Los Banditos

Bild Schmidtspiele

Wer von Ihnen erwartet, ein Spiel rund um´s Finanzamt zu erhalten, der irrt.

Es sind nur zwei raubeinige Banditen, die ihre Beute teilen möchten. Doch da sie dem anderen den vollen Anteil nicht gönnen, haben sie sich auf ein Spielchen eingelassen.

In Zockermentalität rollen hier die 24 Würfel. Allerdings wollen diese clever eingesetzt werden, damit man sich den Löwenanteil auch wirklich sichern kann.

Die Altersangabe ab 8 Jahre orientiert wohl eher an das Verständnis zu den Kombinationsmöglichkeiten der Würfel als an das Auszählen der Augen. Ich habe auch mit unter 8-Jährigen Los Banditos, allerdings mit modifizierten Spielregeln, gespielt. Es war ein voller Erfolg.

Rainer Knizia, Meister seines Fachs, hat es wieder geschafft, mit wenigen Regeln einen würden Vertreter der Easy Play Reihe von der Schmidt Spiele GmbH zu entwickeln.

Die Illustrationen von Dennis Lohhausen und das Packungsdesign von rayhle design sind ausgesprochen gut gelungen.

Die Spielanleitung ist leicht verständlich, die Darstellungen im Heft sind brillant und die Spielregeln einfach. Genau das ist es, was sich Kinder und Eltern wünschen.

Im Spiel selbst geht darum, Punkteplättchen zu sammeln. Davon liegen immer vier aus. Die Spieler sind abwechselnd am Zug. In jeder Runde zieht man blind aus einem Beutel zwei Würfel, die es in vier Farben gibt. Nach dem Würfeln sind diese an ein oder zwei Beutestücke anzulegen.

Es dürfen immer höchstens drei Würfel liegen. Ist dies geschehen, wird geprüft, welcher Spieler höherwertig angelegt hat. Nicht nur die Anzahl der Augen geht in die Entscheidung ein, sondern auch die Kombinationen, wie Drillinge, Paar, Straßen, usw. Hierzu gibt es eine Karte, auf denen die Kombinationen dargestellt und die Wertigkeiten erläutert werden.

Wessen Seite mehr wert ist, bekommt das Plättchen und damit die Punkte. Ein Hauch von Kniffeln oder Pokern schleicht sich ein. In der Regel entscheidet das letzte Plättchen über den Sieg.

Auf den Internetseiten der Schmidt Spiele GmbH werden ausgewählte Spiele im Video präsentiert. Meines Erachtens ein genialer Service, der die Kaufentscheidung erleichtert sowie Transparenz und Fairness gegenüber dem Kunden zum Ausdruck bringt.

Los Banditos können Sie sich vor dem Kauf anschauen, um einen Eindruck vom Spiel zu erhalten (hier!).

Beachtenswert ist, dass nunmehr auch Amazon, bekannt als Onlinestore, vordergründig für Bücher, ein Autoren-Porträt von Reiner Knizia eingestellt hat. Darin heißt es:

„Er hatte schon mit 40 Jahren mehr erreicht, als viele erfolgreiche Manager bis zum Ende ihres Berufslebens: „Master of Science“ an der renommierten Syracuse University, Doktor der Mathematik, Vorstand in einem Baufinanzierungsunternehmen.

Doch Knizia wollte als Spieleautor für und von seinen Ideen leben. Der Erfolg gab ihm Recht. Mehr als 150 Spiele hat er bereits veröffentlicht, darunter so erfolgreiche Titel wie „Modern Art“, „Euphrat und Tigris“, „Tadsch Mahal“ oder „Der Herr der Ringe“, das 2001 „Spiel des Jahres – Sonderpreis Literatur im Spiel“ erhielt. Als Renner erwies sich sein 2004 zum „Spiel des Jahres“ nominiertes abstraktes Legespiel „Einfach genial“.“

Seinen Professortitel hat man scheinbar bei den Recherchen übersehen.

Fazit

Ich kann bisher immer wieder nur feststellen: Wenn Sie ein Spiel für sich selbst kaufen oder verschenken möchten, suchen Sie zunächst nach Reiner Knizia in Verbindung mit der Altersangabe desjenigen, für den das Spiel gedacht sein soll und Sie erzielen mit nahezu 100 prozentiger Sicherheit einen Volltreffer.

Dieses Spiel ist empfehlenswert, insbesondere deshalb, weil nicht nur Preis und Leistung angemessen sind (schon unter 10 Euro), sondern weil es das Familienleben über die Feiertage entspannt und nicht wie andere Spiele durch lästige, umfangreiche und komplizierte Spielregeln belastet.

  • Autor: Reiner Knizia
  • Verlag: SCHMIDT SPIELE GMBH
  • Spieleranzahl: 2
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.