Maria ihm schmeckts nicht

Maria ihm schmeckts nicht von Jan Weiler/ Bild Der Hörverlag

Diesen Klassiker, so kann man das Buch von Jan Weiler durchaus bezeichnen, gibt es nun als komplette Lesung auf einer Scheibe.

Wenn man heiraten will, kommt einiges auf einen zu. Nicht nur die Kosten für die Feier, nein, man weiß ja nichts von der anderen Familie. Und da Sara Italienerin ist, ist das Ganze auch noch etwas komplizierter, denn hier wird gerne und viel gefeiert.

Wie man es halt so macht, fährt man natürlich zu den zukünftigen Schwiegereltern und stellt sich vor und hält natürlich um die Hand der Tochter an.

Zwar ist in den Familien der Vater das Oberhaupt, aber das eigentliche Sagen hier haben die Frauen. Antonio Marcipane, der Vater von Sara, ist mit einer Deutschen verheiratet. Und Ursula hat das Sagen.

Für Antonio ist das ein großartiger Tag, denn wie er sagt, bekommt er nun auch noch einen Sohn.

Und das muss gefeiert werden. Somit geht es in den Keller und gleich werden einige Flaschen aufgemacht und da Jan noch nichts gegessen hatte, ist das Ergebnis schon vorprogrammiert.

Trotzdem besteht er die Prüfung beim Vater und beide verstehen sich prächtig, auch wenn er an dem Abend mehrfach in das alte Kinderzimmer kommt, aber nur weil Antonio möchte, dass es seinem zukünftigen Sohn gut geht.

Da Antonio Marcipane aus einem Dorf in Italien kommt, muss natürlich das Paar dorthin mit ihm fahren, schließlich ist Antonios Familie mit fast allen verwandt, befreundet oder wer weiß sonst was.

Und für Antonio ist die Heimat wichtig, nicht nur weil er eine große Sache daraus macht, sondern weil er immer im Mittelpunkt stehen will oder es einfach tut.

Aber in Wirklichkeit ist es die Mutter von Antonio, die Patronin, die über alles wacht. Maria, ihm schmeckt’s nicht ist eine wundervolle Geschichte über kleine Missverständnisse im Leben, die durch die unterschiedlichen Prägungen verursacht wurden.

Aber der Witz dabei ist, das Jan fast ein ganzes Dorf mitgeheiratet hat, denn irgendwie sind hier alle miteinander verwandt. Und viel wichtiger, man muss mit einer Italienerin an seiner Seite die Kontakte pflegen.

Die Geschichte, die sehr humorvoll ist, eben typisch Jan Weiler, ist auch eine Geschichte zum Thema Fremdsein, denn schließlich ist Antonio mal als Gastarbeiter gekommen und hat sich hier integriert, aber ohne seine eigenen Wurzeln zu verraten.

Dafür kommt die italienische Leidenschaft zum Tragen. Auf der anderen Seite kann man seinen Stammbaum mit einer italienischen Ehefrau für sich radikal erweitern, was natürlich auch Vorteile hat, trotzdem geht man auch Verpflichtungen ein.

Nur besteht das Problem hier, dass sich einige der Verwandten untereinander zerstritten haben.

Maria ihm schmeckts nicht von Jan Weiler/ Bild Der Hörverlag

Aber das alles gehört dazu, ist eben Bella Italia.

Fazit

Jan Weiler schafft es immer wieder, dass einem sprichwörtlich die Bilder zu dieser Geschichte im Kopf von ganz alleine entstehen. Man hat dabei das Gefühl, eben am Tisch zu sitzen und ganz still zu lauschen.

Italien, ein Land voller Leben, wo man das Leben eben lebt. Auch wenn bestimmte Klischees bedient werden, wird dies liebevoll und behutsam gemacht.

  • Verlag: Der Hörverlag
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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 20 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.