
Die Geschichte spielt in der Zeit, als in Spanien die Diktatur geherrscht hat.
Wie ergeht es einem Kind, dass die Eltern nicht mehr durchbringen können und zum Überleben einfach zu Verwandten geschickt wird, die es selber kaum kennt.
Es geht dabei nach San Sebastián, mitten ins Baskenland der sechziger Jahre.
Im Haus hat die Tante das Sagen und deren Mann ist ein Wortfauler, der sich all dem unterordnet.
Und deren Kinder suchen sich halt ihre Freiheiten. Die Cousine bei Jungs und der Cousin im Untergrund. Von all dem Tun haben die Eltern keine Kenntnis, denn sie sind mit sich selber beschäftigt.
Der Junge ist ein außenstehender, feiner Beobachter, der noch sich selber sucht. Aber was will man mit 8 Jahren eigentlich verlangen.
Aber die Zeit ist so, dass Kinder eigentlich keine Zeit haben, Kind zu sein. Aber diese Chance wird kommen.
Fernando Aramburu wurde im Baskenland geboren. Aber seit 1984 lebt er in Deutschland.
Auch wenn sein erstes Buch Limonen Feuer nicht die Beachtung bekommen hat, die die Geschichte eigentlich verdient hätte, hat er 2018 mit seinem Roman Patria einen Welterfolg erzielt, den er mit dieser Geschichte weitererzählt.
Das Besondere der Geschichte ist die Erzählweise des Betrachters und die detailreiche, atmosphärisch dichte Erzählung. Es ist grob gesagt, ein Gespräch zwischen Erzähler und Leser. Damit wird deutlich, dass dies kein historischer Roman, sondern eine Erzählung ist.
Sehr behutsam werden dabei die Figuren aufgebaut und die Geschichte gibt einen Einblick über das Denken und Leben der freiheitsliebenden Basken, aber auch deren strenge Gläubigkeit.
Man hat dabei das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen und man spürt den Hass gegenüber dem Diktator Franco.

Der Junge Tixiki erzählt dabei, wie einfach man verhaftet wird, nur weil man anders denkt. So ist es seinem Cousin Julen ergangen. Und als dieser in Haft gegangen ist, kam der Priester, um die Baskenfahne des Jungen zu verstecken, denn schließlich konnte man darauf wetten, dass die Polizei die Wohnung durchsucht.
Aber am Ende geht es darum, wie aus einem einfachen, armen Jungen der Mörder Francos wird.
Fazit
Die Geschichte wird spannend und einfühlsam erzählt. Um diese zu verstehen, sollte man doch etwas älter sein.
Der Autor geht vorsichtig und behutsam mit der Historie um.
Trotzdem gibt diese Geschichte einen Einblick in die Unversöhnlichkeit der baskischen Gesellschaft gegenüber der Diktatur wieder, die bis heute noch anhält.
Trotzdem ist dies kein politischer Roman, auch wenn es den Anschein hat. Das Besondere dabei ist, dass dieser Roman schon 2012 in Spanien erschienen ist und jetzt erst in Deutschland erhältlich ist und sehr empfehlenswert ist und vielleicht sogar ideal für den Sozialkundeunterricht geeignet ist.
- Autor Fernando Aramburu
- Verlag Audiobuch