Die Glasstraße

Bild Feuerlandspiele

Uwe Rosenberg ist ein Garant für gute Spiele. Sein bisher größter Erfolg war Agricola. Aber dieses dürfte er mit der Glasstraße wahrscheinlich noch toppen, auch wenn die Glasstraße nur in Ostbayern verläuft und 250 km lang ist und von Waldsassen über Passau bis nach Waldnaab führt.

Und seit Jahrhunderten sind hier die Glasblaser aktiv, denn durch den Wald und die Holzkohle gab es genügend Brennmaterial, um Glas herzustellen.

Und Glas war und ist immer noch begehrt. Wobei man ehrlicherweise auch noch andere Regionen, wie den Schwarzwald erwähnen muss, die mit der Glasherstellung reich geworden sind.

Das Spiel besticht durch das zahlreiche Spielmaterial. So erhält jeder Spieler ein Produktionstableau, wobei eins für die Ziegelei und die Glashütte genutzt wird.

Das Tableau ist relativ einfach aber funktionell dargestellt. Unter anderem wird hier dargestellt, was am Lager ist, was man für die Produktion benötigt. Und wenn man genügend Rohstoffe besitzt, erfolgt die Umwandlung. Dies erfolgt, indem man den Zeiger bedient.

Jeder Spieler erhält noch einen Landschaftsplan, der am Anfang noch verdeckt ist, mit Wald usw. Jeder Spieler besitzt schon am Anfang drei Gebäude. Die Gebäude werden auf diesem Tableau errichtet. Es gibt drei unterschiedliche Gebäudetypen, so die Umwandlungsgebäude, mit welchen man zu jeder Zeit Rohstoffe in Endprodukte umwandeln kann.

Man muss aber die jeweiligen Rohstoffe besitzen. Soforteffektgebäude, hier bekommt man einmalig eine Leistung und dann noch die Siegpunktgebäude, die reine Gebäude bringen.

Aber das wichtigste Instrument sind die Karten. Hierzu hat jeder Spieler einen Kartensatz, welche Personen darstellen, wie Zimmermann, Fischer…

Das Spiel verläuft über vier Bauperioden. Hier wählt man am Anfang immer fünf von fünfzehn Personen aus. Und dies macht jeder verdeckt. Aber es werden immer drei Karten ausgespielt, die anderen muss man versuchen, bei den anderen unterzubringen.

Spielt einer eine Karte aus, müssen die anderen schauen, ob sie diese Karte auf der Hand haben. Dann werden diese in dieser Kartenrunde mit ausgespielt. Wenn die Kartenrunde beendet wurde, erfolgt die Auswertung.

Entscheidend dabei ist, ob ein anderer Spieler ebenfalls die gleiche Karte ausgespielt hatte. Will man die Karte aktivieren, muss man bestimmte Rohstoffe, wie zum Beispiel Nahrung, abgeben.

Bild Feuerlandspiele
Bild Feuerlandspiele

Die Effekte kann man dann benutzen, vorausgesetzt man hat diese Karte allein ausgespielt. Wenn nicht, müssen die Effekte aufgeteilt werden.

Das Spiel hat noch eine Zwei-Personen-Spielvariante. Und man kann es auch solo spielen.

Fazit

Das Spiel hat eine Riesenauswahl an Spielmaterial und am Anfang muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen über die Vielzahl der Möglichkeiten.

Vor allem bezogen auf die Spielkarten. Die Spielanleitung ist relativ komplex, aber nur deshalb, weil der Autor wirklich jeden Schritt ausführlich erklärt und dies durch Grafiken unterstützt wird. Man wird aber zwei oder drei Spiele benötigen, um die gesamte Spieltiefe des Spiels zu verstehen.

Daher ist der Wiederspielreiz gegeben.

Vor allem wird das Spiel durch den Kartenmechanismus bestimmt, was erfrischend ist.

Die Spielzeit beträgt pro Spieler knapp 20 Minuten.

Insgesamt gesehen, ist die Glasstraße ein sehr gutes Spiel, was erfrischend daher kommt, der Spielmechanismus passt und lässt keine Fragen offen, eben halt Rosenberg.

  • Autor Uwe Rosenberg
  • Verlag Feuerlandspiele
Über Die Redaktion 14691 Artikel
Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.