black stories: Mittelalter Edition

Bild Moses

Die „black stories“-Reihe hat inzwischen zahlreiche Fans und Anhänger gefunden. Die neue Ausgabe „Mittelalter Edition“ soll an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen – ob ihr das gelingt?

Inhalt
Das Prinzip des Spiels ist denkbar einfach: Es wird eine Situation dargestellt, die von den Mitspielern zu erklären ist.

Zumeist handelt es sich um sehr skurrile und witzige Situationen, in deren Verlauf Menschen mit dem Tod oder einigem Ungemach konfrontiert werden.

Die „Mittelalter Edition“ bezieht ihre Situationen aus Sagen, Geschichten und Legenden rund um das „dunkle Zeitalter“. Es werden Hinrichtungsmethoden beschrieben, ungewöhnliche Kampfgewohnheiten und damals übliche Bestrafungsmethoden.

Wer am besten „um die Ecke“ denken kann und/oder über das meiste Mittelalter-Wissen verfügt, hat sehr gute Karten, um am Ende als glücklicher Sieger zu triumphieren.

Zumindest aber sollte man ein geschickter Fragensteller sein, denn das ist die einzige Methode, um an benötigte Informationen zu kommen. Das Spiel lässt sich in verschiedenen Modi bestreiten:

Es können verschiedene Teams gegeneinander antreten, aber auch ein Wettbewerb „Jeder-gegen-Jeden“ ist möglich.

Das Spiel ist beendet, wenn eine vorher vereinbarte Zeit abgelaufen oder eine vorher bestimmte Punktzahl erreicht worden ist.

Alternativ kann auch eine feste Zahl an zu erzählenden Geschichten festgelegt werden, nach denen die Partie zu beenden ist. Gewonnen hat am Ende derjenige Mitspieler, der die meisten Punkte bzw. die vorher festgelegte Punktzahl erreicht hat.

Um eine Partie „black stories“ spielen zu können, ist nicht wirklich viel von Nöten: Die Regeln sind selbsterklärend und die einzigen Materialien, die benötigt werden, sind die handlichen Spielkarten.

Zwar werden als Mindestanzahl an Mitspielern zwei Personen festgelegt, wirklich sinnvoll ist ein Spiel aber erst ab drei Teilnehmern. Da es keine Mitspieler-Höchstbegrenzung gibt, ist das Spiel für Zugreisen ebenso geeignet wie für große Hauspartys.

Die mitunter sehr skurrilen Situationen und der zelebrierte schwarze Humor bilden das Fundament des hohen Unterhaltungswerts von „black stories: Mittelalter Edition“.

Sofern das Teilnehmerfeld nicht allzu zart besaitet ist, kann man hier auch über Stunden sehr viel Spaß haben. Da die humoristische Aufarbeitung von Tod und Verderben nicht jedermanns Sache ist, sollte gegebenenfalls eine Vorauswahl an den zu verwendenden Geschichten getroffen werden.

Auch muss eingewendet werden, dass eine mehrfache Verwendung des Spiels nur schwer möglich ist: Die Auflösungen der Geschichten sind mitunter derart einprägsam, dass die Antworten selbst nach einer relativ langen Zeit noch im Gedächtnis sind.

Das Kartendeck hat einen Umfang von 50 Geschichten, demzufolge ist die Maximalanzahl an Spielen, die ein Spieler ohne Wiederholung absolvieren kann, ziemlich begrenzt (ca. 3-5 Partien).

Fazit

Der moses Verlag gibt ein Mindestalter von 12 Jahren an, aus unserer Sicht sollten die Teilnehmer wenigstens 14 Jahre alt sein.

Diese Empfehlung beruht im Wesentlichen auf zwei Punkten: Zum einen sind die Geschichten zum Teil ziemlich grausam, für Jüngere könnten die geschilderten Gegebenheiten unter Umständen eher verstörend als amüsant sein. Zweitens bedarf es an einigen Stellen eines Hintergrundwissens, welches bei Zwölfjährigen in der Regel nicht vorzufinden sein wird.

Ohnehin gehört diese Edition zu den etwas anspruchsvolleren Ausgaben, einige Geschichten sind wirklich sehr knifflig und nur mit einigem Grübeln zu erraten.

„black stories: Mittelalter Edition“ ist im moses Verlag erschienen und für knapp 8€ im Handel erhältlich. In unseren Augen ist der Preis angemessen, dem Käufer wird ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert und für zahlreiche Gelegenheiten (Partys, Zugfahrten, Spielabende) geboten. (S. Ziegler)

 

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Das Magazin wurde im Mai 2016 gestartet, trotzdem kommen wir selber auf fast 15 Jahre Spielerfahrungen zurückblicken.