Das große Buch von kleinen Freunden

Bild Ravensburger

Diese tolle Sonderausgabe enthält vier Bilderbücher vom kleinen Fuchs und seinen Freunden in einem Band und erschien 2014 im Ravensburger Buchverlag.

Die Geschichten, die sich mit Alltagsthemen von Kindern befassen, wie z. B. Rücksicht nehmen, Teilen und Danke sagen, wurden verfasst von Manfred Mai. Die vielen schönen Illustrationen kommen von Christine Georg. Hinten im Buch findet sich noch ein Quellenverzeichnis und ein tolles Bild vom kleinen Fuchs und Zottel auf ihrem Floß.

1) Ich will!, sagt der kleine Fuchs
In der ersten Geschichte lernt man den kleinen Fuchs und seine Eltern kennen. Der kleine Fuchs stellt sich als Trotzkopf heraus, der immer versucht, seinen Willen durchzusetzen. Als seine Eltern einmal nicht da sind, beschließt er, in den Wald zu gehen und sich einen Freund zu suchen. Mit seinem bestimmenden Ton kommt er bei den anderen Tieren nicht gut an und weder Maus, Krähe noch Igel wollen mit ihm spielen.

Auch der Hase, dem er extra eine Mohrrübe als Bestechung mitbringt, mag nicht mit dem kleinen Fuchs spielen. Traurig macht er sich auf den Heimweg, als ihm plötzlich ein Ball vor die Füße rollt. Dieser gehört einem kleinen Bären, der den Fuchs auffordert, mit ihm zu spielen.

Gemeinsam gehen die beiden dann in die Bärenhöhle und essen zusammen mit der Familie. Der Bär zeigt dem Fuchs seine geheime Schatzkiste und schenkt ihm eine schöne Feder. So können alle sehen, dass die beiden Freunde sind.

2) Mit dir spiel ich nicht!, sagt der kleine Fuchs
Zottel, der Bär, und der kleine Fuchs vertragen sich nach einem Streit wieder und beschließen, heute mit dem Floß zu fahren. Zottels Schwester möchte auch mit, aber der Fuchs sagt ihr, dass sie noch zu klein sei. Auch der Waschbär, den die beiden am See treffen, darf nicht mitspielen.

Doch was für ein Schreck für die beiden: das Floß ist nicht mehr da. Der kleine Fuchs entdeckt es mitten auf dem See, darauf sitzen ein Eichhörnchen und ein Igel. Sie verlangen ihr Floß zurück, aber die anderen geben es nicht heraus. Also legen sich Zottel und der Fuchs auf die Lauer. Als der Igel und das Eichhörnchen schließlich zurückkommen, sagt der Fuchs, dass sie nie wieder mit ihm und Zottel spielen dürfen.

Endlich können die beiden ihre Floßfahrt machen. Am anderen Ufer gehen die beiden an Land und treffen einen Wolf. Der möchte das Floß gerne sehen. Nach einem kurzen Geplänkel schnappt sich der Wolf das Floß und verschwindet. Schmollend sitzen die beiden danach am Ufer, bis sie einen Dachs entdecken.

Der Bär erzählt ihm, dass der Wolf ihr Floß gestohlen hat. Gemeinsam spielen die drei Verstecken und verbringen den Nachmittag zusammen. Sie beschließen, sich am nächsten Tag wieder zu treffen und das Floß zu suchen. Denn zu dritt ist es viel schöner, stellen Zottel und der Fuchs fest.

3) Das kriegst du nicht!, sagt der kleine Fuchs
Der kleine Fuchs langweilt sich, denn seine Eltern haben keine Zeit für ihn. Er holt sich ein langes Seil aus dem Bau und will damit hüpfen. Dabei verheddert er sich und fällt auf die Nase. Ein Hase fragt ihn, ob er das Seil auch mal ausprobieren darf. Aber der Fuchs will nicht teilen.

Er holt sich ein Schiffchen aus seinem Bau, geht damit an den Bach und lässt es schwimmen. Kurz darauf fragt ihn ein Igel, ob er mitspielen darf. Doch der Fuchs lehnt es ab. Als der kleine Fuchs seinen Freund Zottel sieht, versteckt er das Schiffchen. Gemeinsam gehen sie in den Fuchsbau.

Die Mama vom Fuchs schlägt vor, Zottel die Schatzkiste zu zeigen. Aber auch seinem Freund möchte er seine Schätze nicht präsentieren und stellt sich schützend davor. Zottel entdeckt darin zwei Tröten und bittet den Fuchs, ihm eine zu schenken.

Zuerst will der kleine Fuchs nicht, aber seine Mama motiviert ihn zum Teilen. Zu zweit auf den Tröten zu spielen macht viel Spaß und die beiden gehen damit nach draußen. Sie machen sich auf den Weg zu ihrem Freund, dem Dachs. Dieser holt seine Trommel heraus und macht gemeinsam mit ihnen Musik.

Damit sie aufhören mit dem Krach, verrät der Wolf ihnen, wo er das Floß versteckt hat. Zu dritt fahren sie auf den See. Zottel will eine Seerose pflücken und fällt dabei ins Wasser. Der kleine Fuchs holt sein Seil, das er mitgenommen hat und gemeinsam mit dem Dachs zieht er Zottel zurück auf das Floß.

Wieder an Land findet der kleine Fuchs eine Sonnenbrille. Ein Maulwurf möchte die Brille gerne haben, aber der Fuchs teilt wieder nicht.

Am Dachsbau ruhen sich die Freunde aus. Nun hüpft der Dachs mit dem Seil und fällt prompt auf die Nase. Zottel hat die Idee, dass sie ja zu dritt hüpfen können. Zwei drehen das lange Seil und einer hüpft in der Mitte. Das gefällt allen sehr gut und sie verbringen einen schönen Nachmittag.

4) Bitte! Danke! , sagt der kleine Fuchs
In der letzten Geschichte bekommt der kleine Fuchs Besuch von seiner Tante. Er erwartet von ihr wie immer ein Geschenk und sagt wieder: „Ich will!“ Seine Tante hört das nicht gern und schließlich bittet er doch darum. Doch als der kleine Fuchs das Geschenk auspackt, ist er enttäuscht und sauer.

Auch die Eltern bekommen ein Geschenk von der Tante, sie bedanken sich, aber der Vater vom Fuchs ist nicht begeistert von dem geschenkten Bild. Gemeinsam isst die Familie das Leibgericht vom kleinen Fuchs. Die Tante fühlt sich aber vom Schmatzen sehr gestört und tadelt den kleinen Fuchs, der dann auch noch mit vollem Mund redet. So ein Verhalten kann sie nicht dulden.

Die Tante bleibt für eine längere Zeit zu Besuch. Dem kleinen Fuchs geht sie manchmal ganz schön auf die Nerven, so dass er sich auf den Weg zu seinem Freund Zottel macht.

Doch in der Nacht hat es geschneit und er findet den Weg nicht mehr und verläuft sich. Er trifft auf einen Waschbären, den er um Hilfe bittet, aber dieser lässt ihn einfach stehen, denn er durfte auch nie mit dem Fuchs spielen. Weinend begegnet der kleine Fuchs dem Wolf. Dieser zeigt ihm den Weg zurück zu seinem Bau.

Einige Tage später macht die Fuchs-Familie mit der Tante einen Spaziergang im Wald. Dabei kommen sie an der Bärenhöhle vorbei. Der Fuchs darf bis zum Sonnenuntergang bei Zottel bleiben. Als die beiden spielen, kommen noch weitere Tiere dazu und sie losen Teams für das Fußballspiel aus.

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Der kleine Fuchs hat am Anfang keine Lust, weil er nicht mit Zottel in einer Mannschaft ist, aber als sie ein Tor kassieren, erwacht sein Kampfgeist. Das Zusammenspiel mit dem Wolf läuft sehr gut und der kleine Fuchs vergisst beim Spielen total die Zeit. Er kommt erst nach Sonnenuntergang nach Hause zurück.

Seine Eltern schimpfen mit ihm. Tante Fuchs bleibt den ganzen Winter über im Fuchsbau, sie liest dem kleinen Fuchs oft Geschichten vor. Sie ermahnt ihn manchmal. Dennoch schenkt der kleine Fuchs ihr beim Abschied ein selbstgemaltes Bild und sie bedankt sich dafür.

Das große Buch von kleinen Freunden hat mir und meiner Tochter sehr gut gefallen. Ich finde es schön, dass Themen wie Teilen, Nachgeben, Rücksichtnehmen und Danke sagen Inhalte der Geschichten sind. Es wird den Kindern beim Vorlesen und Zuhören deutlich gemacht, dass man nicht immer seinen Willen durchsetzen muss, sonst findet man nämlich keine Freunde. Der kleine Fuchs ist sympathisch, aber durch seine Art eckt er oft an.

Die Illustrationen sind sehr schön und kindgerecht. Die einzelnen Seiten sind nicht überladen, aber dennoch kann man auf die Suche nach Details gehen. Die einzelnen Geschichten sind mit 30 Seiten Umfang relativ lang, zum Vorlesen gut geeignet, wenn man etwas mehr Zeit hat.

Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter. Tolle Lerneffekte für kleine „Ich will-Monster“.

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Über Sabrina Müller 109 Artikel
Schreibt und testet für das Kinderspielmagazin. Das Bild wurde von Juli gezeichnet.