Wie kaum ein anderer hat er sich für die deutsche Sprache eingesetzt, indem er auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzte. Somit konnten erstmal einfache Menschen das Buch der Bücher verstehen.
Aber der Weg bis dahin war ein steiniger. Martin Luther wurde in Eisleben, in der Grafschaft Mansfeld geboren. Hier starb er im Übrigen auch.
So beginnt auch das Spiel in Eisleben. Luther ist nicht nur ein einfacher Bruder, nein, Martin Luther ist Doktor der Theologie, den er 1512 in Wittenberg abgelegt hatte und er übernahm bis zum Lebensende einen Lehrstuhl an der Universität.
Bekannt geworden ist Luther durch seine Thesen, die er an die Tür der Kirche genagelt hatte.
Grund war der Umgang der Kirche mit seinen Gläubigen. Vor allem der Ablasshandel war ihm ein Dorn im Auge. Mit Geld sollte man sich freikaufen können. Der Kirche ging es nur um das Geld, so hat Johann Tetzel einen Spruch geprägt: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt.“
Hier stehe ich und kann nicht anders, dies soll Luther einmal gesagt haben. Interessant ist, dass der Kosmos Verlag das Spiel von Erika und Martin Schlegel übernommen hat.
Die Spieler folgen Luther und dabei stellt man fest, dass der Bruder Martin nie in Norddeutschland war. Dafür war er viel in Süddeutschland unterwegs. Im Spiel trifft man dabei auf bekannte Persönlichkeiten seiner Zeit.
So unter anderem Lucas Cranach, denn das Luther-Bild muss aufgedeckt werden und ist es frei, ist das Spiel beendet.
Abgedeckt wurde das Bild mit Sprüchen von Martin Luther. Und man erschreckt dabei, man kennt diese Sprüche. Für das Aufdecken erhält der Spieler Erfahrungspunkte, die dann zum Sieg führen können. Aber auch für das Einsammeln der Persönlichkeiten gibt es zum Schluss Punkte. Man sollte dabei versuchen, unterschiedliche Persönlichkeiten zu sammeln.
So wie Luther müssen die Spieler durch Deutschland reisen und zwar dort, wo Luther selber einmal gewesen war. Die Spielfigur kann dabei nur mittels Proviant (Brot, Käse oder Dünnbier) bewegt werden. Hierzu müssen dann auch die dazugehörigen Ereigniskarten gezogen werden.
Dabei müssen die rot gekennzeichneten sofort ausgeführt werden. Der Proviant ermöglicht also die Bewegung, dabei darf der Spieler nur bis zu drei Orte weiterziehen. Die Hälfte der Bewegungspunkte wird als Erfahrungspunkte auf der Anzeige gesetzt.
Zum Schluss kann man seine Vorteilskarten auch noch gegen Proviant tauschen, was dann auch Sinn macht, wenn man längere Reise plant.
Fazit
Luther besitzt einen interessanten Spielmechanismus, der einfach nur Spaß macht. Die Regeln sind sehr verständlich geschrieben. Im Spiel selber lernt man sehr viel über den Mann kennen, der wie kaum ein anderer die Geschichte verändert hat.
Es zeigt, dass ein Mensch dazu in der Lage ist, gegen alle Widrigkeiten anzustehen und seinen Idealen zu folgen.
Dabei wollte Luther am Anfang nie die Teilung der Kirche, nein, er wollte sie nur ändern. Die Wissensvermittlung erfolgt dabei nicht mit der Holzhammermethode, sondern spielerisch, zwischen den Zeilen, wie man es so umgangssprachlich beschreibt. Luther ist ein interessantes Familienspiel, das nebenbei Geschichte vermittelt. Ein hochinteressantes Spiel für die ganze Familie.
Im Spiel befindet sich auch noch ein Heft, wo man alles über die Orte und Personen erfährt. Das ganze Spiel kann man daher nur empfehlen.
- Verlag Kosmos
- ab 10 Jahren
- Spieler: 2 – 4
- Autoren Erika Schlegel, Martin Schlegel