Firenze

Bild Pegasus

Firenze, so heißt Florenz auf Italienisch, wurde bereits durch Julius Cäsar als Florentia gegründet.

Die Stadt ist nicht nur durch seine Türme bekannt, nein mit der Stadt verbindet sich zwangsläufig ein Familiengeschlecht, und zwar das der Medici.

Sie haben die Kultur in dieser Stadt gefördert, so dass u. a. Michelangelo, Leonardo da Vinci, Galileo Galilei und viele andere ihre Spuren hier hinterlassen haben.

Der Spielautor Andreas Steding hat sich von den geschichtlichen Hintergründen inspirieren lassen und das Spiel in der Zeit des 12. bis 14. Jahrhunderts angesiedelt.

Die reichen Kaufleute versuchen durch den Bau aufwendige Türme, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Das führt sogar dazu, dass man Spione schickt, die einzelne Bausteine entwenden. Damit kann es passieren, dass man weniger Einfluss besitzt und daher auch wenige Punkte erhält.

Das Spiel als solches, hört sich zwar im ersten Moment relativ komplex an, es bietet aber einen sehr guten und verständlichen Zugang an, so dass auch Gelegenheitsspieler Spaß am Spiel haben.

Auf dem Spielfeld wurden sechs Türme abgebildet, die es zu errichten gilt. Davon repräsentiert jede Etage einen Bauauftrag, den die Spieler erfüllen müssen.

Im Anschluss wird dieses Spielfeld mit dem eigenen Siegel abgedeckt. Bevor das Spiel beginnt, wird das Spielfeld entsprechend der Spielanleitung vorbereitet und jeder Spieler entscheidet sich für eine Familie, die er im Spiel repräsentieren will. Ein Spielzug gliedert sich in mehrere Phasen, die man nacheinander durchlaufen muss.

  • Karten wählen (Pflicht)
  • Stein tauschen (optional)
  • Türme bauen (optional)
  • Bauruine abreißen (zwingend)
  • Aufträge erfüllen (optional)
  • Limits überprüfen (Pflicht)

Über die Spielkarten, die am unteren Feld des Spielplanes ausliegen, erhält der Spieler das Baumaterial, die Steine. Hinter jeder Karte verbirgt sich auch noch eine Eigenschaft, die der Spieler ausführen kann, davon müssen aber die Ereigniskarten sofort ausgeführt werden.

Eine entsprechende Beschreibung der jeweiligen Eigenschaft steht auf jeder Karte, so dass man nicht lange blättern muss. Die Karten bekommt man aber nicht so einfach, denn diese kosten eine entsprechende Gebühr.

Der Preis steht unterhalb der Karten. Hier wird aber kein Gold fällig, nein man bezahlt mit Bausteinen. Die so entstandene Lücke wird so aufgefüllt, dass die Karten nach links aufschließen und im Anschluss wird eine neue Karte gezogen, vier neue Baustoffe gezogen und auf der Karte abgelegt.

Falls man mal nicht den passenden Stein für seinen Turm besitzt, kann man drei Steine gegen einen seiner Wahl tauschen. Gebaut wird auf dem eigenen Spielfeld. Die Steine, man als Turm setzt, kosten ebenfalls Rohstoffe, wobei die ersten zwei Steine kostenlos sind.

Nur muss man aufpassen, denn den Turm, den man angefangen hat, muss man auch fortsetzen oder man erfüllt gleich im Anschluss nach der Errichtung des Turms einen Auftrag und erhält dafür die Punkte.

Die Aktionskarten sind der Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Neben negativen Dingen, wie Blamage, wo der Spieler zum Schluss des Spiels zwei Punkte abgezogen bekommt, gibt es auch positive Karten, wie die Fürstin, wo man eine Karte erhält ohne Kartenkosten.

Da man die Kartenkosten auf die anderen, jeweils abfallenden Karten legt, kann es somit passieren, dass auf einer negativen Karte viele Baustoffe liegen und man zwei Minuspunkte einfach in Kauf nehmen kann oder man besitzt eine Karte, die dieses wieder aufhebt. Die Kirchenkarten, die man zieht, sind Privilegien. Wenn ein Spieler diese ausliegende Karte erfüllt hat, erhält dieser noch zusätzliche Punkte.

Wenn ein Spieler keine Siegel mehr besitzt, beginnt die letzte Spielrunde. Gerade in Punkto Siegel muss man aufpassen, denn hiervon stehen einem nur eine bestimmte Anzahl, ist spielerabhängig, zur Verfügung. Man kann sich hier mit kleinen Erfolgen zufrieden geben, hat aber schnell alles aufgebraucht. Oder man setzt auf Geduld und wartet ab. Nur ist Rohstoff- und Kartenanzahl für jeden Spieler begrenzt.

Fazit

Firenze spielt sich erstaunlich gut. Zwar ist das Thema bezüglich Turmbaus nicht neu, wurde aber hier mittels zahlreichen Aktionskarten sehr gut präsentiert.

Die Spielanleitung wurde sehr verständlich geschrieben und mittels einer Übersicht wurde jeder Bereich auf dem Spielfeld kurz und knapp erklärt, so dass man diese Übersicht kurz zu Rate ziehen kann, falls man mal „hängen“ bleibt.

Insgesamt ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel, mit einem sehr hohen Wiederspielwert.

  • Autor: Andreas Steding
  • Grafik: Michael Menzel
  • Verlag: Pegasus Spiele GmbH
  • Anzahl Spieler: 2-4
  • Altersgruppe: ab 12 Jahre
  • Spieldauer: ¾ Stunde bis 1½ Stunde
  • Spieleinteilung: Vielspieler, Gelegenheitsspieler
  • Schwierigkeitsgrad: 3 (mittelschwer spielbar)
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.