Angesagt – Katja Frixe

Sehr geehrte Frau Katja Frixe,
Sie sind als Autorin tätig. Aus Ihrer Feder stammt das Kinderbuch Sternschnuppenmädchen (Oetinger Verlag). Aber wie kommt man von der Diplom-Pädagogik zum Bücherschreiben?

Die Redaktion: Können Sie sich selbst bitte mal kurz vorstellen, für diejenigen, die Sie noch nicht kennen?

Katja Frixe: Mein Name ist Katja Frixe und ich bin Kinderbuchautorin. Nach meinem Pädagogik-Studium habe ich lange Zeit als Lektorin in verschiedenen Kinderbuchverlagen gearbeitet – bis es mich irgendwann gepackt hat und ich selbst angefangen habe zu schreiben.

Heute lebe ich mit meinem Mann und unseren Zwillingstöchtern ich in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Hier habe ich ein kleines Büro unterm Dach und denke mir Geschichten aus. Nebenbei engagiere ich mich in der Kindergartenbücherei, biete einmal im Monat Bilderbuchkino an und arbeite im Organisationsteam der Wolfenbütteler Kinder- und Jugendbuchwoche mit.

Die Redaktion: Ihr neues Buch heißt „Sternschnuppenmädchen“, um was geht es in dieser Geschichte?

Katja Frixe: Es geht um eine besondere Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Die zehnjährige Stella trifft nach einer Sternschuppennacht auf die zunächst etwas sonderbar erscheinende Vega.

Sie steht barfuß und in einem weißen Glitzerkleid in Stellas Garten und behauptet, vom Himmel gefallen zu sein. Im Laufe der Geschichte versucht Stella herauszufinden, welches Geheimnis Vega umgibt, und freundet sich mit ihr an.

Verlag Oetinger

Neben der Freundschaft geht es auch um Trauer und Verlust, um Herzenswünsche, Familie, Schule und Anderssein.

Die Redaktion: Wie sind Sie auf die Idee für dieses Buch gekommen?

Katja Frixe: Der Blick in den Sternenhimmel hat mich schon seit frühester Kindheit fasziniert. Dabei eine Sternschnuppe zu sehen, ist natürlich immer ein echtes Highlight.

Irgendwann habe ich mir die Frage gestellt: Was wäre, wenn eine Sternschnuppe in Menschengestalt auf die Erde käme und Herzenswünsche erfüllen könnte? So entstand die Figur Vega, deren Name „fallender Stern“ bedeutet.

Die Redaktion: Wie lange haben Sie an dieser Geschichte gearbeitet?

Katja Frixe: Von der ersten Idee bis zum gedruckten Buch hat es ziemlich genau ein Jahr gedauert.

Die Redaktion: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Kinderbücher zu schreiben? Und warum schreiben Sie nicht für Erwachsene?

Katja Frixe: Ich hatte eine sehr schöne Kindheit und habe mir ganz viel davon in meinem Inneren bewahrt. Ich kann mich daran erinnern, wie bestimmte Orte gerochen haben, habe ganze Szenen vor Augen und auch die Gefühlswelt von damals ist mir noch sehr präsent.

Ich glaube, das sind gute Voraussetzungen, um für Kinder zu schreiben. Irgendwann hatte ich das Gefühl, all diese Erinnerungen können ruhig mal herauskommen und irgendwo Verwendung finden, und so habe ich mein erstes Kinderbuch verfasst.

Ich hatte und habe auch als Erwachsene immer einen guten Draht zu Kindern, deshalb sind sie mir einfach sehr nah. Ehrlich gesagt habe ich noch nie darüber nachgedacht, für Erwachsene zu schreiben, da ich mit dem Schreiben von Kinderbüchern sehr, sehr glücklich bin.

Die Redaktion: Wir sind ein Kinderspielmagazin und versuchen Erwachsene dazu zu bewegen, mit ihren Kindern zu spielen, weil dies für die kindliche Entwicklung wichtig ist. Was wurde bei Ihnen zu Hause gespielt?

Katja Frixe: Als mein Bruder und ich kleiner waren, haben wir mit meinen Eltern immer „Quips“ und „Mausefalle“ gespielt. Das waren übrigens auch die ersten Spiele, die ich dann Jahre später für meine Töchter gekauft habe! Als wir älter wurden, war Rommé ganz hoch im Kurs.

Das haben meine Großeltern uns beigebracht und wir haben ganze Nachmittage mit der gesamten Familie gespielt.

Auch bei Kniffel, Monopoly und Trivial Pursuit saßen immer gerne alle mit am Tisch. Mit meinen Freundinnen habe ich am liebsten „Scotland Yard“, „Cluedo“, „Das Nilpferd in der Achterbahn“ und „Das Spiel der Spiele“ gespielt.

Bild Oetinger

Die Redaktion: Was war Ihnen dabei wichtig, wenn Sie mit Ihren Eltern oder Geschwistern gespielt haben?

Katja Frixe: Spielen schafft Nähe und Zusammenhalt. Beim Spielen sind alle gleich, da ist nicht automatisch der Erwachsene der Überlegene. Man kann zusammen lachen und sich für eine gewisse Zeit aus dem Alltag ausklinken.

Ich fand es immer spannend, meine Eltern und Großeltern beim Spielen zu beobachten – mein Opa hat ständig geschummelt und meine Oma hat es nicht bemerkt. Da lernt man als Kind noch mal ganz andere Seiten der „Großen“ kennen.

Die Redaktion: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Persönlichkeiten aus der jetzigen Zeit oder aus der Geschichte zu einem Spiel einzuladen, wer dürfte an Ihrem Tisch Platz nehmen?

Katja Frixe: Ich würde sehr, sehr gerne Astrid Lindgren zu einem Spiel einladen. Das würde sicherlich eine lustige Partie werden.

Bildrechte Judy Hohmann

Die Redaktion: Welches Spiel spielen Sie am liebsten? Und was spielen Sie heute mit Ihren Freunden?

Katja Frixe: Mit meinen Freunden spiele ich am allerliebsten „Der wahre Walter“. Das ist immer lustig und sehr kurzweilig.

Mit meinen Eltern spiele ich heute immer noch gerne Rommé, auch wenn sich leider viel zu selten die Gelegenheit dazu ergibt. Mit meinen Kindern spiele ich zur Zeit am liebsten „Halli Galli“.

Die Redaktion: Könnten Sie sich vorstellen, auch selber mal ein Spiel zu erfinden?

Katja Frixe: Ich durfte während eines Praktikums im Ravensburger Spieleverlag den Einfallsreichtum und die Kreativität von Spieleerfindern bewundern – die haben meinen allergrößten Respekt. Ich selbst wäre dazu glaub ich nicht in der Lage.

Die Redaktion: Welches Spielthema würde Sie dann reizen?

Katja Frixe: Ich fänd es natürlich total spannend, wenn es Spiele zu meinen Büchern gäbe. Also irgendetwas mit magischen Büchern oder vom Himmel fallenden Sternschnuppen.

Die Redaktion: Was planen Sie für die Zukunft?

Katja Frixe: Ich hoffe, dass mir die Ideen nicht ausgehen, damit ich weiter viele schöne Bücher schreiben kann.

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.