Im Gespräch mit Carina Zacharias

Bild Wunderhaus Verlag/ Autorin

Hallo Carina,
Warum hast Du die Themen Handwerk und Magie in Deinem Roman behandelt?

Carina: Ich liebe Bücher, in denen Magie vorkommt. Ich bin aufgewachsen damit, dass mein Vater mir den „Kleinen Hobbit“ und „Harry Potter“ vorgelesen hat. Später habe ich dann so ziemlich alles von Cornelia Funke verschlungen und lese bis heute gerne Fantasy. Da wundert es nicht, dass ich auch Bücher schreibe, in denen Magie vorkommt.

Aber auch das Handwerk fasziniert mich definitiv, es ist so eine sympathische, bodenständige und ehrliche Art sein Geld zu verdienen, wenn man mit der eigenen Hände Arbeit etwas erschafft.

Die Redaktion: Welches „magische Handwerk“ würdest Du gern selbst beherrschen oder lernen?

Carina: Am liebsten würde ich die Buchbinderei erlernen, weil ich Bücher so sehr liebe. Es ist wohl auch nicht ganz zufällig, dass das genau das Handwerk ist, das meine Hauptperson Minna im Buch lernt.

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Die Redaktion: Frauen und Handwerk, Gleichberechtigung. Heute gibt es solche Probleme nicht oder doch?

Carina: Die Geschichte von Minna spielt zwar in einer Fantasie-Stadt, aber sie ist orientiert an der Zeit um 1900 als es noch nicht üblich war, dass Frauen Handwerkerinnen werden.

Zum Glück ist das heute anders, und es steht jeder Frau und jedem Mädchen offen, jeden Handwerksberuf zu erlernen. Was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, ist natürlich eine andere Frage, denn ich glaube Mädchen und junge Frauen kommen immer noch viel seltener auf die Idee und begegnen bestimmt immer noch einigen Vorurteilen.

Die Redaktion: Nachwuchs. Warum sollten sich schon Kinder fürs Handwerk interessieren?

Carina: Je nachdem in welchem gesellschaftlichen Umfeld man sich bewegt, scheint eine Berufswahl zum Handwerker oder zur Handwerkerin gar nicht zur Debatte zu stehen.

Ich bin damals z.B. gar nicht auf die Idee gekommen und kenne kaum jemanden in meinem Alter, der nicht studiert hat. Das finde ich schade, denn das Studium mit seiner ganzen Theorie ist längst nicht für alle das Richtige.

Und längst nicht alle Studiengänge bieten sichere Jobchancen, nachdem man den Abschluss gemacht hat.

Viele Menschen würden im Handwerk vielleicht viel glücklicher werden und kommen nur nicht auf die Idee, weil es so normal geworden ist, Abitur zu machen und an die Uni zu gehen.

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Die Redaktion: Du bist Bloggerin, davon träumen viele Kinder und Jugendliche. Was sind Deine Ziele? Warum möchtest Du andere vom Lesen begeistern?

Carina: Stimmt, ich habe einen YouTube-Kanal zum Thema Bücher und Lesen und liebe den Austausch dort mit anderen lesebegeisterten Menschen. Manchmal höre ich, dass ich Menschen mit meinen Videos wieder zum Lesen gebracht habe oder dass sie durch mich ein neues Lieblingsbuch entdeckt haben.

Es gibt kaum was Schöneres! YouTube-Kanäle mit dem Thema Bücher werden nie besonders groß, deswegen ist es nicht mein Ziel, damit mein Geld zu verdienen oder ähnliches. Ich möchte einfach so lange weitermachen wie ich noch Zeit und Lust dazu habe.

Die Redaktion: Du hast einmal gesagt, Handwerk bedeutet für Dich auch Nachhaltigkeit, Dinge und Arbeit wert zu schätzen. Engagierst Du dich auch persönlich dafür?

Carina: Nachhaltigkeit liegt mir sehr am Herzen. Ich habe mich schon seit der Kindheit z.B. für Umweltschutz engagiert und habe Nachhaltigkeit zu einer Zeit studiert, als die meisten Menschen das Wort noch gar nicht kannten.

Ich erinnere mich, wie ich Familienmitgliedern umständlich erklären musste, was das denn überhaupt heißt: Nachhaltigkeit.

Heute ist das undenkbar – zum Glück begegnet man dem Begriff jetzt überall! Ich bin auch heute noch beim Naturschutzbund aktiv und achte darauf, so nachhaltig wie möglich zu leben.

DIE AUTORIN

Carina Zacharias wurde 1993 geboren und ist Autorin verschiedener Kurzgeschichten und Romane. Ihr Fantasy-Roman „Emba – Magische Wahrheit“ stand 2017 auf der Shortlist des Deutschen Phantastikpreises.

Sie ist auch eine fleißige Leserin: Seit Ende 2018 betreibt sie den YouTube-Kanal „Bücherwelten“, wo sie immer wieder neue Bücher vorstellt.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Carina Zacharias im Bereich Naturschutz und Nachhaltigkeit.

 

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.