Angesagt – Tanja Mairhofer

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Sehr geehrte Frau Tanja Mairhofer,
Sie sind Autorin, Schauspielerin, Moderatorin und Yogalehrerin. Sie wurden in Südafrika geboren.

Die Redaktion: Ihr neues Buch trägt den Titel „MAXI ist doch kein Angsthörnchen!“. Um was geht es in dieser Geschichte? Und wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Tanja Mairhofer: In diesem Buch geht es um ein Eichhörnchen, das einen besonders aufregenden Tag erlebt. Maxi zeigt sich und der Welt, dass es schon ganz schön viel alleine meistern kann.

Eine Tiergeschichte mit der ich das Selbstbewusstsein von den kleinen Lesern ein bisschen anheben möchte und sie ermutigen möchte, Grenzen zu setzen.

Übrigens sind sich die kleine Maxi und meine Tochter Romy sehr ähnlich, beide sind clever und haben ein gutes Bauchgefühl und eine manchmal etwas zu ängstlichen Mami im Hintergrund.

Die Redaktion: In der Geschichte geht es auch um eine Helikopter-Mutter. Sind Sie selber eine Helikopter-Mutter?

Tanja Mairhofer: Ist zwar ein sehr negativ belegtes Wort, aber ich würde mich als so eine bezeichnen, weil ich sehr vorsichtig bin.

Meist fällt es mir selber auf, dass ich’s übertreibe. Zum Beispiel, wenn meine Tochter Sportarten mit Verletzungsgefahr macht, sieht sie aus wie ein Transformer, weil sie so ziemlich jeden Schutz und Schoner dran kriegt, den es gibt.

Die Redaktion: In der Geschichte geht es auch um das „Nein sagen“. Wie wichtig ist es, dass Kinder dies lernen?

Tanja Mairhofer: Ich bin noch in einer Generation groß geworden, in der es nicht so gerne gesehen wurde, wenn Frauen „Nein“ sagen und habe damit bis zum heutigen Tag zu kämpfen, denn um ohne Burnout durch die Welt zu kommen, ist diesen „Nein sagen“ ganz wichtig.

Diesen Konflikt würde ich gerne den Mädchen nach uns ersparen. Ein Kinderbuch darüber ist schon ein guter Anfang.

Verlag Edel Kids

Die Redaktion: Über welche Themen schreiben Sie gerne? Gibt es Themen, über die Sie niemals schreiben würden?

Tanja Mairhofer: Ich habe in meinem Buch davor (Schluss mit Muss) so ziemlich über alles geschrieben. Am Liebsten schreibe ich übers eigene Scheitern.

Das macht Spaß, weil ich am Feedback der Leser gesehen habe, dass ich mit so vielen Sachen nicht alleine bin. Wenn man ehrlich ist, entsteht oft eine Art Dialog, der allen Beteiligten ganz gut tut.

Die Redaktion: Wie kommt man eigentlich dazu, Schauspielerin zu werden? Gab es ein Schlüsselereignis, was dazu führte, Schauspielerin zu werden?

Tanja Mairhofer: Das habe ich so nie geplant. Früher wollte ich immer Journalistin werden, weil ich sehr neugierig und gerne informiert bin.

Ich war dann lange Zeit bei einem Musiksender Redakteurin und bin dort vor die Kamera geholt worden. Daraufhin folgten einige Fernsehrollen. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich mich dann dahingehend ausbilden ließ.

Die Redaktion: Haben Sie den Schritt jemals bereut, Schauspielerin zu werden?

Tanja Mairhofer: Es ist nicht unbedingt der einfachste Job der Welt. Da gibt es so wahnsinnig viele gute Leute und man muss schon sehr ehrgeizig und talentiert sein, dass man da heraussticht. Außerdem muss man immer am Ball bleiben und dann gehört noch jede Menge Glück dazu, alles Dinge, die man nicht immer in der Hand hat.

Trotzdem habe ich es nie bereut. Mich interessiert nur leider so viel, dass ich gerne noch weitere 1000 Leben leben würde, damit ich all die anderen Sachen auch noch machen könnte. Aber der Weg war bis jetzt gut so.

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Die Redaktion: Viele denken bei dem Beruf Schauspielerin oder Schauspieler an Glitzer, Blitzlicht, Fans und Reporter, die sie belästigen. Ist dies wirklich so oder kann man als Schauspielerin oder Schauspieler auch ein ganz normales Leben führen, wie einkaufen gehen, joggen oder einfach mal ausgehen?

Tanja Mairhofer: Alles kein Problem. Wenn Keanu Reeves regelmäßig in New York U-Bahn fahren kann, dann kann ich alles. Es gibt Fernsehgesichter, die strahlen und wirken immer, da gucken die Leute.

Kann mir nicht passieren. Ohne Fernseh Make-Up, im Spielplatz-Mutti-Outfit kann man mich schnell mal übersehen und das ist durchaus gewollt. Wenn ich auffallen will, weiß ich ja, wie’s geht. Es gab zwar Zeiten, da wurde ich öfter angequatscht, zum Beispiel beim Marienhof. Dann sagt man: Hallo und macht das weiter, was man davor gemacht hat.

Die Redaktion: Was würden Sie gern mal als Schauspielerin spielen?

Tanja Mairhofer: Böse, alte Frau mit schiefen Zähnen.

Die Redaktion: Können Sie sich vorstellen, auch einmal ein Spiel zu entwickeln?

Tanja Mairhofer: Meine Tochter ist da richtig gut drin, die erfindet ständig so Sachen. Ich steh da eher daneben und feiere das.

Die Redaktion: Wir sind ja ein Spielmagazin für Familien. Wurde bei Ihnen zu Hause viel gespielt?

Tanja Mairhofer: In meiner Kindheit wurde sehr wenig gespielt, außer die Klassiker, wie „Mensch ärgere dich nicht“.

Wir haben dafür jetzt mehrere Regale voll mit Brettspielen und spielen mehrmals die Woche.

Die Redaktion: Was ist eigentlich Ihr Lieblingsspiel?

Tanja Mairhofer: Sagaland. Ein Evergreen. Ich liebe es. Da ist alles drinnen. Man muss mitdenken und es kann auch richtig gemein sein, toll! Ich merke nur nach der dritten Runde, dass mein Gehirn dann schnell mal schlapp macht.

Trotzdem großartiges Spiel.

Die Redaktion: Was tun Sie, wenn Sie bei einem Spiel verlieren?

Tanja Mairhofer: Ich würde behaupten, dass ich wirklich gut im Verlieren bin und muss manchmal sogar lachen, wenn’s mal nicht so gut läuft bei mir. Meine anderen Pappenheimer gehen da mit mehr Ehrgeiz an die Sache ran, da kommen manchmal viele Emotionen hoch.

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Die Redaktion: Was wird aktuell bei Ihnen in der Familie gespielt?

Tanja Mairhofer: Aktuell hat meine Tochter so ein „Lotta Leben“-Spiel, da muss man ganz schön auf Zack sein, um mithalten zu können. Außerdem haben wir jetzt wieder ab und zu Memory gespielt, das macht aber keinen Spaß mit ihr, weil die da alles abräumt und man am Ende nie zum Zug kommt.

Die Redaktion: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Persönlichkeiten aus der jetzigen Zeit oder aus der Geschichte zu einem Spiel einzuladen, wer dürfte an Ihrem Tisch Platz nehmen?

Tanja Mairhofer: Jim Gaffigan, der lustigste Mensch der Welt. Mein Mann, damit wir danach was zu quatschen hätten. Meine Schwester, die lebt in Australien und sehe ich viel zu selten.

Jamie Oliver, der darf kochen und Carol King, wegen der musikalischer Untermalung.

Die Redaktion: Was planen Sie in der Zukunft?

Tanja Mairhofer: Ich tippe schon an meinen nächsten Büchern, zum Beispiel einem Kinder-Yogabuch, das im Frühjahr 2020 rauskommen wird. Außerdem will ich bald wieder ein bisschen mehr reisen. Die Sendung mit dem Elefanten läuft auch noch richtig gut weiter, täglich im KiKa.

Die Redaktion: Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, auf unsere Fragen zu antworten.

Tanja Mairhofer: Gerne!

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.