteilung in eine Grundsatzerläuterung und eine ausführliche Erläuterung ist sehr gut und ermöglicht auch ohne detaillierte Kenntnis einen relativ raschen Einstieg in das Spiel. Je mehr die Spieler mit dem Spiel vertraut sind, umso interessantere und variantenreichere Spiele sind möglich.

Der Ratschlag, zunächst mit weniger Mitspielern anzufangen, sollte befolgt werden.

Die Altersangabe erscheint auch richtig. Die Spieler müssen einiges im Überblick behalten und auch taktisch spielen, was jüngeren Spielern schon schwer fallen könnte.

Falls jüngere Geschwister unbedingt mitspielen wollen, können auch Teams pro Charakter gebildet werden. Hierbei besteht nur die Gefahr des versehentlichen Ausplauderns des Charakters.

Das Spiel ist spannend, variantenreich, sehr unterhaltend und insbesondere für die zurzeit zahlreich vorhandenen Vampirbuch- und Vampirfilm-Fans jeden Alters geeignet.

  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Yasutaka Ikeda
  • Spieler: 4 – 8
  • Alter : ab 10
  • Dauer: ca. 1 -1. 30
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Spieleinteilung: Familienspiel mit größeren Kindern, Teenagerspiel
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.