Agent Black Buggy

Bild Carrera

Agent Black von Carrera, der spanische Begriff für „Rennen“, macht seinem Namen alle Ehre. Genau das vermittelt auch die Werbung um die neue RC-Serie:

„Carrera RC – Wir können nur schnell !“

Die Modellpalette ist vielseitig. Ob Modell Shadow Wolf, Speed Fighter, Agent Black, um nur einige Beispiele zu nennen, unterscheiden sich die Modelle im Wesentlichen nur durch die jeweils speziell zugeschnittene Karosserie. Die Fahrzeuge wurden im Maßstab 1:16 gefertigt, wobei die Fahrzeuglänge damit ca. 33 cm beträgt. Die Steuerung arbeitet im Frequenzbereich von 27 MHz.

RC ist die englische Abkürzung für „radio/remote controlled“ und bedeutet ferngesteuert. RC Autos sind ferngesteuerte Autos, die in der Regel komplett fahrfertig für Kinder gedacht sind. Unter „echten“ RC-Autos für „Profis“ werden Fahrzeuge verstanden, die zerlegt und bei einem Schaden oder Defekt repariert, modifiziert oder getunt werden können. Allein der Elektromotor dieser Modelle liegt um die 100 Euro.

Carreras RC-Serie ist eine Vorstufe zu den wesentlich teureren „Profi“-RC-Modellen, die im Matsch, Wasser, auf Eis und Schnee, Kies, Sand, Wiesen, Asphalt und Beton, mit und ohne Hindernissen dahinjagen oder gar bashen, was sinngemäß bedeutet, dass sie das gegenseitige Angreifen oder Crashen ermöglichen. Die Bauweise des Agent Black mit seiner detailreichen Karosserie aus Spezialkunststoff ist dennoch robust genug für eine Rennstrecke.

Den Agent Black Buggy haben wir mit Acht- und Neunjährigen gründlich getestet.

Verpackung und Inhalt sind perfekt aufeinander abgestimmt – kurz gesagt: Wo Carrera draufsteht, ist auch Carrera drin, also keine Mogelpackung. Das gesamte Equipment ist sorgfältig in Polystyrol verpackt. Das Modell selbst ist am Fahrzeugboden nochmals mit zwei Schrauben gegen Verrutschen gesichert. Diese gilt es zunächst zu entfernen.

Es ist sinnvoll, den Akku vor dem Einbau in das Fahrzeug vollständig aufzuladen. Dies geht relativ schnell und verschafft danach den Kindern gemäß Herstellerangabe einen 40minütigen Spielspaß, was der Test bestätigte.

Der Akku selbst wird mittels Kabelstecker mit dem Fahrzeug verbunden, in der Bodenplatte verstaut und mit einer Abdeckplatte verschraubt. Dieses Prozedere ist bei jedem Ladevorgang zu wiederholen:

  • schrauben,
  • ausbauen,
  • laden,
  • einbauen,
  • schrauben

Bei einer parallel dazu verbauten Ladebuchse im Unterboden würden sich diese Schritte erübrigen.

Im Controller der Fernbedienung ist der beiliegende 9 Volt Block einzubauen und die Stabantenne aufzuschrauben. Zur besseren Handhabung der Fernbedienung bzw. des Controllers kann der Nutzer diese mit einem Umhängeband und Karabiner gegen Absturz sichern.

Fahrzeug und Controller ermöglichen eine Kanalabstimmung in RC Tri-Band Technologie, die auf drei Kanäle umschaltbar ist und für Störungsfreiheit beim Einsatz mehrerer Fahrzeuge sorgt.

Am Fahrzeug kann über den 2 Speed Level-Schalter die Geschwindigkeit zwischen Indoor- und Outdoorbetrieb gewählt werden. Am Unterboden im Vorderachsbereich ist eine Feinjustierung für den Geradeauslauf möglich.

Ein Spezialgetriebe vermittelt dem Fahrzeug realistisches Fahrverhalten. Das Fahrzeug soll Geschwindigkeiten bis zu 20 km/h realisieren. Im Test konnten wir aus voller Vorwärtsfahrt in den Rückwärtsmodus durchstarten. Das Getriebe bewältigte diese Torturen problemlos.

Bei gleichzeitiger Betätigung der Richtungsänderung erlebten wir die besten Schleudereffekte (180 Grad Drehung) mit Weiterfahrt. Beeindruckende Stunts, die die meisten ferngesteuerten Fahrzeuge nicht zu bieten haben. Die Joysticks sind sehr robust konstruiert, abnehmbar und im Rückfach des Controllers verstaubar. Über die Sinnhaftigkeit lässt sich streiten.

Das Federsystem, die Felgen im Leichtmetalllook, die Luft-Breitreifen und eine schnittige Karosserie verschaffen dem Fahrzeug einen guten Eindruck.

Bild Autor
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Übrigens haben wir vergeblich die Antennenhülse, ein ca. 10 cm langes sehr dünnes Plastikröhrchen, das den Antennendraht aufnimmt, gesucht, um beides senkrecht zum Fahrzeug zu montieren. Die Antenne mit Hülse sollte für beste Empfangseigenschaften sorgen.

Daran sollten aber die weiteren Aktionen nicht scheitern. Die Reichweite des Senders zum Empfänger betrug ca. 30 Meter.

Wie sieht die Praxis aus?

Indoorbereich:

Der 2 Speed Level-Schalter wurde auf slow gestellt, um den Agent Black nicht gleich an der gegenüberliegenden Wand zu „zerschmettern“, was bei dem Material kaum möglich ist. Einen ungewollten Sturz von einem 80 cm hohen Tisch aus voller Fahrt mit Aufschlag kopfüber auf Fliesen überstand der Agent Black unbeschadet.

Im Indoorbereich betrug die freie Fahrbahn knappe 10 Meter, was eigentlich für Wohnungsbedingungen über dem Durchschnitt liegen dürfte. Alle Schalter auf on und der Spaß begann. Den Joystick kurz nach vorn betätigt und der Rennwagen schoss die 10 Meter Piste entlang.

Knappe 2 Sekunden benötigte das schnelle Teil im slow-Modus. Eine Kurvenfahrt war sinnlos, weil der Wendekreis ca. 1 Meter beträgt und die Geschwindigkeit nur durch Impulse gedrosselt werden konnte.

Somit bestätigt sich der Slogan:

„Carrera RC – Wir können nur schnell !“

Bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h legt das Fahrzeug rein rechnerisch pro Sekunde 5,56 Meter zurück. Berücksichtigt man das Reaktionsvermögen des Bedienenden, ist unschwer belegbar, dass im Wohnraumbereich ein Einsatz des Rennwagens schwer realisierbar ist, selbst wenn die Anfangsgeschwindigkeit durch die Beschleunigungsphase, die im Übrigen nicht wahrnehmbar ist, unbedeutend geringer ist.

Fazit

Carrera RC Agent Black ist für den Indoorbereich weniger geeignet, es sei denn, es steht ein Saal zur Verfügung oder das Rennen kann in einer Sporthalle erfolgen. Langsame Kurvenfahrten, Slalom, Einparken sind nicht möglich. Spielspaß gab es dennoch im Überfluss, weil Schleudereffekte und 180 Grad Drehungen machbar waren. Um dies umzusetzen, sollten geeignete Bodenbeläge gewählt werden, wie Kork, Parkett oder Fliesen.

Outdoorbereich:
Asphaltpiste (ca. 4 Meter bereit, über 100 Meter lang):

Hier zeigt sich das wahre Können und die Einsatzmöglichkeiten der Carrera-RC Flotte. Highspeed und Kurvenfahrten bringen so richtig Schwung ins Geschehen.

Laut Produktbeschreibung darf die Carrera RC-Flotte, zumindest der Shadow Wolf, Speed Fighter oder Agent Black, nicht durch Wasser, Schlamm oder Gras gefahren werden. Das Gefährt überstand zumindest starke Feuchtigkeit, was allerdings vermieden werden sollte. Korrekte Kurvenfahrten bedürfen etwas Übung, aber letztendlich ist alles machbar. Einen „Geländetest“ wagten wir dennoch, was für den Rennwagen absolut nichts war und auch verständlich ist. Wer fährt schon mit einem tiefergelegten Sportwagen durch unwegsames Gelände? Die Bodenfreiheit reicht für Aufwärtsfahrten über Absätze nicht aus. Absätze können aufgrund der Geschwindigkeit relativ einfach heruntergefahren werden.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass der Carrera RC Agent Black Buggy letztendlich ein Kinderspielzeug ist und somit genau der Zielsetzung des Herstellers entspricht. Zudem ist das Fahrzeug eher etwas für den Outdoorbereich. Auf Asphalt bzw. glattem Untergrund kann der Agent Black Buggy mit den Profi-RC-Fahrzeugen gut mithalten und übersteht kleinere Sprünge über Wellen und Schanzen schadlos.

Die Modelle Shadow Wolf, Speed Fighter oder Agent Black bieten jede Menge Spielspaß. Im Handel sind die Modelle bereits für unter 45 Euro erhältlich.

Fazit: Der ideale Outdoor-Spielspaß sowohl für Mädchen als auch Jungs. Treu nach dem Slogan:

„Carrera RC – Wir können nur schnell !“

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Über Roland Bochmann 201 Artikel
Redakteur für Kinder-, Lernspiele und Experimentierkästen. Bild wurde von Juli gezeichnet.