Ich hasse Menschen: Eine Abschweifung

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Einige werden Julius Fischer als eine der Hälften des Slam-Duos »Team Totale Zerstörung« kennen. Und in Leipzig hat er mit anderen die Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz gegründet.

Andere werden hier das erste Mal was von ihm hören, aber nicht das letzte Mal.

Der Titel „Ich hasse Menschen“ provoziert nicht nur, nein er spricht vielen aus der Seele, denn einige unserer Mitmenschen verhalten sich so, als ob sie alleine auf dieser Welt leben.

Dabei ist er aber nicht menschenverachtend, sondern er hält vielen Menschen den Spiegel vor.

Der Autor nimmt sich dabei nicht einmal aus, was ihn dadurch auch sympathisch macht, denn schließlich haben wir auch nervende Eigenschaften, was wiederum andere Mitmenschen stören würde.

Erzählt werden mehrere Einzelgeschichten, die im Zug beginnen, als ihm gegenüber jemand sitzt, der genussvoll seine Möhren verspeist und diese Zugfahrt ist der rote Faden, an welchem sich die einzelnen Geschichten aneinanderreihen.

Da geht es um seine alte Heimat Dresden, wo er immer wieder einen alten Bekannten trifft, der Dynamo Fan ist. Nur wundert sich der Autor, dass sein Freund am Montag ganz alleine zum Spiel fährt, denn, so sein Freund, die anderen müssen arbeiten.

Und da er allein fährt, hat er einen Zug Bereitschaftspolizei nur allein für sich, der ihn ins Station begleitet. Er versucht, all diesen Leuten aus dem Weg zu gehen.

Und wie er daran scheitert. Er berichtet von dem Agenten, der ihn als ‚der lustige Dicke‘ meistbietend an große Verlage verhökern wollte, oder der esoterischen Reiseführerin auf ihrer Hochzeitsreise am Stechlin.

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Es ist der Stil und seine Ironie, die einem bei den Geschichten die Tränen in die Augen treiben. Messerscharf kommen da die Pointen.

Fazit

Die Geschichten sind pointiert und amüsant geschrieben. Da dies sein erstes Buch ist, welches er auch selber liest, kann man sehr gespannt sein, was noch folgen wird.

Und man wird sehen, dass man in der einen oder anderen Geschichte sich selber entdecken wird.

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