Interview mit Maria Parr zu “Himbeereis am Fluss“

Bild Copyright: Julia Marie Nagelstad

Die Redaktion: „Das Buch über Oskar und Ida ist meine uneingeschränkte Hommage an das gewöhnliche Alltagsleben.“ Worum geht es in Ihrem Buch?

Maria Parr: Mein Buch handelt von den Geschwistern Oskar und Ida und dem Alltag, den sie mit ihren Eltern teilen. Ida, die Erzählerin, ist acht Jahre alt. Oskar ist fünf und überall dabei, mit einem besonderen Talent dafür, in den Geschichten im Mittelpunkt zu stehen.

Jedes Kapitel trägt als Überschrift einen der kleinen Orte, die wir in der Topografie der Kindheit finden: der Kleiderschrank, der Flur, die Schule, der Fluss, das Haus des Onkels und so weiter. Wir folgen Oskar und Ida durch ein gewöhnliches Jahr mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter, mit großen und kleinen Ereignissen, mit ein bisschen Weinen und viel Lachen.

Die Redaktion: Was hat Sie dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben?

Maria Parr: Mehrere Dinge, aber das vielleicht wichtigste war das Bedürfnis, einen Blick auf das zu werfen, was mir am nächsten ist. Ich hatte zuvor viel über Freundschaften geschrieben, aber weniger über das Familienleben. Dieses Thema zu erforschen war wie das Öffnen einer Schatztruhe in mir selbst.

Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was uns bleibt, wenn wir das Glück haben, alt zu werden, und ich glaube, dass all diese kleinen Orte, an denen wir als Kinder gespielt haben, tief in uns verankert sind.

Während meines Schreibprozesses wurde ich auch immer wieder daran erinnert, dass es ein Privileg ist, ein sicheres und normales Alltagsleben führen zu können, und dass man es vielleicht erst dann richtig erkennt oder zu schätzen weiß, wenn man weiß, wie es ist, es nicht zu haben.

Um es etwas hochtrabend auszudrücken: Dieses Buch über Oskar und Ida ist mehr oder weniger meine uneingeschränkte Hommage an das gewöhnliche Alltagsleben und alles, was es umfasst.

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Die Redaktion: Für wen ist dieses Buch?

Maria Parr: Ich stelle mir oft eine „Vorlesesituation“ vor, wenn ich schreibe und ich will den erwachsenen Leser in die Geschichte aus Kinderperspektive einbeziehen. Gemeinsames Lesen ist eine wunderbare Sache! Die Kapitel sind als kleine, in sich abgeschlossene Geschichten konzipiert – der „goldene Rahmen“ zum Vorlesen.

Das Buch ist außerdem vollständig in Farbe illustriert, und ich glaube, dass viele Kinder große Freude daran finden werden, es auch allein zu lesen.

Die Redaktion: Wo und/oder wann arbeiten Sie am besten?

Maria Parr: Wenn ich die Antwort darauf wüsste, hätte ich wahrscheinlich schon viel mehr Bücher geschrieben. Ich nehme mir viel Zeit und schreibe viel, was nie mehr wird als eine Übung. Ich habe gelernt, die Monate wirklich zu schätzen, in denen ich den Rhythmus eines Schreibprojekts gefunden habe und einfach arbeiten kann. Ida, Oskar und ich haben eine wunderbare Zeit miteinander verbracht!

Quelle des Interviews:
NORLA − Norwegian Literature Abroad
https://norla.no/en/news/news-from-norla/parr-and-irgens-selected-title-authors

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