Die Tore der Welt

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Ken Follett, ein britischer Schriftsteller, lieferte mit seinem Roman die Vorlage zum Spiel.

Als Enthüllungsjournalist wollte Follet nicht arbeiten und begann so, Geschichten zu schreiben, von denen keiner was wissen wollte. Dies änderte sich aber schlagartig 1978, als er seinen Roman „Die Nadel“ veröffentlichte.

Dieser Roman machte ihn über Nacht zum Bestsellerautor, obwohl er sich nie so sieht. Die Nadel wurde im Übrigen über zwölf Millionen Mal verkauft.

„Die Tore der Welt“ ist die Fortsetzung von „Die Säulen der Erde“. Der erste Roman erschien bereits 1990 und erst 2007/08 erschien die Fortsetzung „Die Tore der Welt“. Warum er so lange brauchte, konnte er auch nicht sagen, denn beide Romane sind abgeschlossene Werke. „Die Tore der Welt“ setzt 200 Jahre nach den Ereignissen der Vorgeschichte an.

Sie werden in die Zeit des Mittelalters versetzt. Handelsort ist der fiktive englische Ort Kingsbridge. Hier stürzt die Brücke ein und auch der Kathedralenturm muss erneuert werden.

Sie müssen sich um die Errichtung der Bauten, um Frömmigkeit und Ernährung kümmern und nebenbei müssen Sie auch medizinisches Wissen erwerben, um Ihre Bürger von der Pest zu retten. Für alle erfüllten Aufgaben gibt es entsprechende Punkte und wer die meisten Punkte hat, hat das Spiel gewonnen.

Das Spiel

Das Problem ist, wenn Spiele anhand von Romane oder Filmen umgesetzt werden, könnte das nicht immer funktionieren. Leider werden manche Handlungen förmlich in ein Spiel gepresst. „Die Tore der Welt“ ist eine absolute Ausnahme.

Auch wenn Sie im ersten Augenblick von dem zahlreichen Spielmaterial förmlich erschlagen werden, finden Sie sich unheimlich schnell zurecht mit dem Spiel. Alles hat ein System und trotzdem bietet es auch Taktikern viele Möglichkeiten.

Weiterhin wurde auch das Spielmaterial mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet.

Für Einsteiger gibt es einen seichten Einstieg, so dass Sie sich sehr schnell mit dem Ablauf vertraut machen können. Sie sollten nur nach dem ersten Spiel das Material in entsprechende Zipptüten verpacken, so dass beim nächsten Mal das Spielmaterial gleich griffbereit ist. Nachdem Sie das Spielfeld vorbereitet haben, geht es einfach los. Gespielt wird in vier Kapiteln.

Und jedes Kapitel wird in sechs Runden gespielt. Dies hört sich nur kompliziert an, aber durch die Kartenanzahl vergessen Sie keine Runde oder Kapitel.

Von den Kapitelkarten gibt es mehr im Spiel, aber es werden immer nur sechs Spielkarten benötigt. Die Motive und die Einleitungsgeschichte stimmen mit dem Roman überein. Unter jedem Kapitel befindet sich eine Abschlusskarte, auf der Sie erfahren, welche Abgaben Sie zu leisten haben.

Die oberste Kapitelkarte wird aufgedeckt. Der Startspieler entscheidet nun, wie er die Karte auf der Ratsversammlung ablegt. Je nachdem wie die Karte abgelegt wird, entscheidet sich, welcher Spieler was bekommt.

Außerdem kann sich auch die Ereigniskarte positiv oder auch negativ auswirken.

Und für den Startspieler ist wichtig, wie sich die Gunst im Herrschaftshaus verändert. So kann der Startspieler zum Beispiel Frömmigkeit erlangen oder auch Siegpunkte erhalten. Frömmigkeit, Getreide und Gold sind wichtig für das Spiel, denn zum Schluss jedes Kapitels müssen Sie Abgaben leisten. Haben Sie nichts, werden Sie bestraft.

Nun können der Startspieler und dann die anderen Spieler eine Aktionskarte ausspielen. Über das Ausspielen dieser Karten erlangen Sie wichtige Rohstoffe oder Sie können bauen. Für das Errichten der Gebäude erhalten Sie auch Siegpunkte. Die Gebäudekarten kommen aber über die Kapitelkarten ins Spiel. Wenn ein Gebäude fertig errichtet wurde, bekommen alle Spieler entsprechende Punkte.

Nach Abschluss eines Kapitels müssen Sie wie gesagt, die Abgaben leisten. Nach dem dritten Kapitel erreicht die Pest den Ort. Ihre Bewohner können Sie mit medizinischem Wissen heilen und dafür Siegpunkte erhalten.

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, eigene Häuser zu bauen, und nach dem Ausspielen einer zugehörigen Aktionskarte erhalten Sie eine bestimmte Ware oder Gold. Auf dem Markt können Sie auch Tücher, die Sie im Spiel erwerben, zu Gold machen.

Fazit

„Die Tore der Welt“ ist ein gelungenes Spiel. Alles ist stimmig, vom Material bis zum Spielablauf. Auch wenn einiges zufallsabhängig ist, bestimmt dies aber nicht den Ausgang.

Man kann hoch pokern und tief stürzen. Auch Gelegenheitsspieler kommen auf Grund des seichten Einstieges sehr schnell zurecht, so dass diese Zielgruppe mit dem Spiel angesprochen wird.

Inhalt

1 Spielplan, 44 Ereigniskarten, 48 Aktionskarten, Stanztableaus mit Bauprojekten, 95 Stanzteile, Marker, 4 Sichtschirme, 41 Bausteine, 16 Holzhäuser in Spielerfarben, 1 sechsseitiger Steuerwürfel, 1 Gunststein, 1 Spielregel

  • Autor: Michael Rieneck
  • Verlag: Kosmos
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Anzahl Spieler: 2-4 Spieler
  • Spieldauer: 90 Minuten
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.