Bisher haben Kinder und Jugendliche durch eigene Verwandte und Zeitzeugen des Nationalsozialismus erfahren können, was damals in Deutschland geschehen ist. Aus den unmittelbaren, persönlichen Begegnungen haben sie wichtige gesellschaftliche und individuelle Werte abgeleitet.
Für die Kleinen von heute wird es dagegen immer unwahrscheinlicher, durch ein direktes Gegenüber etwas über die Gesellschaft im NS und die Erfahrungen der Ausgrenzung und Verfolgung zu lernen.
Unsere aktuelle Literatur-Neuerscheinung schafft eine behutsame Erstbegegnung mit dem Thema Antisemitismus für Kinder ab 4 Jahren. „Selma und Anton – die Geschichte einer langen Freundschaft“ dreht sich um zwei Urgroßeltern, die ihre Erfahrungen und ihre tiefwurzelnde Einstellung gegen Diskriminierung mit den Kindern teilen.
Miri und Tom erfahren von ihren Urgroßeltern viel über alte Zeiten. Die ältere Generation berichtet sensibel und schonend von ihren Erfahrungen, sodass sie für die Kinder verständlich, greifbar und übertragbar sind. Wir sind in einer Zeit angekommen, in der wir uns fragen: Wie verändert sich die Erinnerung an die NS-Zeit ohne Zeitzeugen? Das Buch fördert kindgerecht das Erinnern an die Geschichte.
Selma feiert als Hochbetagte ihren Geburtstag. Sie hat Anton eingeladen, ihren Freund aus Kindertagen. Im Fotoalbum blätternd erfahren Selmas Urenkelin Miri und Antons Urenkel Tom viel über alte Zeiten: über Kinderspiele, Spaß und Zusammenhalt, aber auch über Ausgrenzung, denn Selma ist als Jüdin immer stärker von Antisemitismus bedroht.
Doch die beiden bleiben Freunde fürs Leben. Ihre Stärke und ihren Mut geben sie an die Urenkel weiter.
- SELMA und ANTON
- Die Geschichte einer langen Freundschaft
- Nina Kölsch-Bunzen
- Mit Illustrationen von Marion Goedelt
- 32 Seiten, gebunden, ab 4 Jahre,
- Euro 16,00 (D)
- Erschienen am 1. Dezember 2021
- Ariella Verlag