Deponia Doomsday

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“Back to future”? In Deponia Doomsday versucht man es genau andersherum: Um eine Katastrophe zu verhindern, wird die Zeitreise bis zum Exitus genutzt und der Weg nach Elysium wird ja auch noch gesucht, das sorgt nicht nur im Spiel für eine ganze Menge Verwirrung…

What’s up?
Auf nach Elysium… jetzt aber wirklich! Rufus möchte nun endlich seinen Weg – weg von der gewaltigen heimischen Mülldeponie – nach Elysium bahnen. Aber erst muss er noch die Gläser seiner resoluten Freundin verpacken… was nichts Gutes für das teure Kristall bedeutet.

Kaum ist er in deren Nähe und schon sind diese sprichwörtlich reif für den Müllhaufen. Einer der Gründe dafür ist ein verrückt aussehender Wissenschaftler, der eine Zeitmaschine falsch einparkt. Was irgendwie auch praktisch ist, denn zurück in die Vergangenheit und man kann das Glasproblem lösen… oder?

Wer schon jetzt ein wenig verwirrt ist, der wird seine helle Freude mit diesem neuen Deponia-Ableger haben. Man springt durch die Zeit und schraubt an alternativen Zeitebenen herum, was zum Teil dazu führt, dass man mit denselben Rätseln und Gesprächen wieder und wieder konfrontiert wird – diese sich aber nicht mehr wie im ersten Durchgang lösen lassen.

Mit Logik lässt sich da kaum noch arbeiten, sondern man muss dann schon eher nach Gefühl gehen. Das tut dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch.

Hier wird man mit rosa Elefanten, Aluhutträgern, abstürzenden Paradiesen und abgerissenen Bärten konfrontiert: Ganz ehrlich, wer da Ansprüche an die Logik stellt, ist selber schuld.

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What’s the matter?
Obwohl Deponia Doomsday ein klassisches Adventurespiel ist, dass ohne Vorkenntnisse problemlos spielbar wäre: Es ist und bleibt ein Wink mit dem Zaunpfahl an die vorangegangenen Teile.

Viele Witze gehen spurlos am Spieler vorbei, schlicht weil dieser die Witze und Kuriositäten aus den vorangegangenen Teilen nicht kennt. Das ist ein wenig schade, denn wenn man erst einmal den Sinn hinter den Seitenhieben versteht, dann ist das Spielerlebnis nochmal um Längen besser.

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Die Reminiszenz an die vorherigen Ausgaben des Spiels ist zugleich Stärke wie Schwäche des Spiels. Für Fans von Deponia ist der neueste Ableger ein absolutes Muss. Für Neulinge ist diese Empfehlung nur mit Einschränkungen gültig: Zwar ist die liebevolle Grafik (mal wieder) ein echter Hingucker und auch die zahlreichen Sprüche sind (auch ohne Vorkenntnisse) urkomisch.

Aber das ändert erst einmal nichts daran, dass Aufbau und Spielinhalt vor allem “alte Hasen” der Spielreihe ansprechen dürfte. Diese Qualität sorgt vor allem dafür, dass man auch die logischen Brüche deutlich gelassener hinnimmt.

Oft muss man sich auf’s Bauchgefühl verlassen und einfach rumprobieren. Insbesondere wenn einen das Bauchgefühl zum wiederholten Male trügt, kann sich schnell Frustration einstellen: Für Deponia-Neulinge kann das zum echten Problem werden, wenn ein Teil der Scherze beim Spieler schlicht nicht ankommt und man erst groß rumprobieren muss, um zum Ziel zu kommen, das belastet in jedem Fall die Spielatmosphäre.

Fazit

Trotz allem Für und Wider: Aus unserer Sicht ist das Spiel auch für Neulinge der Deponia-Welt einen Blick wert. Die Charaktere sind urkomisch, die Spielwelt absolut liebenswert und die Dialoge gespickt mit Seitenhieben. Auch wenn nicht alles immer 100% nachvollziehbar ist, Spaß macht’s trotzdem. Das Einzige, was wir empfehlen würden, ist, dass Deponia-Neulinge ein wenig Frustrationstoleranz und gutes Bauchgefühl mitbringen.

Das Spiel ist aus unserer Sicht ist es jeden Cent wert. Spielbar ist es ab einem Alter von 12-14 Jahren, der Nutzer sollte jedoch – sofern er nicht mit der Deponia-Reihe vertraut ist – Geduld, ein Faible für Adventurespiele und eine gesunde Portion Humor mitbringen.

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.