Im Gespräch mit Jana Behr

Bildrechte Claudia Behr

Sehr geehrte Frau Behr,
Geschäftsfrau und jetzt Autorin – Ihr erstes Buch erschien gerade mit dem Titel „Klara fragt immer nach der Liebe“, ein modernes Märchenbuch für Kinder und Erwachsene.

Frau Behr: Ein Buch zu schreiben, war mein Herzenstraum. Mit 15 Jahren habe ich mir vorgestellt, dass ich in einem weißen Kleid am Meer sitze und mein Buch auf einer Schreibmaschine tippe, heute natürlich auf einem Laptop… Das war schon immer in mir, dieser Drang zum Schreiben. Die Geschichte von Klara ist einfach so gekommen, sie war in mir und musste raus.

Ich habe nicht speziell darüber nachgedacht, dass dies ein Märchenbuch wird. Das kam einfach so. Und alles fing mit dem Regenbogenmacher (eine Figur der Geschichte) an. Die Geschichte hat sich dann über Jahre entwickelt.

Die Redaktion: Können Sie kurz sagen, um was es in der Geschichte geht?

Frau Behr: Es geht um die Frage, wie auf der Erde Dinge entstehen, und hier speziell um die Frage, wie sie zu zum einen zu ihrer Farbe, ihrer Form, ihrem Klang und ihrer Bezeichnung kommen.

Um die Fragen zu beantworten, macht sich Klara auf den Weg und begegnet einigen zauberhaften Wesen, wie zum Beispiel dem Regenbogenmacher, dem kleinen Engel Orla, Mister Sound, dem alten Mann am Meer und am Ende ihrem Klassenkameraden „Professor Gregor“. Und die erklären die einzelnen Elemente.

Bild Verlag/ Frau Behr

Die Quintessenz des Buches ist, dass letztlich alles nur einen Sinn hat, wenn es mit Liebe getan wird.

Die Redaktion: Kann man die Geschichte mit dem kleinen Prinzen vergleichen? Vom Stil her?

Frau Behr: Ich hatte den „Kleinen Prinzen“ immer bei mir liegen als Glücksbringer. In meinen kühnsten Träumen liegt Klara in der Buchhandlung neben ihm. Und ein paar Leser haben auch schon so ein Feedback gegeben. Was mich natürlich sehr freut.

Die Redaktion: Können Sie sich an den Moment erinnern, als Sie Ihr Buch gedruckt in den Händen hielten? Wie haben Sie sich dabei gefühlt?

Frau Behr: Das war sehr bewegend für mich, weil ich diesen Traum schon sehr lange hatte, ein eigenes Buch zu schreiben. Und da habe ich natürlich auch ein Tränchen verdrückt.

Die Redaktion: Wie lange haben Sie für das Buch gebraucht? Und, wie haben Sie einen Verlag gefunden?

Frau Behr: Die Netto-Schreibzeit war nicht lange, aber da ich manchmal nur eine Geschichte pro Jahr geschrieben habe, ist viel Zeit vergangen. Bevor ich aber das Manuskript endlich an die Verlage geschickt habe, habe ich dieses noch ein paar Mal verändert, weil die Perspektiven nicht gestimmt haben. Wie gesagt, die Geschichte hat sich entwickelt.

Dann war sie vor ca. drei Jahren fertig und ich habe sie trotzdem nicht rausgeschickt. Weil ich doch etwas Angst davor hatte, dass das Buch keiner nimmt. Der erste Verlag hat dann geschrieben, dass sie das Konzept der Geschichte gut finden, aber es leider nicht in das Verlagsprogramm passt.

Aber der zweite Verlag hat es genommen. Abgesehen von der Traumerfüllung, sagt man ja, dass das erste Buch immer das schwierigste ist. Und, so habe ich die nächsten Bücher schon in der Pipeline.

Die Redaktion: Wie viel von Ihnen steckt in Klara?

Frau Behr: Schon eine ganze Menge. Auf alle Fälle die Neugierde. Die Kleine ist neugierig und ein bisschen naseweis. Und dann dieses Offensein für kreative Ideen.

Dann ist da auch noch die Herzlichkeit. Ich hatte vor einigen Tagen meine zweite Buchlesung und wie bei der ersten, öffnet „Klara“ Herzensräume. Da passiert es, dass am Abend ganz andere Gespräche stattfinden als gewöhnlich, tiefere und sehr berührende. Die Geschichte öffnet das Herz und das kann man bei der Buchlesung erfahren.

Bildrechte Claudia Behr

Die Redaktion: Sie haben mit Ihrer Geschichte viele Kinder glücklich gemacht. Was bedeutet eigentlich Glück für Sie? Kann man Glück anfassen, riechen, schmecken? Wie teilen Sie Ihr Glück mit anderen?

Frau Behr: Ich kann Glück nicht riechen oder schmecken. Glück für mich ist dieser Flow, vor allem beim Schreiben. Ganz gleich, ob Buch oder Blogartikel, ich schreibe einfach und kenne zum Glück keine Schreibblockaden. Ich fühle mich dabei frei.

Da ich selbständig bin, kann ich mich dabei ins Café setzen. Oder, was mein absoluter Traum wäre: Dass ich am Meer sitze und einfach schreibe. Das wäre für mich das absolute Glück. Oft bin ich selbst überrascht davon, was ich geschrieben habe. Das macht Spaß und ist für mich auch Glück. Das ist ein irrsinnig tolles Gefühl.

Die Redaktion: Wir sind ein Familienspielmagazin und versuchen, Erwachsene dazu zu bewegen, mit ihren Kindern zu spielen, weil dies für die kindliche Entwicklung wichtig ist. Was wurde bei Ihnen zu Hause gespielt?

Frau Behr: Wir hatten feste Zeiten für das Spielen mit meinem Sohn. Als er klein war, haben wir mit Autos gespielt. Später haben wir dann Schach und andere Spiele gespielt. Das war ein festes Ritual. Ich habe mein Kind nachmittags von der KITA abgeholt und dann haben wir im Café, ein Lieblingsort von uns beiden, gespielt.

Die Redaktion: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Persönlichkeiten aus der jetzigen Zeit oder aus der Geschichte zu einem Spiel einzuladen, wer dürfte an Ihrem Tisch Platz nehmen?

Frau Behr: Das ist leicht: Die Erste wäre Laura Malina Seiler, weil ich Laura sehr dankbar bin. Dank ihr habe ich mein Buch endlich an Verlage geschickt. Dann Steffi Stahl, C. G. Jung, Buddha, Steve Jobs, Mata Hari und Marian Keyes. Natürlich gibt es für mich zu jeder Person eine Geschichte, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Die Redaktion: Was planen Sie für die Zukunft?

Frau Behr: Ich habe gerade damit angefangen, ein neues Buch zu schreiben. Es geht um einen Ratgeber für die Liebe in Kurzgeschichtenform mit richtig guten Tipps. Ein weiteres Buch ist in der Konzeption.

Es ist ein Einsteigerbuch in die Spiritualität. Es wird ein praktisches 30-Tage-Programm. Ich möchte der Spiritualität ein bisschen diesen mystischen Anstrich nehmen.

Spiritualität in den Alltag integrieren, sozusagen Spiritualität als Super-Power etablieren und für so viele Menschen, wie möglich, zugänglich machen. Ab Januar starte ich auch eine neue Selbständigkeit als spiritueller Coach mit einem praktischen 12-Wochen-Programm.

Ich gebe darin meine spirituelle Erfahrung aus 30 Jahren weiter. Das sind meine Pläne für das nächste Jahr.

 

 

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.