Under the Mango Tree

Bild Pegasus

„Under the Mango Tree“ entführt die Spieler in die malerische australische Natur. Das Ziel ist es, ein kleines Stück Wildnis rund um den eigenen Mangobaum wiederzubeleben, indem man Müll beseitigt und verschiedene Tiere ansiedelt. Das Thema ist nicht nur charmant und zugänglich, sondern vermittelt auch eine positive, umweltfreundliche Botschaft.

Das Spielmaterial ist wunderschön gestaltet. Die Illustrationen von Dennis Lohausen sind detailreich und farbenfroh, was die Atmosphäre des Spiels perfekt einfängt. Jeder Spieler erhält ein eigenes Spieltableau, das den Bereich um seinen Mangobaum darstellt.

Die Karten sind von guter Qualität und zeigen auf jeder Hälfte unterschiedliche Tiere oder Früchte. Die kleinen Puzzleteile, die unter das Spieltableau geschoben werden, sind ein nettes Gimmick, könnten aber, wie in einigen Rezensionen erwähnt, manchmal etwas fummelig sein, insbesondere bei dünneren Unterlagen.

Das Herzstück von „Under the Mango Tree“ ist der Kartendrafting-Mechanismus. Zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler eine Handkarten. Gleichzeitig wählt jeder Spieler eine Karte aus seiner Hand aus und gibt den Rest an den nächsten Spieler weiter.

Der Clou: Jede Karte ist in zwei Hälften unterteilt, die jeweils ein Symbol zeigen (z.B. ein Tier, eine Frucht oder Müll). Wenn man eine Karte auswählt, muss man entscheiden, welche Hälfte man nutzt. Die gewählte Hälfte wird unter das eigene Spieltableau geschoben und ist dann für die Wertung am Spielende relevant, während die andere Hälfte „verdeckt“ verschwindet.

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Dieses einfache, aber clevere System zwingt die Spieler zu taktischen Entscheidungen: Nutze ich die Hälfte, die mir am meisten nützt, oder nehme ich eine Karte, um meinem Gegner eine wichtige Hälfte vor der Nase wegzuschnappen?

„Under the Mango Tree“ ist ein schnelles und zugängliches Familienspiel. Die Regeln sind in wenigen Minuten erklärt und der Einstieg gelingt sehr leicht. Die kurze Spieldauer von 15-20 Minuten macht es perfekt für eine schnelle Partie zwischendurch oder für Spieleabende mit jüngeren Spielern.

Trotz der einfachen Regeln bietet das Spiel eine überraschende taktische Tiefe. Die Entscheidung, welche Hälfte einer Karte man nutzen und welche man ablegen soll, ist jede Runde aufs Neue spannend. Man muss immer abwägen: Konzentriere ich mich auf das Sammeln von Früchten, Bienen oder Fischen?

Oder versuche ich, meine Müllplättchen loszuwerden? Da man die Hände weitergibt, muss man auch die Strategien der Mitspieler im Auge behalten und manchmal eine weniger optimale Karte wählen, nur um einen Gegner zu blockieren.

Besonders im Zwei-Spieler-Spiel kommt die strategische Komponente noch stärker zum Tragen, da man direkter auf den Gegner reagieren kann. Aber auch mit 3 oder 4 Spielern funktioniert das Drafting-System hervorragend und sorgt für eine hohe Wiederspielbarkeit.

Fazit

„Under the Mango Tree“ ist ein rundum gelungenes Familienspiel, das durch sein charmantes Thema, die tollen Illustrationen und seinen eleganten, leicht zu erlernenden Mechanismus überzeugt. Es ist eine ausgezeichnete Wahl für Familien, die ein schnelles und doch taktisches Spiel suchen, das alle Altersgruppen am Tisch vereint. Es bietet genug Tiefe, um auch erfahrene Spieler zu unterhalten, ohne Neulinge zu überfordern.

Gesamtnote: 8/10 – Ein sehr gutes Familienspiel, das in keiner Sammlung fehlen sollte.

  • Verlag: Pegasus Spiele / Deep Print Games
  • Autor: Karl Lange
  • Illustration: Dennis Lohausen
  • Spieleranzahl: 2-4 Spieler
  • Alter: ab 7 Jahren
  • Spieldauer: ca. 15-20 Minuten
  • Genre: Familienspiel
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.