Wenn man mittels Suchmaschine im Internet nach dem Begriff Arcanum sucht, wird man überhaupt nicht so richtig fündig, jedenfalls bezogen auf das Spiel.
Die meisten Hinweise betreffen ein Computerspiel, aber hier wurde kein Computerspiel in ein Brettspiel verwandelt.
Und hier handelt es sich auch nicht um einen Ort in den USA, sondern hier könnte er die Tarotkarte treffen, denn im Tarot ist Acanum eine Trumpfkarte. Denn die Spielkarten in diesem Spiel haben etwas von Tarotkarten.
Das Spiel versetzt Sie in die Zeit des Mittelalters, dazu wurde es auch entsprechend gestaltet. Vor allem mit sehr viel Liebe zum Detail. Wie halt so üblich sind sich vier Familien nicht so ganz grün und kämpfen somit um Macht, Ansehen und Prestige.
Man benötigt viel Zeit, um in das Spiel zu gelangen, denn es bietet ungeahnte Spieltiefe, so dass gerade Gelegenheitsspieler damit man Anfang überfordert werden.
Zu Beginn des Spiels wird das Spielmaterial vorbereitet. Neben dem Spielbrett sind die beiden Tarotkartensets spielentscheidend. Die Spielfiguren werden nicht den Spielern, sondern der symbolischen Adelsfamilie zugeordnet.
Eine Spielrunde besteht aus folgendem Ablauf
- Karte ziehen und verstecken
- Karten ausspielen
- Punktezuweisung der Adelshäuser
In der ersten Runde haben die Spieler bereits die Karten erhalten. Sonst muss man sich immer dafür entscheiden, ob man ein großes oder drei kleine Arkana ausspielt. Mit den Karten, die man in den Adelshäusern versteckt, versucht man an Schwerter, Münzen oder ähnliches heranzukommen. Wenn man dann auf der Hand mindestens ein kleines Arkana besitzt, muss dieses ausgespielt werden.
Und natürlich muss man mit den Auswirkungen leben. Somit können danach auch die entsprechenden Hoffiguren bewegt werden, die aus Königin, König, Ritter und Bube bestehen. Sie werden dazu in den jeweiligen Stadtteilen/Regionen gezogen. Und je nachdem wo man ist, hat dieser Zug dann auch Auswirkungen auf das Spiel.
So erhält der Spieler im Turm der Magie einen Siegpunkt oder im Thronsaal kann man dann zwei kleine Arkana erhalten. Weiterhin können auch verschiedene Effekte ausgelöst werden. Das Problem, viele Karten haben auch noch entsprechende Funktionen, vor allem bei einem großen Arkana, so dass man sehr oft im Regelheft nachlesen muss.
Die Wertungen werden nach jeder dritten Runde vorgenommen, so dass hier die Familien ihre Prestigepunkte erhalten und je mehr eine Familie besitzt, umso interessanter und wertvoller ist sie. Gewonnen hat der, der die meisten Punkte gesammelt hat.
Fazit
Das Spiel fasziniert durch das hervorragend gestaltete Spielmaterial, egal ob Spielkarten oder Spielbrett.
Die Karten sind auch der Dreh- und Angelpunkt im Spiel, dabei sollte man verdammt aufpassen, dass man immer eine entsprechende Anzahl an Handkarten hat, um schnell reagieren zu können.
Dies ist gerade vor der Wertungsrunde zu beachten. Um das Spiel zu beherrschen, benötigt man schon als erfahrener Spieler zwei Spiele, um den Mechanismus zu durchdringen. Trotzdem sind die Regeln dann übersichtlich und klar strukturiert.
Dann wiederum fasziniert das Spiel auch wieder. Das Einzige, man hätte eine Kartenübersicht für jeden Spieler hinzufügen können, so muss man halt immer blättern.
Insgesamt gesehen, gelungen, mit einem interessanten Spielmechanismus.
- Autoren: Andrea Chiarvesio, Pierluca Zizzi
- Grafik: Patrizio Evangilisti
- Verlag: Lo Scarabeo (in Deutschland über Heidelberger Spielverlag)
- Anzahl Spieler: 3-5
- Altersgruppe: ab 12 Jahre
- Spieldauer: 1½ Stunden