Die nominierten Spiele für den innoSPIEL

Bild Spiel in Essen von W.Just

Der Markt für Gesellschafts- und Familienspiele bleibt eine Wachstumsbranche.

Wo Tausende Titel um die Aufmerksamkeit von Familien, Gelegenheits- und Vielspielern ringen, braucht es Orientierung.

Welche Spiele versprechen einen hohen Spielspaß durch innovative Ansätze und unterscheiden sich dadurch vom breiten Angebot?

Im vergangenen Jahr hat deshalb der Friedhelm Merz Verlag als Veranstalter der Internationalen Spieltage SPIEL gemeinsam mit der Stadt Essen den neuen Preis innoSPIEL ins Leben gerufen, der als Prädikat und zuverlässiger  Hinweis dient und der den Blick auf Qualitäts- und Innovationsmerkmale richtet.

Der Preisträger des Jahres 2017, MAGIC MAZE aus dem Pegasus Verlag, hat dadurch eine sehr hohe Aufmerksamkeit erlangt.

Auch in diesem Jahr hat die qualifizierte Jury des innoSPIEL aus dem aktuellen Spielejahrgang drei Titel ausgewählt, die sich durch besonders innovative Konzepte auszeichnen. Jedes für sich bringt eine andere Innovation in die Welt der Spiele: Eines zeichnet sich durch die Neuartigkeit des Materials aus, eines durch die Art, wie es Spieler miteinander verbindet, eines dadurch, wie es den Teamgedanken verändert.

Der Preisträger wird auf der Pressekonferenz der Internationalen Spieltage SPIEL ’18 am 24.10.2018 bekannt gegeben.

Die nominierten Spiele sind:

BONK – Autor: David Harvey, Verlag: Game Factory
Mit kleinen Stahlkugeln versuchen die Spieler bei BONK, eine größere Holzkugel ins gegnerische Tor zu treiben. 2-4 Spieler treten als Teams gegeneinander an.

Bild GameFactory

Den Stahlkugeln gibt jeder Spieler auf seiner schwenkbaren Rutsche den nötigen Schwung, die zwischen den Mannschaften liegende, sanft gebogene Spielfläche erschwert das Zielen. Die Holzkugel will gut getroffen sei, soll sie auf die gegnerische Seite rollen. Das erste Team mit fünf Toren siegt.Die

Begründung der Jury:
BONK ist innovativ, weil es ein Geschicklichkeits-Teamspiel ist, bei dem viele verschiedene Faktoren den Spielerfolg ausmachen. BONK fordert Taktik, Geschick, Kooperation, Einfühlen in den Mitspieler im Team – und das alles gleichzeitig. Das Entscheidende ist dabei, dass alle diese Faktoren gemeinsam bedient werden müssen, will man BONK als siegreiches Team beenden.

Zunächst mag BONK aussehen wie ein Glücksspiel, doch die steile Lernkurve zeigt: Es ist beherrschbar und steuerbar.

Schon bald werden die Ballwechsel länger. Die Rutschen und die Wölbung des Spielfelds sorgen für ein zusätzliches physikalisches Element. Schnell fühlen sich die Spieler hier ein und können diese Bedingungen einschätzen und für sich nutzen.

COOL RUNNINGS – Autor: Olivier Mahy, Verlag: Ravensburger
COOL RUNNINGS ist ein klassisches Laufspiel, bei dem vier Konkurrenten um den Zieleinlauf wetteifern. Bewegt werden die Spielsteine mit Aktionskarten. Der Clou dabei: in den Spielsteinen liegen echte Eiswürfel. Es gilt nicht nur, als Erster ins Ziel zu kommen – es muss auch etwas vom Eiswürfel übrig sein.

Bild Ravensburger

Der ist auf dem Weg ins Ziel ständig Widrigkeiten ausgesetzt: Mal pusten ihn die Gegenspieler an, streuen Salz auf den Würfel oder beträufeln ihn mit Wasser aus einer Pipette.

Die Begründung der Jury:
COOL RUNNINGS ist innovativ, weil noch nie zuvor in einem Spiel Eis als Spielmaterial eingesetzt wurde. Die Eiswürfel sind dabei kein alberner Gimmick, sondern essenziell für das Spielerlebnis. Die Spieler lernen so etwas über Physik – und über ihre Anwendung, wenn sie den Eiswürfel der Gegenspieler zum Schmelzen bringen wollen.

COOL RUNNINGS ist als Laufspiel moderat strategisch und spricht eine breite Zielgruppe an. Es bietet daneben durch die Kälte und den schmelzenden Eiswürfel eine große Palette an Sinneseindrücken.

Die Reaktion des gefrorenen Wassers auf Wärme, Salz und Druck, das alles trägt zum Spielspaß bei. Die nötige Vorarbeit durch das Einfrieren der Eiswürfel lässt bereits Vorfreude entstehen und erweitert so das Spiel in den Alltag.

THE MIND: – Autor: Wolfgang Warsch, Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag NSV
Hundert Karten, lediglich durchnummeriert von 1 bis 100, ein paar Lebenspunktekarten und Joker – fertig ist ein Spiel, das auf seine Grundmauern reduziert ist und doch den Geist zum Schwingen bringt.

Bild NSV

Ziel von THE MIND ist es, gemeinsam die jeweiligen Kartenhände in aufsteigender Reihenfolge abzulegen, ohne Kommunikation, ohne Tipps. Zu Beginn hält jeder der 2-4 Mitspieler eine Karte auf der Hand, in der höchsten Stufe bis zu zwölf.

Die Begründung der Jury
THE MIND ist innovativ, weil es den Spielern ein neuartiges Spielerlebnis liefert, das sie mit einem simplen Kartensatz und einfachsten Regeln so noch nicht hatten. Das Spiel lebt von der Reduktion auf das Wesentliche, einen Satz von durchnummerierten Karten.

Im Mittelpunkt steht das Einfühlen in die Mitspieler: Anders als beim kompetitiven Spiel geht es nicht darum zu erahnen, was die Gegenspieler planen. Wichtig ist es, einzuschätzen, was die Mitspieler planen, um im Erfolgsfall ein Erlebnis von Erfüllung zu erhalten, wenn knappe Kartenfolgen erfolgreich ausgelegt werden.

Die Kommunikation ist dabei subtil und nie direkt: Die gemeinsame Konzentration vor jeder Runde ist kein Selbstzweck, sondern das Einlassen auf die Mitspieler ist extrem wichtig: THE MIND macht den non-verbalen Versuch erfolgreicher Abstimmung erfahrbar und schafft so Gemeinschaft am Spieltisch.

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.