Froschlaune … und wie geht es dir?

Bild Edition Siebenschläfer

Anja Wrede hat mit Froschlaune ein Kartenspiel entwickelt, mit dem Kinder lernen, sich über ihre Gefühle klar zu werden und diese besser zu verstehen, sowohl bei sich als auch bei anderen.

Es ist für die pädagogische und therapeutische Arbeit mit Kindern ab 3 Jahren geeignet. In der Spielanleitung finden sich zudem zehn unterschiedliche Ideen zum Spielen. Insgesamt gibt es 24 Kartenpaare, die verschiedene Gefühle ausdrücken z. B. fröhlich, traurig, wütend und ängstlich.

Weiterhin gibt es ein Poster, auf dem die Frösche in ihren unterschiedlichen Gefühlslagen abgebildet sind. Das finde ich prima, denn so kann es im Kindergarten oder in einer Praxis aufgehängt werden.

Gemeinsam mit meiner Tochter habe ich die einzelnen Karten aus dem Spiel herausgelöst. Dabei stellten wir fest, dass viele Karten einfach zu erkennen sind. Aber einige Gefühle waren schwieriger zu erkennen z. B. Neid, sich ausgeschlossen fühlen oder durcheinander sein. Dadurch kamen wir ins Gespräch über Situationen, in denen man sich so gefühlt hat.

Jede der Spielvarianten hat ein bestimmtes Thema z. B. die Eigen- oder Fremdwahrnehmung, es wird eine Spieleranzahl und das Alter der Kinder angegeben. Auch das Material und der Zeitumfang werden genau beschrieben.

Eine einfache Spielidee ist das klassische Memory, dabei lernen die Kinder die verschiedenen Gefühle der Frösche kennen. Wer zum Ende hin den höchsten Kartenstapel hat, der gewinnt.

Wenn ich traurig bin… Dieses Spiel wird im Stuhlkreis oder am Tisch gespielt. Der Spielleiter sucht vorher eine bestimmte Karte raus z. B. fröhlich. Das erste Kind nimmt diese Karte in die Hand und beschreibt eine Situation, in der es fröhlich war. Hat es fertig erzählt, wird die Karte an das nächste Kind weitergegeben.

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Kleine Komplimente… Für jedes Kind wird ein Kartenpaar bereit gelegt. Diese werden gemischt und verdeckt abgelegt. Jedes Kind nimmt sich nun eine Karte mit blauer und grüner Rückseite. Das jüngste Kind beginnt, es hält die Karte mit grüner Rückseite hoch und fragt z. B.: „Wer hat den traurigen Frosch?“

Das Kind, welches die passende Karte hat, meldet sich. Nun macht das erste Kind dem anderen ein Kompliment. Im Anschluss werden beide Karten abgelegt und das Kind, welches das Kompliment erhalten hat, ist an der Reihe.

Mir gefällt das Spiel sehr gut, man kommt dadurch super mit Kindern ins Gespräch über ihre Gefühle. Auch Befindlichkeiten, die nicht alltäglich sind oder nicht bewusst wahrgenommen werden, werden mit diesem Spiel visualisiert und für Kinder verständlich. Die vielen Spielideen lassen sich gut im Kindergarten umsetzen.

Aber auch für Ergotherapie und Logopädie kann ich mir dieses Spiel gut vorstellen.

Fazit

Ich empfehle es daher vor allem Erziehern und Therapeuten, die mit Kindern ab 3 Jahren arbeiten. Aber auch für Familien, denen es schwer fällt, über Gefühle zu reden, empfehle ich es, da man spielerisch seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann.

Über Sabrina Müller 109 Artikel
Schreibt und testet für das Kinderspielmagazin. Das Bild wurde von Juli gezeichnet.